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Sonnentaucher

Sonnentaucher

Titel: Sonnentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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›Fackel‹ beschreiben. Ihr Leuchten war so intensiv, daß die Umgebung dieser Wesen schwarz wie das Weltall erschien.
    Die näheren Toroiden strahlten in den Farben des Frühlings auf der Erde. Erst mit der Entfernung verblaßten die Farben. Blasses Grün schimmerte unter ihren Achsen, wo das Laserlicht das Plasma durchbohrte.
    Alle waren von einem diffus funkelnden weißen Lichtkranz umgeben.
    »Synchrotron-Strahlung«, sagte ein Mann der Besatzung. »Diese Schätzchen rotieren offenbar ungeheuer flott! Ich verzeichne hier eine starke Flux bei 100 KeV!«
    Der nächste der Toroiden, mehr als zweitausend Meter entfernt und mit einem Durchmesser von vierhundert Metern, wirbelte rasend um seine Achse. Geometrische Gebilde flogen um seinen Rand wie die Perlen eines Halsbandes. Sie veränderten sich, und tiefblaue Diamanten wurden zu purpurroten, gewundenen Bändern, die einen blinkenden Smaragdring umkreisten, und das alles innerhalb weniger Sekunden.
    Die Kommandantin des Sonnenschiffs stand neben der Steuerkonsole. Ihre Augen huschten von einem Instrument zum anderen, und kein Detail entging ihrem wachsamen Blick. Wenn man sie anschaute, konnte man eine zartere Version des Lichtspektakels außerhalb des Schiffes beobachten, denn die fließenden, irisierenden Farben der Toroiden vor ihnen überspülten ihr Gesicht und ihre weiße Uniform, so daß sie gezähmt und diffus an Jacobs Augen gelangten. Erst nur matt, doch dann, als Grün und Blau sich mit dem Rosa vermischten und es schließlich verdrängten, immer heller funkelten die Farben, wenn sie aufblickte und lächelte.
    Plötzlich vertiefte sich das Blau, als ein überschäumendes Aufstrahlen des Toroiden mit einer kunstvollen Verschlingung feiner Muster zusammenfiel, die aussah wie ein Netz von Ganglien, das den Rand des Ringwesens überzog.
    Der Anblick war beispiellos. Arterien explodierten grün und verschränkten sich mit Adern in pulsierendem, keuschem Blau. Sie pochten kontrapunktisch und schwollen dann wie schwangere Lianen, die schließlich aufpilzten und Wolken winziger Dreiecke entließen – Wolken von zweidimensionalem Blütenstaub, der sich in einer Vielzahl mikroskopischer Dreipunktkollisionen rings um den nicht-euklidischen Körper des Torus verstreute. Augenblicklich bildeten sich gleichseitige Dreiecke in ganzen Schwärmen, und Winkel und Seiten umwirbelten den Rand des Riesenkringels in schrillem Glitzern.
    Das Schauspiel erreichte den Gipfel seiner Intensität, dann ließ es langsam nach. Die Muster am Rande wurden matter, und der Torus wich zurück und suchte sich einen Platz zwischen seinen Gefährten, um dort still zu rotieren. Das Rot kehrte zurück und verdrängte die Blau- und Grüntöne vom Deck des Sonnenschiffes und aus den Gesichtern der Zuschauer.
    »Das war eine Begrüßung«, meinte daSilva schließlich. »Es gibt auf der Erde Skeptiker, die immer noch glauben, die Magnetovoren seien irgendeine Form magnetischer Abweichungen. Die sollen mal herkommen und es mit eigenen Augen ansehen. Was wir hier sehen, lebt. Offenbar gibt es für den Schöpfer in seiner Arbeit keine Grenzen.«
    Sie berührte leicht die Schulter des Piloten. Dessen Hände huschten über die Armaturen, und das Schiff schwenkte seitlich ab.
    Jacob stimmte Helene zu, wenngleich die Logik ihrer Argumentation unwissenschaftlich war. Er hatte keinen Zweifel daran, daß die Toroiden lebendig waren. Das Schauspiel, das ihnen dieses Wesen geboten hatte – ob es nun eine Begrüßung oder nur eine territoriale Reaktion auf die Anwesenheit des Schiffes gewesen war –, ließ auf ein lebendes, wenn nicht gar intelligentes Wesen schließen.
    Der anachronistische Verweis auf eine höchste Gottheit war der Schönheit dieses Augenblicks seltsam angemessen.
    Wieder sprach die Kommandantin in ihr Mikrofon, während der Schwarm der Magnetovoren vor ihnen zurückfiel und das Deck sich drehte.
    »Jetzt gehen wir auf Gespensterjagd. Vergessen Sie nicht, wir sind eigentlich nicht hier, um die Magnetovoren zu studieren, sondern jene, die ihnen nachstellen. Die Besatzung wird von jetzt an rund um die Uhr nach diesen flüchtigen Wesen Ausschau halten. Da sie bisher ebenso häufig zufällig wie planmäßig gesichtet wurden, sind wir jedem dankbar, der uns hilft. Bitte melden Sie mir alles, was Ihnen ungewöhnlich erscheint.«
    DaSilva und Culla besprachen sich miteinander. Der Alien nickte bedächtig, und nur ein gelegentliches weißes Aufblitzen zwischen seinen wulstigen Lippen ließ seine

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