Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonnenfinsternis

Sonnenfinsternis

Titel: Sonnenfinsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Todorovic
Vom Netzwerk:
Entzug der Magie bedeutet Schmerz. Es ist wie Feuer, das einen von innen verbrennt. Wir haben Krämpfe am ganzen Körper. Du weißt nicht, wie das ist. Ich habe es nur einmal gesehen. Bei meinem Bruder. Ich dachte er stirbt.“
„Warum habe ich keine Schmerzen?“
„Ein Entzug ist nicht das gleiche wie das Bannen der Kräfte. Ich sage dir das als Freundin. Überlege dir gut, ob du es wirklich willst.“
„Haben dich meine Eltern geschickt?“, fragte ich ungewöhnlich gelassen, aber doch misstrauisch.
„Nein, ich habe gelauscht.“
Ich sah von ihr weg auf den Boden. Ich verstand Alexis und auch Jayden jetzt besser. Wenn ich an ihrer Stelle wäre, würde ich auch Schweigen dem Schmerz vorziehen.
„Ich bin immer noch deine Freundin, Liv. Genauso wie die Anderen. Es ändert sich Nichts.“
Ich blickte in ihre dunklen Augen und tief in meinem Inneren wusste ich, ich würde ihre Hilfe brauchen, bei dem Versuch Markus zu erlösen. Ich brauchte Verbündete, denen ich vertrauen konnte. Aber zuerst musste ich mit Markus reden, bevor ich sie einweihen konnte. Ich umarmte sie. Überrascht zögerte sie einen kurzen Augenblick, bevor sie die Arme um mich schloss.
„Ich muss meine Magie haben“, sagte ich und ließ sie los. „Ich kann dir noch nicht sagen warum, aber du wirst so bald wie möglich alles erfahren.“
Besorgt nahm sie meine Hand. „Bist du in Schwierigkeiten?“
„Nein. Ich darf dir einfach noch nichts verraten. Du musst mir vertrauen. Ich brauche deine Hilfe. Ich weiß nicht wie ich es schaffen soll den Bannzauber rückgängig zu machen.“
„Nur der, der ihn ausgesprochen hat, kann ihn auch wieder aufheben.“
„Die Frage ist, wie bringe ich einen vom Rat dazu, das zu tun?“
„Gar nicht“, antwortete sie kopfschüttelnd. „Wer war es?“
„Jaydens Vater.“
„Dann kannst du es erst recht vergessen.“
„Verdammt“, fluchte ich. „Was soll ich jetzt tun?“
Grübelnd sah Alexis zur Seite. Blitzartig weiteten sich ihre Augen und ein leichtes Lächeln entstand auf ihrem Mund. „Wir können es in der Bibliothek versuchen.“
Fragend runzelte ich die Stirn.
„Wir sind eine Schule voller Magier, Liv. Was denkst du sind die meisten Bücher in einer solchen Bibliothek?“ Sie lächelte.
„Und nach was suchen wir?“, fragte ich.
„Einem Überredungszauber. Die sind eigentlich verboten, da sie dem eigenen Nutzen dienen. Deshalb werden wir uns hineinschleichen müssen. Miss Hops darf uns keinen falls sehen.“
„Können wir keinen Eigenen schreiben?“, frage ich.
„Wir sind noch zu unerfahren für das. Es könnte etwas schief gehen, wenn wir es nicht richtig machen. Wir wollen ja nicht als Frösche enden. Uns bleibt nur die Bibliothek.“
Ich nickte. „Einverstanden.“
„Heute Abend um 21 Uhr, nachdem sie die Türen geschlossen hat.“
„Ich werde da sein“, antwortete ich.
„Ich sollte gehen. Ich muss noch Hausaufgaben machen, vor dem Abendessen.“ Sie stand auf. „Das schaffen wir schon“, sagte sie aufmunternd. „Isst du heute mit uns?“
„Ich denke schon. Ich kann mich schlecht für immer hier verstecken.“

Punkt halb sieben standen Alexis und ich vor dem Speisesaal. Sie würden mich anstarren, noch mehr als am ersten Tag. Wenn ich daran zurückdachte, war es schon unheimlich gewesen, wie sie mich gemustert hatten. Aber nun kannte ich den Grund. Und ehrlich gesagt war es mir egal.
Alexis nahm meine Hand und lächelte zuversichtlich. „Denk nicht darüber nach, dass sie dich ansehen“, sagte sie.
Wir betraten den Speisesaal. Wie erwartet herrschte plötzlich betretene Stille in dem riesigen Raum. Nicht ein Augenpaar sah woanders hin, als zu mir.
Ich konnte nicht anders. „Habt ihr keine eigenen Probleme, um die ihr euch kümmern könnt, als mich anzustarren?“, fragte ich laut, bedacht darauf nicht zu schreien.
Die einen sahen peinlich berührt weg oder versuchten verwirrt in eine andere Richtung zu schauen. Nur nicht auf mich. Ich hatte erreicht, was ich wollte. Mit größter Selbstbeherrschung vermied ich es mich nach Jayden umzusehen, während wir uns etwas zu essen holten. Am Tisch angekommen saßen meine Freundinnen, mit einem schuldbewussten Gesicht da. Im Grunde genommen war ich ihnen nicht böse. Also lächelte ich, um die Situation zu entspannen. Ich wollte nicht fragen wo Viktor war, aber ich wollte mich auch nicht nach ihm umsehen, also schüttelte ich den Gedanken an ihn ab.
Ich setzte mich neben Lisa. „Jetzt hört auf so zu gucken. Ich habe euch längst

Weitere Kostenlose Bücher