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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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sehen«, sagte Orton, während er seinen Weg durch den Tunnel fortsetzte.
    Dannyl und Lorkin folgten ihm. Der Lärm der Kutsche war unangenehm in dem beengten Raum, daher sprachen sie kein Wort, bis sie aus dem Tunnel traten. Wiederum erhoben sich zu beiden Seiten steile Felswände. Vor ihnen machte die Schlucht eine Biegung, so dass sie von Sachaka noch nicht viel sahen. Als Orton sich umdrehte und aufblickte, folgten Lorkin und Dannyl seinem Beispiel. Zwischen den Wänden der Schlucht, durchbrochen von vielen kleinen Fenstern, erstreckte sich eine weitere glatte Wand. Zwei riesige Steinquader, die offensichtlich früher einmal ein einziger Stein gewesen waren, lagen an einer Seite an der Felswand der Schlucht.
    »Das war einmal eine Art Tür«, erklärte Orton. »Sie wurde hinuntergeworfen, um den Tunnel zu versperren.« Er zuckte die Achseln. »Ich frage mich allerdings, warum die Magier, die das Fort erbauten und die selbst Schwarzmagier waren, glaubten, solche Dinge würden einen Eindringling aufhalten.«
    »Jedes noch so kleine Fünkchen Macht, das der Feind verbraucht, könnte ein gerettetes Leben bedeuten«, meinte Lorkin.
    Orton sah den jungen Mann an und nickte. »Vielleicht.« Die Kutsche tauchte aus dem Tunnel auf, und der Fahrer hielt die Pferde neben ihnen an. Orton wandte sich an Dannyl. »Frische Pferde sowie Futter und Wasser für die drei Tage, die Ihr für die Durchquerung des Ödlands benötigen werdet. Außerdem haben wir Vorräte für Euch selbst eingepackt, und ich habe den Koch gebeten, für Eure nächste Mahlzeit etwas Besonderes zusammenzustellen. Nichts Großartiges, aber es könnte für einige Zeit Eure letzte kyralische Mahlzeit sein.«
    »Vielen Dank, Wächter Orton.«
    Der Mann lächelte. »Es war mir ein Vergnügen, Botschafter Dannyl.« Dann sah er Lorkin an. »Ich hoffe, Ihr und Lord Lorkin werdet sicher ans Ziel kommen und könnt bei Eurer Rückkehr nach Kyralia für ein Weilchen hier haltmachen.«
    Dannyl nickte. »Wir werden unser Bestes tun, um mögliche Eindringlinge davon abzuhalten, Eure neuen Verteidigungseinrichtungen zu erproben.«
    Orton lachte leise und drehte sich zu der Kutsche um. »Ich weiß, dass Ihr das tun werdet.«
    Die Kutschentür schwang auf, geöffnet zweifellos durch Ortons Magie. Dannyl stieg ein und setzte sich, dann wappnete er sich gegen das Schaukeln des Gefährts, als Lorkin ihm eifrig folgte. Sie winkten Orton zum Abschied zu und riefen noch einige Dankesworte, während die Kutsche davonrollte und Orton außer Sicht geriet.
    Dannyl sah Lorkin an, der zurückgrinste.
    »Ich nehme an, Wächter Orton bekommt nicht viele Besucher zu Gesicht.«
    »Nein. Ihr seht erheblich besser gelaunt aus als heute Morgen«, bemerkte Dannyl.
    Lorkins Grinsen wurde breiter. »Wir sind in Sachaka.«
    Ein Schauder überlief Dannyl.
Er hat recht. Als wir aus dem Tunnel traten, waren wir nicht länger in unserem eigenen Land. Wir sind im exotischen Sachaka, dem Herzen des ehemaligen Reiches, das einst Kyralia und Elyne umschloss. Dem Land der Schwarzmagier. Alle so viel mächtiger als ich...
    So musste sich ein Händler oder Diplomat fühlen, der in den Verbündeten Ländern mit Magiern zu tun hatte und sich stets darüber im Klaren war, wie hilflos er im Angesicht von Magie sein würde, der sich jedoch auf Diplomatie verließ und auch die Drohung eines Vergeltungsschlags von Seiten seines Heimatlandes, um sicher vor Schaden zu sein. Dannyl dachte an den Blutring, den Administrator Osen ihm gegeben hatte, geschaffen von Schwarzmagier Kallen aus Osens Blut, damit Dannyl sich mit ihm in Verbindung setzen konnte.
Für allmonatliche Berichte. Davon abgesehen darf er nur in Notfällen benutzt werden. Als ob er aus dieser Entfernung einen Schwarzmagier daran hindern könnte, mich zu töten...
    Plötzlich war die Felswand neben ihm verschwunden und hatte einer großen, hellen Fläche Platz gemacht. Lorkin stieß einen überraschten Laut aus, wechselte auf den Sitzplatz Dannyl gegenüber und rückte nah ans Fenster, um hinauszuschauen.
    »Das ist also das Ödland«, sagte er leise.
    Ein baumloser Hang fiel steil vom Rand der Straße zu den felsigen, erodierten Hügeln unter ihnen ab. An ihnen züngelte wie ein gefrorenes Meer die Wüste, deren Dünen sich durchs Land wellten. Die Luft war trocken, wie Dannyl plötzlich bemerkte, und schmeckte nach Staub.
    »Ich schätze, so ist es«, erwiderte er.
    »Es ist... größer, als ich dachte«, sagte Lorkin.
    »Man lehrt uns, dass das

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