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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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ein strahlendes Beispiel für Anstand und Ehre der Hanse, wie? Ihr seid nichts weiter als gemeine Diebe.«
    Der auf dem Bildschirm sichtbare Lanyan lächelte kühl. »Diebe lassen sich in erster Linie von Habgier leiten. Wir hingegen haben einen legitimen Anspruch auf diese Ressourcen, und das Gesetz ist auf unserer Seite.«
    »Das Gesetz? Wessen Gesetz?«
    »Die Verträge, die Ihre Vorfahren unterzeichnet haben, bevor sie mit der Kanaka aufbrachen.« Lanyan zitierte die entsprechenden Texte und erklärte, welche Verpflichtungen die Ahnen der Roamer eingegangen waren. »Daran sind Sie noch immer gebunden. Auf dieser Grundlage beschlagnahmen wir Ihre Ekti-Vorräte und die Raumschiffe, die wir militärisch nutzen können.«
    Manta-Kreuzer näherten sich der Station, und Lanyan fuhr fort: »Ich rate Ihnen, uns Zugang zu den Hangars zu gewähren. Wenn Sie auf stur schalten, benutzen wir unsere Jazer, um Ihr Depot wie eine Blechbüchse aufzuschneiden, und dann nehmen wir uns, was herauskommt.«
    Roberto schluckte. Lanyan meinte es ernst, kein Zweifel. »Die Luken öffnen«, wies er die Hangarcrews an. »Lasst die Schurken herein.«
    Ein weiteres Schiff versuchte zu entkommen, aber Remoras fingen es ab. Die kleinen Patrouillenschiffe feuerten mit ihren Jazern, zerstörten das Triebwerk des Frachters und nahmen ihn anschließend ins Schlepptau. Der Kommandant des Transporters setzte sich mit seinen Waffen zur Wehr, aber es war zwecklos. Die Tiwis übernahmen sein Schiff und verhafteten die Besatzungsmitglieder.
    Roberto stöhnte. Die Mantas hatten bereits angelegt, und uniformierte Tiwi-Soldaten drangen in die Station vor, begleitet von imposanten Soldaten-Kompis. Oben glitt die zweite Hälfte des Planetoiden über das Depot hinweg und warf einen Schatten auf die Aussichtskuppel. Das Geräusch von Schritten kam aus dem Korridor – die TVF-Eindringlinge hatten das Kontrollzentrum gefunden.
    Kurze Zeit später stand General Lanyan in der Tür. »Lassen Sie uns dies nicht schwerer machen als nötig.«

87 NIKKO CHAN TYLER
    Pünktliche Ankunft beim Hurricane-Depot… Besser gesagt, weniger als eine Stunde Verspätung. Das war ein neuer Rekord für Nikko. Er hatte Wental-Wasser zu zwei unbewohnten Planeten gebracht und war sehr zufrieden mit der geleisteten Arbeit. Jetzt freute er sich auf eine angenehme Nacht im Gästequartier und auf Leckereien in Cafés, zubereitet von Familien, die ihr kulturelles Erbe von der Erde bewahrt hatten.
    Er war schon oft im Hurricane-Depot gewesen. Meistens hatte er Ekti-Tanks oder Nahrungsmittel aus den Treibhauskuppeln der Chans transportiert. Nikko flog besser, wenn er sein Ziel sehen konnte und sich nicht auf komplexe Navigationssysteme verlassen musste. Inzwischen kannte er die Anflugschneise durch die Felsschale wie seine Hosentasche.
    Als sich die Aquarius diesmal den orbitalen Planetoiden näherte, sah Nikko zwei TVF-Moloche in der Nähe. Andere Schiffe der Tiwis hatten auf die Felsen gefeuert, um den Anflugkorridor zu verbreitern. Dadurch bewegten sich viele kleine Felsbrocken auf völlig neuen, kaum zu berechnenden Bahnen.
    Drei Roamer-Schiffe sausten fort, verfolgt von Remoras. Die Clans hatten viele ihrer Raumschiffe mit »Sprint-Triebwerken« ausgestattet, die höhere Beschleunigungen ermöglichten, und das machte die drei fliehenden Schiffe schneller als die militärischen Verfolger. In unterschiedlichen Richtungen stoben sie davon.
    »Shizz, was geht hier vor?« Nikko streckte die Hand nach den Kom-Kontrollen aus, um einen Kontakt mit dem Hurricane-Depot herzustellen, doch dann dachte er daran, dass es vielleicht klüger war, still zu bleiben. Die Aquarius war ein kleines Schiff und näherte sich mit einem hohen polaren Vektor – die TVF-Einheiten hatten ihn vermutlich noch nicht bemerkt.
    Kurz darauf empfing Nikko eine warnende Mitteilung. »Hier spricht Roberto Clarin. Die TVF hat die Kontrolle über das Hurricane-Depot übernommen! Sie konfisziert unsere Ressourcen, und zweifellos wird sie uns alle töten.« Die Nachricht bestand aus gewöhnlichen, lichtschnellen elektromagnetischen Signalen, die jahrelang bis zum nächsten bewohnten Sonnensystem unterwegs sein würden.
    Zornig saß er im Cockpit und wusste nicht, was er tun sollte. In den Phiolen mit dem Wental-Wasser vibrierten Fragen und besorgte Neugier. »Wisst ihr noch, was ich euch über dumme Gründe für Kriege erzählt habe?«, brummte Nikko. »Hier seht ihr einen.«
    TVF-Arbeiter holten Behälter mit Proviant,

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