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Sonne über Köln (German Edition)

Sonne über Köln (German Edition)

Titel: Sonne über Köln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Schneider
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den Beutel auf den Tisch und
setzte sich wieder.
    Usama
öffnete den Beutel und ließ lächelnd einen Teil des Inhalts auf seine linke
Handfläche rinnen. Er starrte fasziniert auf die kleinen, kegelförmigen
Edelsteine, die in blauen, braunen und roten Facetten funkelten.
    "Es
sind genau fünfzig Brillanten", sagte Abdul.
    "Und
dein Vater hat das nicht gemerkt?", fragte Usama.
    Abdul
zuckte mit den Schultern: "Irgendwann wird er's merken. Aber wen
interessiert das."
    Usama
schmunzelte und tat die kostbaren Steine vorsichtig zurück in den Lederbeutel.
Er nahm einen Schluck aus seinem Teeglas, dachte nach und begann erneut zu
sprechen: "Ihr beide, also Rahman und du, müsst die Sache allein
durchziehen."
    Abdul
schaute ihn erstaunt an: "... Okay."
    "Es
gibt eine kleine Planänderung", sagte Usama.
    Auf
Abduls Gesicht machte sich Enttäuschung breit: "Ich ... ich dachte, wir
ziehen das gemeinsam durch."
    "Das
tun wir auch", sagte Usama. "Wir werden ZWEI Anschläge durchführen.
Ich habe mir viele Gedanken gemacht." Er beugte sich nach vorn, um den
Effekt von dem, was er sagte, zu verstärken: "Ich bin zu dem Schluss
gekommen, dass das Rhein-Energie-Stadion ein gutes Ziel ist."
    Abdul
runzelte die Stirn: "Wieso soll das besser sein als die Domplatte?"
    "Weil
dort am Mittwoch der 1.FC Köln gegen eine zionistische Fußballmannschaft
spielt", sagte Usama. Er setzte sich wieder aufrecht hin und ließ die
Nachricht auf Abdul einwirken.
    Der
kniff die Augen zusammen und drückte mit einem Pfiff seine Bewunderung aus:
"Das wär' der Hammer! Aber ... wir kriegen den Sprengstoff doch erst am
Wochenende."
    "Und
genau deshalb müssen wir improvisieren. Ich habe zuhause ein paar Fässer mit
Düngemittel", sagte Usama.
    Abduls
verständnisloser Blick verriet, dass er den Zusammenhang nicht verstand.
    "Ich
erkläre dir das jetzt, so gut man es einem Laien erklären kann", sagte
Usama. "Ammoniumnitrat explodiert beim plötzlichen Erhitzen oder durch
Initialzündung. Mit ein paar Zusätzen versehen, z.B. Aluminiumgrieß oder
Heizöl, lässt sich die Sprengkraft noch erhöhen. Und genau dieses
Ammoniumnitrat befindet sich in hoher Konzentration in dem Düngermittel."
    Abdul
nickte als Zeichen, dass er verstanden hatte.
    "Gib
mir mal was zu schreiben!", sagte Usama.
    Abdul
stand auf und holte Papier und Stift von seinem Schreibtisch.
    Usama
zeichnete, drehte das Blatt so, dass Abdul besser sehen konnte und erklärte die
Skizze mit Hilfe seines Zeigefingers: "Das ist das Stadion." Sein
Zeigefinger folgte einer kurzen Linie: "Das ist die Route des
Mannschaftsbusses." Sein Zeigefinger tippte hart auf ein X: "Und
hier, auf dem Weg von der Tiefgarage zum Westausgang, etwa in Höhe der
Fahrstühle hoch zum VIP-Bereich, wird die Explosion erfolgen ... Es geht um die
Vernichtung dieser zionistischen Fußballmannschaft. Was zusätzlich in die Luft
fliegt ist eine Zugabe." Usama schaute Abdul entschlossen in die Augen.
    Der
erwiderte seinen Blick: "Das ist der helle Wahnsinn. So was hat es in Köln
noch nicht gegeben."
    "In
ganz Deutschland nicht", sagte Usama. "Wir sind die Ersten. Aber
viele werden uns folgen."
    "Wie
soll das ablaufen? Willst du die Ladung fernzünden?", fragte Abdul.
    Usama
schüttelte den Kopf: "Ich werde den Bus entweder rammen oder nebenher
fahren und dann die Explosion auslösen."
    Für
einen Moment herrschte Schweigen. Dann fuhr Usama fort: "Für die andere Sache
braucht ihr mich nicht. Der Plastiksprengstoff den wir von den Russen kriegen
ist leicht zu handhaben. Ich habe Rahman genau erklärt was zu tun ist."
    "Wir
werden dir nachfolgen", versprach Abdul. "Aber trotzdem–glaubst
du nicht, dass das alles ein bisschen schnell geht? Der Plan ist ausgezeichnet.
Und so eine Gelegenheit bietet sich auch nicht jeden Tag. Aber hast du alles
sorgfältig bedacht?"
    "Das
habe ich. Es gibt kein Zurück mehr!" Die Tonlage in Usamas Stimme sagte,
dass das Thema ausdiskutiert war. Er erhob sich, steckte das Säckchen mit den
Brillanten ein und reichte Abdul die Hand: "Danke für den Tee und danke
für die Brillanten. Dass du sie besorgt hast, ist der Beweis dafür, dass du ein
Gotteskrieger bist."
    Abdul
umarmte Usama. Während der Umarmung zwinkerte er Rahman zu. Der Riese nickte
und stand ebenfalls auf. Die drei bewegten sich in Richtung Wohnungstür: Usama,
Abdul, Rahman, in dieser Reihenfolge. Vor der Wohnungstür blieb Usama stehen,
drehte sich um und schaute Abdul ins Gesicht: "Wer ist eigentlich der
Mann, den du samstags

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