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Sonnenglut der Leidenschaft

Sonnenglut der Leidenschaft

Titel: Sonnenglut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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diskutieren, weil die zuranischen Behörden es vorzogen, die Sachlage unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu klären. Das sollte verhindern, Zuran in ein schlechtes Licht zu rücken. Natürlich waren die Behörden für den Betrug nicht verantwortlich, doch sie wollten sich nach Kräften bemühen, die Opfer fair zu behandeln, solange sie Stillschweigen über die Angelegenheit bewahrten.
    Wie lange ich wohl hierbleiben muss, überlegte Gwynneth. Lange genug für einen erneuten Besuch des Fremden? Warum dachte sie ständig an ihn? Sie hatte sich doch geschworen, die nächtliche Begegnung zu vergessen. Aber so einfach ließ sich eine so bedeutsame Episode nicht aus dem Gedächtnis streichen. Zumal sie liebend gern noch eine weitere berauschende Liebesnacht mit ihm erleben würde.
    Bin ich jetzt völlig von Sinnen? Gwynneth rief sich energisch zur Ordnung. Ihr fiel ein, dass sie noch immer das Geld des Fremden besaß. Sehr viel Geld. Das könnten Teresa und Anthony gut gebrauchen, insbesondere wenn sich herausstellen sollte, dass die Wohnung doch nicht ihrem Vater gehörte und die zuranische Regierung ihr keine Entschädigung zahlte.
    Wenn sich doch nur bald alles aufklären ließe! Sie ging in die Küche und setzte Wasser auf. Vor dem Gespräch mit Teresa wollte sie sich mit einer Tasse Kaffee stärken.
    Tariq hoffte inständig, dass bald jemand die Identität des korrupten Regierungsbeamten aufdeckte. Erst dann konnte er sich wieder seinen eigenen Angelegenheiten widmen. Und für eine gewisse Gwynneth Talbot gab es in seinem Leben keinen Platz, beschloss er mürrisch, als er aus dem Fahrstuhl stieg und die Wohnungstür öffnete. Schließlich hatte er große Pläne mit seinem kleinen Wüstenkönigreich.
    Die Entdeckung, dass es einer alten Legende zufolge im Königreich einmal hängende Gärten gegeben haben sollte, so prächtig, dass sie denen des alten Babylon in nichts nachstanden, hatte ihn beflügelt. Seither plante er, den ursprünglichen Palast und die Gärten auszugraben und – wenn möglich – originalgetreu wieder aufzubauen. Das war ein ehrgeiziges und langwieriges Vorhaben, aber auch ein sehr faszinierendes. Und Tariq wollte es so schnell wie möglich realisieren. Die ersten Arbeiten hatten schon begonnen und die Aufmerksamkeit von Touristen und Archäologen erregt.
    Wenn Tariq Zuran besuchte, wohnte er entweder im Palast oder in seiner Suite in einem der beiden Hotels, an denen er Anteile besaß. Am liebsten jedoch lebte er in einem der schwarzen Zelte in der Wüste. Seine Mutter stammte von Beduinen ab. Noch heute zog der Stamm auf den uralten Pfaden durch die Wüste. Allerdings sank die Zahl der Stammesmitglieder kontinuierlich. Der Gedanke an die Wüste erfüllte ihn mit einer tiefen Sehnsucht danach, wieder auf einem Pferd zu sitzen, auf einem seiner leichtfüßigen Araber. Bei Tagesanbruch über den Wüstensand dem Sonnenaufgang entgegenzugaloppieren gehörte für ihn zu den schönsten Dingen der Welt. Genau dieses Bild entstand vor seinem inneren Auge. Er ritt Seite an Seite mit einer wunderschönen grünäugigen Frau, die ihn verträumt ansah und die die Wüste ebenso liebte wie er.
    Sofort verscheuchte er das Bild. Diese Frau würde ganz sicher nicht sein Leben teilen. Die Frau von letzter Nacht – Gwynneth. Ihren Namen kannte er aus dem Reisepass, in den er heute Morgen Geld gelegt hatte.
    Gwynneth! Als er die Wohnung betrat, hörte er ihre Stimme.
    „Es sind Probleme aufgetreten, aber mach dir keine Sorgen. Ich tue alles nur Mögliche, um das Geld zu bekommen. Das habe ich dir doch versprochen. Egal, wie lange es dauert oder was ich dafür tun muss.“
    Ihr Tonfall klang energisch, als müsste sie jemanden überzeugen. Sie saß am Küchentisch, mit dem Rücken zur Tür. Sein Geld lag neben ihr.
    Sie zu sehen löste die widersprüchlichsten Gefühle in Tariq aus: Einerseits ärgerte es ihn, dass sie es wagte, in der Wohnung zu bleiben, obwohl er ihr doch deutlich genug zu verstehen gegeben hatte, dass sie verschwinden sollte. Wenigstens gab sie zu, dass sie nur an seinem Geld interessiert war. Andererseits bestürmten ihn die Bilder der vergangenen Nacht.
    Missgestimmt beendete Gwynneth das Gespräch mit Teresa. Um das Mädchen nicht zu beunruhigen, hatte sie nicht zu viel erzählt, obwohl sie ihre Ängste gern mit jemandem geteilt hätte.
    Auf einmal spürte sie, dass sie nicht mehr allein im Raum war. Mit zitternden Knien und geröteten Wangen stand sie auf und drehte sich um.
    „Du bist

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