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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Angelegenheit erledigt.« Nach einem weiteren kurzen Blick auf die Kanonen der Dunkelheit drehte sich Ilure’l um und stieg wieder in den Bodenwagen. »Wenn Sie so weit sind… Ich würde jetzt gern zur Stadt zurückkehren.«
    Anton nahm wieder an den Kontrollen Platz, und als sie sich den hellen Kuppeln von Maratha Prime näherten, versuchte er, den erregten Ildiraner des Linsen-Geschlechts zu besänftigen. »Alle Ildiraner sind durch das Thism miteinander verbunden, und deshalb können Sie vielleicht absolute Antworten geben. Aber wenn ich eine unserer Legenden erzähle, so ist das… nur eine Geschichte.«
    Daraufhin huschten die Farben höchster Besorgnis durch Vao’shs Gesicht. »Erinnerer Anton, nichts ist nur eine Geschichte.«

17 WEISER IMPERATOR JORA’H
    Jora’h saß in seiner privaten Kontemplationskammer, einem Raum mit glatten Wänden aus blutrotem Kristall. Sieben eifrige Bedienstete kämmten und ölten sein goldenes Haar, zogen die zuckenden Strähnen dann zusammen. Trotz des Durcheinanders aus Händen gelang es ihnen, das Haar zu einem Zopf zu flechten. Er reichte nur bis zum Nacken, aber im Lauf der Jahre würde er zu einem langen Seil wachsen, wie beim früheren Weisen Imperator.
    Sein korpulenter Vater hatte den Chrysalissessel nie verlassen, aber Jora’h fühlte sich darin wie gefangen und isoliert, in seiner Fähigkeit beschränkt, über das ildiranische Volk zu regieren. Die Tradition verlangte, dass er Verfügungen erließ und das Volk führte, ohne jemals den Boden zu berühren, doch darin sah Jora’h eine absurde Einschränkung für einen Herrscher.
    Als Erstdesignierter hatte er immer gewusst, dass dies letztendlich sein Schicksal sein würde. Unglücklicherweise hatte er die Bedeutung seiner Freiheit und der vielen Gelegenheiten erst erkannt, als es zu spät war.
    Regierung, Solare Marine, die Designierten und ihre Nachfolger – sie alle mussten jetzt das Chaos des Machtwechsels hinter sich bringen. Jora’h musste seine Söhne mit ihren neuen Aufgaben betrauen, Anweisungen erteilen, sich mit Proklamationen ans Volk wenden und den Ildiranern versichern, dass seine Vision der Lichtquelle richtig war und das Thism stark.
    Wie sollte er nach Dobro fliegen, um Nira und die anderen gefangenen Menschen zu befreien, wenn so viele Krisen und Verpflichtungen seine Aufmerksamkeit erforderten? Er hoffte, in einigen Tagen die Möglichkeit zu bekommen, sich auf den Weg nach Dobro zu machen, zu Nira. Seit vielen Jahren befand sie sich dort und glaubte sicher, dass er sie aufgegeben hatte…
    Doch zuerst musste er seine Rolle als Weiser Imperator ausfüllen.
    Sein Sohn Thor’h schob sich an den Türwachen vorbei, obwohl Jora’h seinen Kindern befohlen hatte, draußen zu warten. »Vater, die neuen Designierten haben sich versammelt und sind für dich bereit.«
    Jora’h sah den Erstdesignierten an und versuchte, nicht verärgert die Stirn zu runzeln. Er bemerkte den glasigen Glanz in den Saphiraugen des jungen Mannes. Für die Sinne des Weisen Imperators war Thor’h ein Fleck im Thism, ein undeutlicher Schemen. »Wenn du weniger Schiing nehmen würdest, Thor’h, fiele es dir vielleicht leichter, mich Entscheidungen treffen und Anweisungen erteilen zu lassen.«
    Sein Sohn hatte nicht einmal den Anstand, sich vom Tadel getroffen zu zeigen. »Schiing erlaubt mir, mich zu konzentrieren. Ich bekomme dadurch mehr Kraft für meine wichtigen Pflichten.« Schiing, auf Hyrillka eine beliebte Droge, war kaum mehr zu bekommen, seit die Hydroger jene Welt zerstört hatten. Doch Thor’h verfügte noch immer über Nachschub, und Jora’h fürchtete, dass er süchtig war.
    Der Mangel an Disziplin und Verständnis seines Sohns weckte Zorn in Jora’h, und unter dem weichen Tuch im Chrysalissessel ballte er die Fäuste. Der Erstdesignierte war noch jung und schlecht ausgebildet. Durch die Jahre auf Hyrillka war er verweichlicht, obwohl es Jora’h damals für gut gehalten hatte, seinen Sohn dorthin zu schicken. Jetzt fragte er sich, ob es besser gewesen wäre, etwas strenger mit seinem Erstgeborenen zu sein, um ihn darauf vorzubereiten, Erstdesignierter zu werden. Er hoffte, dass Thor’h reifte und lernte, seinen neuen Aufgaben auf angemessene Weise gerecht zu werden. Er selbst musste ebenfalls lernen – der vorherige Weise Imperator hatte Jora’h erst während der letzten Monate auf die Nachfolge vorbereitet.
    »Geh und hol meine anderen Söhne herein«, sagte Jora’h abrupt. »Ich möchte nicht länger

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