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Sonnenlaeufer

Sonnenlaeufer

Titel: Sonnenlaeufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rawn
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und fing schon damit an, das Licht zu weben, auf dem er sich in die Faolain-Tiefebene begeben wollte, wo sich die Prinzessin aufhielt. Auf den Strahlen der verblassenden Sonne flog er dahin. Es war seine zweite derartige Reise an diesem Tag. Er war dankbar für ihre sofortige Reaktion und ihre kräftige, festigende Berührung auf dem Licht.
    Die Göttin segne Euch, Mylady. Hört mich schnell an, denn die Sonne erstirbt, und ich habe nur fünf Ringe. Euer Prinz begab sich auf die Suche nach Drachen und geriet dabei in einen Hinterhalt. Er wird nun in Feruche festgehalten. Sein Knappe wurde unverletzt freigelassen und fand andere, die die Wüste durchquerten, um mich in Tiglath zu treffen. Eure Garnison unterhalb von Feruche wurde niedergemetzelt. Skybowl verfügt nicht über die notwendigen Truppen, um die Burg zu stürmen. Lord Farid ist tot. Tiglath kann nicht helfen, denn der Knappe hat erfahren, dass die Merida es in wenigen Tagen angreifen wollen. Gebt mir Eure Befehle, und ich werde sie Walvis weitergeben.
    ROHAN ! Ihr Schmerzensschrei zerstörte beinahe das Sonnenlicht selbst, und Kleve wunderte sich, dass die vier anderen ihn nicht hören konnten. Dann zwang sie sich zur Ruhe, aber die Farben der Wut, die in ihr tobten, ließen Kleve zusammenzucken.
    Die Göttin segne Euch, Lichtläufer. Schickt Walvis mit der Nachricht über die Merida nach Tiglath. In meinem Namen soll er den Norden dort zum Kampfe zusammenrufen. Begleitet ihn und sendet mir Nachricht. Mittags, wenn die Sonne am stärksten ist. Ich werde die Armeen des Südens zusammenrufen – und im Namen der Göttin, ich werde Feruche dem Erdboden gleichmachen!
    Und dann ließ die Sonne die hohen Gipfel in Dunkelheit versinken, und Kleve sammelte sich wieder in sich selbst. Er holte mehrmals tief Atem, um sein rasendes Herz zu beruhigen, denn es war knapp gewesen. Nur noch wenige Augenblicke, und die Dämmerung hätte ihn verschlungen. Dann wäre er den Schattentod gestorben.
    Als er wieder sprechen konnte, erzählte er den anderen von Prinzessin Sioneds Anweisungen. Wie es von einem so jungen Ritter zu erwarten war, fühlte sich Walvis hin- und hergerissen zwischen dem intensiven Wunsch, die Feinde seines Prinzen zu bekämpfen, und dem ebenso starken Bedürfnis, ihn vor Prinzessin Ianthe zu retten.
    »Lord Eltanin kann den Norden anführen«, sagte er schließlich. »Ich aber habe Pflichten gegenüber meinem Herrn.«
    Feylin funkelte ihn wütend an und fauchte: »Darüber haben wir den ganzen Weg seit Skybowl gestritten! Es war nicht Eure Schuld, dass der Prinz entführt worden ist! Wie hättet Ihr das wissen können? Wie hätte irgendjemand das wissen können? Eure Pflicht ist es, der Prinzessin zu gehorchen und den Norden zum Sieg über die Merida zu führen!«
    Kleve unterdrückte ein unziemliches Lächeln, als das Paar sich anfunkelte. Seiner Schätzung nach waren beide noch keine zwanzig Winter alt, voll Stolz und jugendlicher Ungeduld. Er fing Lhoys’ Blick auf und sah darin dieselbe Belustigung, ehe die Miene des älteren Mannes wieder ernst wurde und er sprach.
    »Geh«, befahl er Walvis. »Sie hat es befohlen. Tilal wird mit uns nach Skybowl zurückkehren. Er wird gebraucht werden, um ihr über Feruche zu berichten.«
    Walvis warf dem Knappen einen strengen Blick zu, als dieser sich in stummem Protest aufrichtete. »Schweig«, kommandierte er. »Du reitest mit ihnen zurück. Ich sollte allerdings auch dort sein.«
    »Gelobt sei die Göttin und gepriesen!«, rief Feylin aus. »Warum sind Männer nur so dumm? Prinzessin Sioned hat Euch befohlen zu gehen, also geht!« Sie wandte sich dem Knaben zu. »In meinem Arbeitszimmer gibt es Pergament und Stifte. Lhoys kann es dir zeigen. Zeichne alles, was du von dem Schloss und den Klippen darum herum noch weißt, und schreib alles auf, was in dem Schloss vorgeht, wie viele Truppen du gesehen hast, einfach alles. Die Göttin schütze dich, und überbringe der Prinzessin meinen Respekt.« Sie warf Walvis einen herausfordernden Blick zu. »Kommt Ihr, oder wollt Ihr noch mehr Zeit damit vergeuden, Kleinigkeiten zu diskutieren, während die Merida zum Angriff rüsten?«
    Sie ersparte ihm eine Antwort, indem sie ihr Pferd zum Galopp antrieb – Richtung Tiglath. Erst jetzt begriffen die anderen, dass sie beabsichtigte, Walvis und Kleve in die Stadt zu begleiten. Der junge Ritter fluchte; Tilal und Kleve starrten hinter ihr her. Aber Lhoys schlug sich auf den Schenkel und brüllte vor Lachen.
    »Frauen des

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