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Sonnentaucher

Sonnentaucher

Titel: Sonnentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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meinte Jacob.
    »Ja, das ist eine gute Idee. Wenn ich weiß, wann wir dort sind, mache ich eine Durchsage.«
    Als Jacob davonging, hatte er das merkwürdige Gefühl, daß ihr Blick noch auf ihm ruhte. Das Gefühl verging erst, als er die Zentralkuppel umrundet hatte.
    Bubbacub und Martine nahmen die Nachricht gelassen auf. Jacob half ihnen, ihre Ausrüstungskoffer neben den Pilotenstand zu schleppen.
    Bubbacubs Gerätschaften waren geheimnisvoll und wundersam. Eine von ihnen, komplex, glänzend und facettenreich, nahm die Hälfte der Kiste in Anspruch. Spiralige Spitzen und gläserne Sichtfenster boten ein mysteriöses Bild.
    Der Alien packte noch zwei weitere Geräte aus. Das eine war ein blasenförmiger Helm, offensichtlich für den Kopf eines Pil gedacht. Das andere sah aus wie ein Splitter von einem Nickel-Eisen-Meteoriten, der mit einem gläsernen Ende versehen war.
    »Es gibt drei Möglich-keiten, Psi zu be-trachten«, sagte Bubbacub durch seinen Vodor. Mit einer Geste seiner vierfingrigen Hand bedeutete er Jacob Platz zu nehmen. »Die eine ist, daß Psi eine äus-serst fei-ne Sin-nes-wahr-neh-mung ist, die Fä-hig-keit, Hirn-wellen über große Di-stanz wahr-zu-neh-men und zu ent-zif-fern. Dies werde ich damit un-ter-suchen.« Er deutete auf den Helm.
    »Und diese große Maschine?« Jacob beugte sich vor, um den Apparat näher zu betrachten.
    »Sie erkun-det, ob Raum und Zeit durch die Willens-kraft eines Sophonten ver-zerrt wer-den. Dies wird manch-mal ge-tan. Es ist sel-ten er-laubt. Man nennt es pi-ngrli; Sie ha-ben kein Wort da-für. Die meisten, ein-schließ-lich der Men-schen, brau-chen nichts da-rüber zu wissen, weil es so sel-ten ist. Die Bi-blio-thek stellt je-der Fi-liale die-se kangrl zur Ver-fü-gung...« – er strich einmal über die Seitenwand des Apparates »...für den Fall, daß Gesetz-lo-se ver-su-chen, pi-ngrli zu benut-zen.«
    »Sie kann dieser Kraft entgegenwirken?«
    »Ja.«
    Jacob schüttelte den Kopf. Es beunruhigte ihn, daß es einen kompletten Typ von Kraft geben sollte, der dem Menschen nicht zugänglich war.. Eine technologische Unzulänglichkeit war etwas anderes – die ließ sich mit der Zeit aufholen. Aber ein qualitativer Mangel gab ihm das Gefühl der Verwundbarkeit.
    »Die Konföderation weiß von dieser ka-ka...?«
    »Ka-ngrl. Ja. Ich habe ihre Er-laub-nis, sie mit-zu-neh-men. Wenn sie ver-lo-ren-geht, wird man sie ersetzen.«
    Jetzt war Jacob schon wohler zumute. Die Maschine wirkte unversehens freundlicher. »Und dieses letzte Teil?« Er näherte sich dem Eisenklumpen.
    »Das ist ein P-is.« Bubbacub raffte das Ding an sich und legte es wieder in den Koffer. Er wandte sich von Jacob ab und hantierte mit seinem Hirnwellenhelm.
    »Er ist ziemlich empfindlich, was dieses Ding angeht«, sagte Martine, als Jacob in ihre Nähe kam. »Ich konnte lediglich aus ihm herausbekommen, daß es sich um eine Hinterlassenschaft der Lethani handelt, den fünfthöchsten Ahnen seiner Rasse. Es stammt aus der Zeit unmittelbar vor ihrem ›Übergang‹ in eine andere Ebene der Realität.«
    Das ewige Lächeln wurde breiter. »Hier – möchten Sie des Alchimisten Wunderwerkzeug sehen?«
    Jacob lachte. »Nun, unser freundlicher Pil hat den Stein der Weisen schon. Welche Zaubermittel besitzen Sie, um damit Dämpfe zu mischen und kalorien-intensive Gespenster zu exorzieren?«
    »Neben den üblichen Wald-und-Wiesen-Psi-Detektoren gibt es nicht viel. Ein Hirnwellenapparat ist da, dann ein Trägheits-Bewegungssensor, der in einem Zeitunterdrückungsfeld vermutlich nutzlos ist, eine tachistoskopische 3-D-Kamera mit Projektor...«
    »Darf ich die mal sehen?«
    »Klar. Liegt hinten im Koffer.« Jacob beugte sich über die Kiste und hob den schweren Apparat heraus. Er legte ihn aufs Deck und untersuchte die Aufzeichnungs- und Abtastköpfe.
    »Wissen Sie«, sagte er leise, »es besteht die Möglichkeit...« »Was?« fragte Martine.
    Jacob sah sie an. »Das hier, kombiniert mit dem Netzhautmustercomputer, den wir auf dem Merkur benutzt haben, wäre ein tadelloses Psychoneigungstestgerät.«
    »Sie meinen, einer dieser Apparate, die zur Bestimmung des Probandenstatus eingesetzt werden?«
    »Ja. Wenn ich neulich gewußt hätte, daß es so etwas im Stützpunkt gibt, hätten wir LaRoque an Ort und Stelle testen können. Dann hätten wir nicht zur Erde masern und uns nicht durch die Etagen der keineswegs unfehlbaren Bürokratie wühlen müssen, um auf eine Antwort zu warten, die manipuliert sein kann. Wir

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