Sonnenfinsternis
erklärt, ihre Mutter sei Amerikanerin. Da war die Sache für mich klar.
Möglichst unauffällig ließ ich meine Augen durch den Raum wandern, während meine neu gewonnen Freundinnen darüber diskutierten, wer den von den Spielern der süßeste war. Ich fand, wonach ich unbewusst gesucht hatte. Zu meinem Leidwesen, war er nicht alleine, Ella meine Banknachbarin in Physik, saß bei Jayden und unterhielt sich strahlend. Sie umarmte ihn sogar. Was mich mehr störte, als normal war für jemanden, von dem man nicht mehr wusste, als den Namen und das er den Klamotten nach zum Handballteam gehörte.
Plötzlich stupste mich Alexis. “Wen starrst du denn so an?”, fragte sie neugierig.
“Ich habe niemanden angestarrt“, wehrte ich mich. „Ich habe mich nur gefragt, ob Ella und Jayden, na ja, du weißt schon. Sie sitzt in der ersten Stunde neben mir.”
“Du meinst die Evens Geschwister. Die Zwei sind ganz sicher kein Paar. Sie sind Zwillinge. Die anderen zwei sind Ryan und Conner Black. In diesen Locken würde ich gerne meine Hände vergraben”, sagte sie mit einem Lächeln, was offensichtlich nicht an mich gerichtet war. So wie sie Conner ansah, war klar, es war mehr, als nur mögen und so verschämt, wie er wegschaute, war ihm das wohl bewusst. "Ryan ist im letzten Jahr, er ist der älter von beiden ... Warte mal, woher kennst du den Jayden?" Sie sah mich etwas verblüfft an.
“Er hat gestern meine Koffer in mein Zimmer getragen“, antwortete ich locker. „Mir ist aufgefallen, dass viele Zuschauer hier sind”, bemerkte ich, um sie abzulenken. “Ist das überhaupt erlaubt beim Training?”
“Dem Trainer gefällt es nicht so, aber die Schule erlaubt es. Eigentlich gibt es in der Schweiz nicht wirklich so etwas wie Schulmannschaften, wie bei euch. Es gibt Sportvereine, wo man sich anmelden kann, aber unter den Internaten herrscht ein erbitterter Kampf … Jayden ist der Kapitän der Mannschaft. Unser Starstürmer. Bei den Mädchen steht er hoch im Kurs, nicht einmal unser charmanter Viktor kommt an ihn ran”, sagte sie ganz leise. “Wenn er mit dir flirtet, vergisst du zu atmen. Glaub mir, ich habe es am eigenen Leib zu spüren bekommen.” Sie machte eine kurze Pause, in der auf ihrem Gesicht ein verräterisches Lächeln auftauchte. “Weiß du … mir fällt es jetzt auf, Viktor aß nicht bei der Mannschaft, genauso wenig wie Jay. Er saß bei seiner Schwester, ganz in unserer Nähe.” Ihre Augen weiteten sich. “Warum ist mir das heute Morgen nicht schon aufgefallen”, sagte sie mehr zu sich selbst, als zu mir.
“Tun sie das den immer?”
“Eigentlich schon, sie essen immer am Tisch des Teams, das auf der anderen Seite des Raumes ist. Weit weg von dem, wo wir normalerweise sitzen. Ich denke ich kenne den Grund für ihren Wechsel.” Wieder grinste sie.
Ich legte meine Stirn in Falten.
“Na du! Dummerchen”, sagte sie leise.
Ich wollte lieber nicht fragen, wie sie jetzt auf diese Theorie gekommen war.
“Halt dich an Viktor, ich glaube er mag dich”, flüsterte sie mir ins Ohr. “Aber wenn Jayden fragen sollte, auf keinen Fall Nein sagen.” Sie lächelte mich wieder an mit ihrer einfach bezaubernden Art und schupste mich ein wenig mit ihrer Schulter. “Das ist so der Wahnsinn. Dein erster Tag und schon hast du zwei der heißesten Jungs an der Schule den Kopf verdreht. Und ich bin live dabei.” Sie lachte.
“Jayden war heute Morgen gar nicht da.”
“Doch das war er, du hast ihn nur nicht gesehen.”
Verdattert sah ich sie an. Ein paar Minuten später stand der Trainer in der Halle.
“Jayden könntest du dein Gespräch auf später verschieben. Das Training findet hier statt”, rief der Trainer angespannt.
Wir blieben das ganze Training über auf der Tribüne und sahen ihnen zu. Viktor lächelte ein paar Mal zu mir herüber. Ich winkte ihm sogar, bis Coach Tyler ihn ermahnte, sich auf das Spiel zu konzentrieren.
Jayden war völlig auf das Training fixiert. Sein Blick war angespannt. Fast schon verkrampf und doch, war da etwas in seinen Augen, auch wenn es irgendwo versteckt schien. Er bezauberte mich.
Als Coach Tyler die Jungs entließ, verließen auch wir die Turnhalle in Richtung unserer Zimmer - endlich.
“Hey Olivia!”, hörte ich eine Stimme hinter mir rufen.
Ich sah zurück “Ha...llo”, stotterte ich überrascht, als ich Jayden sah.
“Ich geh schon mal vor”, sagte Alexis breit grinsend. Sie verschwand um die Ecke der Turnhalle.
“Wie war deine erste Nacht?”, fragte er so, als
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