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Sonne über Köln (German Edition)

Sonne über Köln (German Edition)

Titel: Sonne über Köln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Schneider
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immer in den Köln-Arcaden triffst?" Er fragte, als
sei es ihm gerade eingefallen.
    Abdul
zwängte sich flink an Rahman vorbei zurück ins Zimmer. Der Riese versuchte ihn
zu packen, doch Abdul war schneller. Er war aber nicht schnell genug, um sein
Vorhaben auszuführen. In dem Moment, als er sich mit der Pistole, die er aus
einer Schublade holte, umdrehte, wurde sie ihm aus der Hand geschlagen.
    Rahman
nahm Abdul in einen Ringergriff und hob ihn hoch. Die Umklammerung war so fest,
dass Abdul kaum atmen konnte. Seine Versuche sich frei zu strampeln und Rahman
mit dem Hinterkopf einen Schlag zu versetzen scheiterten kläglich und sahen
lächerlich aus.
    Usama
kam langsamen Schrittes zurück ins Zimmer. Er umschiffte den umgestoßenen
Glastisch und den Ledersessel. Er hob die Pistole auf, musterte sie und
schmunzelte nachdenklich. Schließlich gab er Rahman mit einer Geste zu
verstehen, Abdul herunter zu lassen. Die Rollenverteilung zwischen den beiden
war glasklar: Usama war der Chef und der große, kräftige, urig aussehende
Rahman derjenige, der jeden Befehl ohne Zögern ausführte.
    Usama
trat an Abdul heran und lächelte. Es war offensichtlich, wie sehr ihm dieses
Spiel gefiel. Er fuchtelte mit der Pistole vor Abduls Gesicht herum: "Wolltest
du uns mit der hier erschießen?"
    Abdul
atmete schwer. Er hatte Schweißperlen auf der Stirn.
    "Für
wie blöd hältst du mich eigentlich?" Usama wartete. Als keine Antwort kam,
fuhr er fort: "Und dein Name bedeutet ‘Diener Allahs’ ... Du solltest dich
schämen. Spionierst deine eigenen Leute für die Ungläubigen aus–was für
ein Abschaum!"
    "Der
Abschaum seid Ihr", sagte Abdul mit bebender Stimme. "Ihr seid eine
Schande für jeden aufrechten Moslem. Ihr tötet unschul–"
    Weiter
kam er nicht, denn Rahman zog die "Schraubzwinge" an.
    Usama
riss seine Regenjacke und das Hemd, das er darunter trug hoch und drehte sich
zur Seite. Seine entblößte Hüfte und sein halber Rücken waren von Brandnarben
bedeckt: "Siehst du das! Siehst du das ‽ Das waren
die verdammten Zionisten!" Der Speichel spritzte ihm beim Schreien aus dem
Mund. "
    Abdul
rang nach Luft.
    Usama
gab Rahman ein Zeichen, den Griff etwas zu lockern. Er ging ganz nah an Abdul
heran: "Diese Schweine haben einfach eine Rakete auf unser Haus
abgefeuert. Nur weil mein Vater für die Rechte unseres Volkes gekämpft hat ...
Allah hat mich überleben lassen, damit ich meine Familie räche."
    "Du
bist wahnsinnig!", sagte Abdul mühevoll mit hochrotem Kopf.
    "Und
du bist nur noch ein paar Sekunden von der Hölle entfernt", erwiderte
Usama.
    Abdul
mobilisierte die ihm verbliebenen Kräfte und trat mit beiden Beinen zu. Usama
taumelte zurück, ließ die Pistole fallen und fand sich auf dem Teppich neben
dem umgestürzten Couchtisch wieder. Als er aufstehen wollte, blieb er mit
seiner Regenjacke am Tischbein hängen. Aus seinen Augen sprach die reine Wut.
Doch nur einen Moment lang; dann fasste er sich wieder. Er befreite seine Jacke
von dem Tischbein, stand auf und ging ruhig auf Abdul zu: "Bevor ich dich
in die Hölle schicke, wüsste ich noch gern, wann Ihr uns hochnehmen
wolltet?"
    Abdul
wollte als Antwort auf den Boden spucken. Doch es blieb beim Versuch, weil ihm
Rahmans eiserne Umklammerung wieder die Luft abdrückte.
    Usama
ging hinüber zur Kochnische. Er zog eine Schublade heraus und kramte darin
herum. Dann kam er mit einer Geflügelschere in der Hand zurück.
    Abdul
nutzte verzweifelt den ihm verbliebenen Spielraum und bewegte seine Hände
ruckartig hin und her. Doch es war ein Leichtes für Usama, einen seiner beiden
kleinen Finger zu greifen und die Geflügelschere anzusetzen. In dem Moment, als
Abdul den scharfen Stahl an seinem Finger spürte, drückte sein Gesicht nur noch
Angst aus. Er hörte auf zu zappeln.
    "Ich
hatte gefragt, wann Ihr uns hochnehmen wolltet."
    "Sobald
ein konkreter Plan festgestanden hätte", sagte Abdul mit zittriger Stimme.
    "Werde
ich beschattet?"
    "Nein.
Ich sollte erst vollwertiges Mitglied der Zelle werden und mehr Informationen
sammeln", sagte Abdul.
    "Sind
die Brillanten echt?"
    "Sie
sind echt, glaub's mir."
    Usama
überlegte einen Moment. Dann legte er seine linke Hand auf Abduls Mund. Sein
Gesicht zuckte, gleichzeitig war ein Knacken zu hören. Abduls Schmerzensschrei
war nicht lauter als ein gedämpftes Gurgeln. Sein kleiner Finger, fast am
Ansatz abgetrennt, fiel auf den Boden.
    Abduls
Blick wurde glasig. Usama nahm die Hand von seinem Mund, trat zurück und griff
in

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