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Sonnentaucher

Sonnentaucher

Titel: Sonnentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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ließ sich neben ihm nieder und reichte ihm eine volle LiquiTube. Helene daSilva war bei ihr. Sie nahm neben der Parapsychologin Platz.
    Er brachte mehrere Minuten damit zu, ihr zu versichern, daß es ihm gutgehe. Seine Entschuldigungen wischte sie beiseite.
    »Ich hatte keine Ahnung, daß Sie im WLN so gut sind, Jacob«, stellte sie fest.
    »WLN?«
    »Waffenloser Nahkampf. Ich beherrsche ihn ziemlich gut, obwohl ich zugeben muß, daß ich ein bißchen eingerostet bin. Aber Sie sind besser. Wir haben uns auf die sicherste Art geprügelt. Es war ein Kampf, bei dem die Beteiligten darauf aus waren, den Gegner außer Gefecht zu setzen, ohne ihm ernsthaften Schaden zuzufügen. Das ist furchtbar schwierig, aber Sie sind Experte.«
    Er hätte es nie für möglich gehalten, daß er bei einem derartigen Kompliment erröten könnte, aber Jacob spürte, wie er rot anlief.
    »Danke. Es fällt mir schwer, mich zu erinnern, aber ich glaube, Sie waren auch ziemlich gut.«
    Sie sahen einander in tiefem Einverständnis an und grinsten.
    Martine blickte zwischen ihnen hin und her. Schließlich räusperte sie sich. »Ich finde, Mr. Demwa sollte noch nicht allzu lange plaudern. Nach einem solchen Schock braucht er viel Ruhe.«
    »Erst will ich ein paar Fragen beantwortet haben, Doktor«, wandte er ein. »Danach werde ich folgsam sein. Aber zunächst einmal – wo ist Fagin? Ich kann ihn nirgends finden.«
    »Cant Fagin ist auf der B-Seite«, antwortete daSilva. »Er nimmt Nahrung zu sich.«
    »Er hat sich große Sorgen um Sie gemacht«, setzte Martine hinzu. »Er wird sich bestimmt freuen, wenn er hört, daß Sie wieder auf dem Damm sind.«
    Jacob fiel ein Stein vom Herzen. Aus irgendeinem Grund hatte er sich um Fagins Sicherheit Sorgen gemacht. »Dann erzählen Sie mir jetzt, was passierte, nachdem ich ohnmächtig geworden war.«
    Martine und daSilva wechselten einen Blick. Dann zuckte daSilva die Achseln. »Wir bekamen noch einmal Besuch«, erzählte sie. »Es dauerte eine ganze Weile. Ein paar Stunden lang flatterte der Solarier nur so am Rande unseres Blickfeldes herum. Wir hatten die Toroidenherde und damit auch alle seine Artgenossen weit hinter uns gelassen. Aber es ist gut, daß er abwartete. Eine Zeitlang herrschte hier ein beträchtlicher Aufruhr wegen... nun ja...«
    »Wegen meiner aufsehenerregenden Vorstellung.« Jacob seufzte. »Aber hat denn jemand versucht, mit ihm Kontakt aufzunehmen, während er da draußen herumhuschte? «
    DaSilva sah Martine an. Diese schüttelte kaum merklich den Kopf.
    »Es geschah nicht sehr viel«, fuhr daSilva hastig fort. »Wir waren immer noch ziemlich aufgeregt. Aber dann, gegen vierzehn Uhr, verschwand er plötzlich. Ein wenig später kam er zurück – in seiner ›Drohgestalt‹.«
    Jacob tat, als habe er den kurzen Blickwechsel zwischen den beiden Frauen nicht bemerkt. Aber plötzlich fiel ihm etwas ein.
    »Sagen Sie, sind Sie eigentlich alle ganz sicher, daß es immer dieselben Gespenster waren? Vielleicht sind die ›normalen‹ und die ›drohenden‹ Erscheinungen zwei verschiedene Spezies!«
    Martine starrte ihn einen Moment lang ausdruckslos an. »Das könnte erklären...« Sie verstummte.
    »Äh... wir nennen sie nicht mehr ›Gespenster‹«, sagte daSilva. »Bubbacub sagt, sie mögen es nicht.«
    Jacob fühlte, wie Gereiztheit in ihm aufstieg, aber er kämpfte sie nieder, bevor eine der beiden Frauen sie bemerken konnte. Dieses Gespräch führte zu nichts.
    »Und was geschah, als er in seiner ›Drohgestalt‹ erschien?«
    DaSilva runzelte die Stirn. »Bubbacub redete eine Zeitlang mit ihm. Dann wurde er zornig und verjagte den Solarier.«
    »Was?«
    »Er versuchte, mit ihm zu diskutieren. Zitierte die Rechte von Patronen und Klienten. Versprach sogar Handelsbeziehungen. Aber der Solarier hörte nicht auf mit seinen Drohungen, erklärte, er werde PsiBotschaften zur Erde schicken und irgendwelche unbeschreiblichen Katastrophen anrichten. Schließlich machte Bubbacub dem ein Ende. Er befahl allen, sich hinzulegen. Dann zog er diesen Klumpen aus Eisen und Kristall hervor, mit dem er immer so heimlich tut. Alle mußten ihre Augen bedecken. Er murmelte irgendeinen Hokuspokus und aktivierte das verdammte Ding.«
    »Was hat es denn getan?«
    »Das wissen nur die Progenitoren, Jacob. Ein blendendes Licht erstrahlte, ein Druckgefühl erfüllte die Ohren... und als wir wieder hinschauten, war der Solarier weg!
    Und nicht nur das! Wir kehrten dorthin zurück, wo wir die Toroidenherde

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