Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
sich auf dem Mond um die Ausbildung neuer Rekruten. Subcommander Elly Ramirez war Mitglied eines Komitees geworden, das sich um die Modernisierung der Navigationssysteme von Schlachtschiffen kümmerte.
    Tasia spürte, dass sich etwas Großes anbahnte, aber niemand sagte ihr, worum es sich handelte. Sie fühlte sich seltsam ausgeschlossen. Seit die Roamer die Handelsbeziehungen zur Hanse abgebrochen hatten, wuchs der Groll auf die Clans, und Tasia wurde zur Zielscheibe von »Kakerlakenwitzen«. Angesichts des veränderten politischen Klimas stand ihr nicht der Sinn danach, viel Zeit in Offizierskasinos oder bei anderen Soldaten zu verbringen.
    In ihrem Quartier wartete sie auf neue Einsatzorder. Warum ließ sich Admiral Willis so viel Zeit? Ihre Unruhe wuchs, und sie wusste nicht, was sie mit sich selbst anfangen sollte.
    EA leistete ihr Gesellschaft, aber der Zuhörer-Kompi war nicht mehr der gute alte Freund, der sie auf ihrem Lebensweg begleitet hatte. Tasia nahm auf dem Rand ihrer Koje Platz und sah den kleinen Roboter an. »Du bist so ein tapferer Kompi gewesen, EA. Wenn du dich doch nur an all die Dinge erinnern könntest, die du getan hast.«
    »Ich habe die von dir übermittelten Daten, Tasia Tamblyn. Sie genügen.«
    »Mir reichen sie nicht.«
    Tasia hatte in ihren privaten Aufzeichnungen nach den Dateien und Tagebucheinträgen gesucht, die EA betrafen. Aus diesen Informationen hatte sie Zusammenfassungen erstellt und in die Speicher des Kompi kopiert, nach der Entfernung aller geheimen Details von Roamer-Aktivitäten. EA wusste nun über die wichtigsten Dinge Bescheid, die er zusammen mit Tasia erlebt hatte, aber es waren nur Daten, keine echten Erinnerungen.
    Tasia seufzte und verabscheute ihr eigenes Misstrauen – sie brachte es einfach nicht fertig, EA zu vertrauen. »Ich vermisse dein altes Selbst.« Sie streckte sich auf der Koje aus. Osquivel war in jeder Hinsicht eine Katastrophe gewesen. Irgendwann würde sie es den Hydrogern heimzahlen. Die TVF würde eine Möglichkeit finden, die fremden Wesen zu schlagen, die ihren Bruder, Robb und so viele andere getötet hatten.
    Ein Krieg fand statt, und Tasia brannte darauf, wieder zu kämpfen. Aber sie saß auf dem Mars fest, zur Tatenlosigkeit gezwungen!
    Ruhelos streifte sie die Freizeituniform über und verließ ihr Quartier. Sie ging zur Offiziersmesse, um Gesprächen zuzuhören und vielleicht ein wenig Tischtennis zu spielen. Die TVF bereitete sich ganz offensichtlich auf eine größere Aktion vor, und auf ihre Anfragen hatte Tasia nur vage Antworten bekommen. Als Kommandantin eines Manta-Kreuzers hoffte sie, in vorderster Linie dabei sein zu können, worum auch immer es ging. Derzeit aber war ihr Schiff nicht einsatzbereit, und viele Besatzungsmitglieder hatten neue Aufgaben bekommen.
    Es gab allen Grund für Tasia, misstrauisch zu sein.
    Sie holte sich einen Becher Kaffee – bitter und lauwarm, wie immer – und nahm an einem Tisch Platz, an dem andere Manta-Kommandanten und Erste Offiziere saßen. Die Männer und Frauen sprachen über Einsatzorder und Zielprioritäten. Sie freuten sich über die neuen Rammschiffe, die nur wenige Menschen als Kommandanten erforderten und deren Crews aus speziell programmierten Soldaten-Kompis bestanden.
    Tasia versuchte, an dem Gespräch teilzunehmen. »Haben die Rammschiff-Missionen schon begonnen? Hat man jemanden von Ihnen ausgewählt?«
    »Nein, aber ich bin froh, dass wir wieder aktiv werden können«, sagte ein Kommandant. »Auch wenn es nicht gegen die Hydroger geht, es ist wenigstens etwas.«
    »Endlich hat König Peter beschlossen, den verdammten Kakerlaken eine Lektion zu erteilen.«
    Ein anderer Offizier brummte: »Uns im Krieg den Ekti-Hahn zuzudrehen – sind sie verrückt geworden?«
    »Roamer?«, entfuhr es Tasia. »Was hat die neue Aktion mit Roamern zu tun?«
    Plötzlich erinnerten sich die anderen am Tisch daran, wer sie war, trotz der TVF-Uniform. »Schon gut, Tamblyn. Wir haben unseren Marschbefehl.« Der Manta-Kommandant stand auf. »Wir sollten jetzt besser zu unseren Schiffen zurückkehren und dort nach dem Rechten sehen.«
    Tasia blieb sitzen und trank ihren Kaffee, als die anderen Kommandanten und Ersten Offiziere gingen und sie allein ließen. Den Roamern eine Lektion erteilen? Was in aller Welt hatte General Lanyan vor? Seit der Sache mit dem Piraten Rand Sorengaard, die inzwischen Jahre zurücklag, hegte er einen Groll gegen die Roamer.
    Natürlich hatte Tasia Stimmen gehört, die

Weitere Kostenlose Bücher