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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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bin ich heute Abend nicht hierher gekommen.« Er trat weiter in den Raum. »Da die Sache mit Ptoro so gut geklappt hat, habe ich vor, den Einsatz einer weiteren Klikiss-Fackel zu genehmigen. Vielleicht sogar von mehreren.«
    Er wollte nicht schwach oder unentschlossen erscheinen, brauchte aber die Möglichkeit, Ideen zu testen. Er hatte bereits mit Sarein darüber gesprochen. Es ging um eine neue Perspektive, darum, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen – solange er dabei nicht den Eindruck erweckte, mit dem Hut in der Hand an seinen Stellvertreter heranzutreten. Bisher war Cain immer korrekt gewesen.
    Der blasse Mann nahm auf einer der Betrachtungsbänke Platz und deutete für Basil auf eine andere. »Ah, und Sie befürchten, dass es die Hydroger zu einem massiven Gegenschlag veranlassen könnte anstatt zu Zugeständnissen.«
    Basil gab nicht zu, dass er Hilfe suchte. Er wartete einfach nur.
    »Die ersten Berichte deuten darauf hin, dass unser Angriff auf Ptoro ein Erfolg war«, fuhr Cain fort. »Aber es hätte auch ein Debakel daraus werden können. Und es ist noch zu früh für die Feststellung, dass die Hydroger keine Vergeltung üben.«
    »Wie dem auch sei…«, sagte Basil. »Die Hydroger wissen jetzt, dass wir ihnen schaden können.«
    »Was wäre ohne das Eingreifen der Faeros geschehen? Sie scheinen Feinde der Hydroger zu sein, aber weder kennen wir ihre Motive, noch ist es uns gelungen, mit ihnen zu kommunizieren.«
    Basil presste die Fingerspitzen aneinander. »Vielleicht sollten wir selbst ein Ultimatum stellen, vor dem Einsatz jeder neuen Fackel. Vielleicht sollten wir fordern, dass uns die Hydroger Zugang zu den Gasriesen gestatten und versichern, dass es keine weiteren Angriffe geben wird. Wenn sie sich weigern oder keine Antwort geben, zünden wir eine Fackel, und dann noch eine. Es gibt einen historischen Präzedenzfall: In dieser Manier setzte Präsident Truman im Zweiten Weltkrieg Atomwaffen gegen Japan ein.«
    »Es ist keine geeignete Analogie, Vorsitzender.« Hier, unter vier Augen, hielt sich der Stellvertreter nicht damit zurück, Basil zu widersprechen. »Präsident Truman hatte den Oberbefehl über eine der größten Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg, und die Vereinigten Staaten waren bereits eine wichtige Macht. Bei diesem Konflikt sind wir relativ unbedeutend für den Feind. Mit ziemlicher Sicherheit könnten uns die Hydroger jederzeit auslöschen. Ein Ultimatum unsererseits ließe sich mit der Drohung vergleichen, dass Luxemburg in den Zweiten Weltkrieg eintritt. Ja, wir können Warnungen senden und schwören, die Hydroger zu vernichten, wenn sie nicht auf unsere Forderungen eingehen. Aber was, wenn sie mit einem Großangriff auf uns beginnen? Wir könnten keinen nennenswerten Widerstand leisten, wie unsere Erfahrungen auf Boone’s Crossing, Corvus Landing und Theroc zeigen.«
    »Es besteht immer die Möglichkeit, dass die Hydroger auch weiterhin menschliche Kolonien angreifen, ob wir nun Klikiss-Fackeln einsetzen oder nicht, Eldred.«
    Cain stützte das Kinn auf die Hand. »In der Atmosphäre von Qronha 3 haben wir eine Himmelsmine in Betrieb genommen, und ich würde es sehr begrüßen, wenn wir ungehinderten Zugang zu mehr Gasriesen hätten. Leider zerstören wir mit dem Einsatz der Fackel wertvolle Ressourcen. Die Ekti-Produktion kommt dadurch nicht voran.«
    »Haben Sie eine andere Lösung?«, knurrte Basil.
    »Lassen Sie mich darüber nachdenken. Übrigens: Ich habe gehört, dass mehrere Transporter die auf Theroc entdeckten Trümmer eines Kugelschiffes hierher bringen. Treffen sie rechtzeitig zur Ptoro-Siegesfeier ein?«
    »So ist es geplant.« Basil Wenzeslas stand auf. »Die Präsentation der Trümmer sollte die allgemeine Moral weiter verbessern.«
    »Sie ist nur Schau, Vorsitzender.«
    Ein zynisches Lächeln umspielte Basils Lippen. »Unterschätzen Sie nicht die Wirkung einer gut in Szene gesetzten Schau, Eldred. Wofür, glauben Sie, haben wir den König?«

20 KÖNIG PETER
    Es war gut, nach so vielen Tragödien einen echten Grund fürs Feiern zu haben. Auf einem hohen Balkon stand König Peter neben seiner Königin und sah, wie die Abenddämmerung Schatten auf dem Festplatz schuf. Obwohl sie in der Öffentlichkeit waren, und teilweise deswegen, wechselten sie rasche, mitteilsame Blicke und berührten sich nur kurz – sie fühlten sich wohl angesichts der Nähe des anderen.
    Jubel hieß das königliche Paar willkommen, und Peters Gesicht zeigte das erste

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