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Sonnentaucher

Sonnentaucher

Titel: Sonnentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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fühlte er sich besser. Er wünschte sich, Culla würde verschwinden. Es war schade, daß er den Kerl hatte zurechtweisen müssen, aber ein Klient mußte schließlich wissen, was ihm gebührte.
    DaSilva beendete ihr Gespräch mit Bubbacub und Martine und kam auf die Erfrischungsautomaten zu. Wieder waren Bubbacubs kleine schwarze Augen auf ihn gerichtet.
    Jacob knurrte. Er wandte den starr blickenden Knopfäuglein den Rücken zu und widmete sich dem Getränkespender.
    Im Arsch lecken sollen sie mich alle! Ich bin hergekommen, weil ich etwas trinken will, und das werde ich jetzt auch tun. Die existieren doch gar nicht!
    Aber das hier ist ja eine merkwürdige Maschine, dachte er. Hoffentlich nicht wie dieser heimtückische Kasten auf der Bradbury. Der war alles andere als freundlich.
    Nein, dieser hier hat eine Menge transparente 3-D-Knöpfe, die zwischen den anderen hervorstehen. Genaugenommen sind hier reihenweise kleine Knöpfe, und sie stehen alle hervor.
    Er streckte die Hand aus, um auf einen beliebigen Knopf zu drücken, doch dann besann er sich. Nein nein. Diesmal werden wir erst lesen, was draufsteht!
    Was möchte ich denn? Kaffee?
    Die feine innere Stimme schrie nach Gyroade. Ja, das ist vernünftig. Ein fabelhaftes Getränk, Gyroade.
    Schmeckt nicht nur köstlich, sondern bringt einen auch wieder in Schuß. Der perfekte Drink für eine Welt voller Halluzinationen.
    Er mußte zugeben, daß es tatsächlich keine schlechte Idee war, so etwas zu trinken. Denn irgend etwas war hier tatsächlich faul. Wieso ging alles so langsam?
    Seine Hand bewegte sich wie eine Schnecke auf den Knopf zu, den er sich ausgesucht hatte. Ein paarmal schwankte der Finger hin und her, doch dann hatte er das Ziel vor sich. Er wollte auf den Knopf drücken, als die dünne Stimme sich wieder erhob, und diesmal flehte sie ihn an zu warten.
    Das ist wirklich eine Unverschämtheit! Erst gibst du mir gute Ratschläge, und dann kneifst du! Zum Teufel, wer braucht dich eigentlich?
    Er drückte auf den Knopf. Die Zeit beschleunigte sich ein wenig, und er hörte das Gluckern einer Flüssigkeit.
    Wer, zum Teufel, braucht überhaupt irgend jemanden? Culla, dieser verfluchte Emporkömmling! Der hochnäsige Bubbacub und seine fischkalte menschliche Kofferträgerin! Auch der verrückte Fagin... mich von der Erde weg in diese dämliche Gegend zu locken!
    Er beugte sich vor und nahm die LiquiTube aus dem Fach. Sie sah köstlich aus.
    Die Zeit lief immer schneller, und fast hatte sie schon wieder ihr normales Tempo erreicht. Er fühlte sich schon besser, als habe plötzlich ein starker Druck nachgelassen. Antagonismen und Halluzinationen schienen zu verfliegen. Er lächelte Helene daSilva zu, als sie herankam. Dann drehte er sich um und wollte auch Culla anlächeln.
    Später, dachte ich, werde ich mich für meine Grobheit entschuldigen. Wie zu einem Trinkspruch hob er die LiquiTube.
    »...schwebt dort draußen herum, knapp außerhalb der Sensorreichweite«, sagte daSilva eben. »Wenn es soweit ist, sind wir es auch. Deshalb sollten Sie vielleicht jetzt...«
    »Nicht, Jacob!« schrie Culla.
    DaSilva schrie auf, sprang vor und packte Jacobs Handgelenk. Culla kam dazu und versuchte ihm mit seinen geringen Kräften das Röhrchen von den Lippen zu reißen.
    Spielverderber, dachte Jacob fröhlich. Ich werde dem schmächtigen Alien und der neunzigjährigen Frau mal zeigen, wozu ein Mel in der Lage ist!
    Er stieß sie nacheinander von sich, aber sie ließen nicht locker und stürzten sich immer wieder auf ihn. Die Kommandantin versuchte sogar, ein paar tückische, lähmende Schläge anzubringen, aber er parierte sie und hob das Trinkröhrchen langsam und mit triumphierender Miene zum Gesicht.
    Eine Mauer stürzte ein, und sein Geruchssinn, den er offenbar verloren hatte, ohne es bemerkt zu haben, kehrte mit der Wucht einer Dampfwalze zurück. Er hustete und blickte dann auf das widerwärtige Gebräu, das er in der Hand hielt.
    Braune, giftige Dämpfe stiegen ihm in die Nase, und eine klumpige Flüssigkeit brodelte in dem Röhrchen. Er warf es von sich. Alle starrten ihn an. Culla, den er zu Boden geschleudert hatte, schnatterte irgend etwas. DaSilva richtete sich wachsam auf. Die übrigen Menschen drängten herbei.
    Irgendwo hörte er Fagins besorgtes Flöten. Wo ist Fagin? dachte er und stolperte blind voran. Er tat drei Schritte, dann brach er vor Bubbacub auf dem Deck zusammen.
    Langsam kam er wieder zu sich. Es war schwierig, denn seine Stirn war so eng. Er

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