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Sonnentaucher

Sonnentaucher

Titel: Sonnentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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zwischen Dr. Keplers Medikamente geraten ist! Das heißt, wenn es überhaupt dabei ist!«
    Sie drehte ihm den Rücken zu. »Ich sollte mich jetzt ein wenig ausruhen, falls Sie nichts dagegen haben. Ich möchte wach sein, wenn die Solarier zurückkommen.«
    Jacob ignorierte ihre Feindseligkeit. Ein Stück von der Härte seines anderen Ich mußte mit dem Mißtrauen an die Oberfläche gekommen sein. Aber es war klar, daß Martine jetzt nichts weiter sagen würde. Er stand auf. Sie übersah ihn demonstrativ, als sie die Lehne ihrer Liege herabsenkte.
    Bei den Erfrischungsautomaten fand er Culla. »Schie schind aufgeregt, Freund-Jacob?«
    »Aber nein, ich glaube nicht. Warum fragen Sie?«
    Der hochgewachsene ET blickte starr auf ihn herunter. Er sah müde aus. Die schmalen Schultern hingen herab, aber die großen Augen waren hell und klar.
    »Ich hoffe, esch trifft Schie nicht tschu hart – die Neuigkeit, die Bubbacub Ihnen mitgeteilt hat.«
    Jacob kehrte den Automaten den Rücken zu und sah Culla an. »Was sollte mich dabei hart treffen, Culla? Was er uns mitgeteilt hat, sind Daten. Mehr nicht. Ich wäre enttäuscht, wenn sich herausstellen sollte, daß Sundiver abgeblasen werden muß. Und ich würde gern seine Äußerungen bestätigt sehen, bevor ich mit einer solchen Konsequenz einverstanden bin... zumindest durch einen Hinweis aus der Bibliothek. Aber abgesehen davon ist meine stärkste Empfindung im Augenblick die Neugier.« Jacob zuckte die Achseln; die Frage irritierte ihn. Seine Augen brannten – wahrscheinlich von einer Überdosis Rotlicht.
    Culla schüttelte seinen großen runden Kopf. »Ich glaube, scho ischt esch nicht. Entschuldigen Schie meine vorlaute Vermutung, aber ich glaube, Schie schind beunruhigt.«
    Jacob fühlte, wie Ärger in ihm aufwallte. Beinahe wäre er explodiert, doch es gelang ihm, sich zu beherrschen. »Ich weiß immer noch nicht, wovon Sie reden, Culla.«
    »Jacob, Schie haben in dem bemerkenschwerten internen Konflikt unter Ihren Leuten eine Neutralität bewahrt, die ich bewundere. Aber jeder Schophont hat eine Meinung. Schie schind tief getroffen, weil Bubbacub geschafft hat, Kontakt tschu finden, wo esch den Menschen nicht gelungen ischt. Wenngleich Schie in der Frage Ihrer Herkunft niemalsch Stellung betschogen haben, betrübt esch Schie doch, tschu entdecken, dasch die Menschheit Patrone hatte. Ich weisch, dasch esch scho ischt.«
    Wieder zuckte Jacob die Achseln. »Es stimmt, ich bin noch nicht davon überzeugt, daß die Solarier irgendwann in dunkler Vergangenheit die Menschen geliftet und dann verlassen haben, bevor die Arbeit beendet war. Weder das eine noch das andere ergibt einen Sinn.« Jacob rieb sich die Schläfe; er merkte, daß er Kopfschmerzen bekam. »Und die Leute in diesem Projekt benehmen sich allenthalben sehr merkwürdig. Kepler hat einen völlig unerklärlichen Hysterieanfall erlitten und war übertrieben abhängig von Dr. Martine. LaRoque war sehr viel ätzender, als er es sonst schon ist – bis an die Grenze zur Selbstzerstörung. Und vergessen Sie nicht diesen angeblichen Sabotagefall. Martine selbst verteidigt zunächst LaRoque auf eine äußerst emotionale Weise und entwickelt unversehens eine sonderbare Angst davor, etwas zu sagen, das Bubbacubs Autorität untergraben könnte. Ich frage mich allmählich...«
    Er brach ab.
    »Vielleicht schind die Scholarier für all dasch verantwortlich. Wenn schie Mischter LaRoque ausch scholcher Entfernung datschu bringen können, einen Mord tschu begehen, dann können schie auch andere Verwirrungen bewirkt haben.«
    Jacob ballte die Fäuste. Er blickte zu Culla auf und konnte seinen Ärger nur noch mühsam hinunterwürgen. Die leuchtenden Augen des Alien waren bedrückend. Er wollte ihren Blick nicht auf sich spüren.
    »Unterbrechen Sie mich nicht«, sagte er mit schmalen Lippen und so ruhig er nur konnte.
    Er fühlte, daß etwas nicht stimmte. Eine Wolke schien ihn zu umhüllen. Nichts war besonders klar, aber dennoch war da dieses deutliche Bedürfnis, etwas Wichtiges zu sagen. Irgend etwas.
    Er blickte sich hastig auf dem Deck um.
    Bubbacub und Martine waren wieder auf ihren Stationen. Beide trugen Helme und schauten in seine Richtung. Martine redete.
    Dieses Biest! Wahrscheinlich erzählte sie dem groben, arroganten kleinen Dummkopf alles, was er ihr gesagt hatte! Arschkriecherin!
    Helene daSilva blieb auf ihrer Runde bei den beiden stehen und lenkte ihre Aufmerksamkeit von Culla und Jacob ab. Einen Moment lang

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