Sonnenwanderer
Buchmacher das aushält.« Er wies mit dem Kinn auf Tilt. »Sehr empfindliche Ohren, die Vespaner.«
Der Kampf ging weiter! Der Meteorit machte einen Satz. Die Sporen an seinen Fußringen harkten Blut aus den Rippen des Mo-Lok. Der Mo-Lok krümmte sich vor Schmerz. Hüte flogen. Der heiße Ammoniakgestank kampfbereiter Kecks machte einen schwindlig.
»Kroooo, kroooo, kroo! Tschi-Tschiiiii!« Das nächste Blutvergießen! Ein gelungener Hieb von Mo-Lok zog einen flachen Schnitt über die Schulter des Meteorit. Die Kämpfer kreischten und schleuderten einander die schlimmsten Dinge an den Kopf. Der Mo-Lok zeigte seinen Hintern. Sie verklammerten sich ineinander. Die Zuschauer brüllten sich die Lunge aus dem Leib. Die vordere Reihe lehnte in den Ring hinein, Fachleute im Gelenkreißen und Leistengrätschen.
Noch ein Sturz für den Mo-Lok. Ehe er bei dem flinken, herumhopsenden Meteorit einen Konterschlag landen und noch einmal zubeißen konnte, war Runde zwei zu Ende.
Einen Moment lang sah es aus, als wollten sich die Kämpfer nicht an die Regeln halten, doch ihre Sippen stürzten in den Ring und zerrten sie heraus. Die weiblichen Kecks leckten die Wunden ihrer Champions. Die alte Keckin mit dem weißen Pelz aus der Gesellschaft des Meteorit reichte ihm eine Flasche, aus der er trank, als handle es sich nicht um Gin, sondern um Fruchtsaft. Der Schiedsrichter schnäuzte sich.
Tilt nickte. »En hartig Kampf, oh, yeah.« Er gab dieses gutturale, saugende Geräusch von sich, das man so häufig von ihnen zu hören bekam: Es war Ausdruck höchster Zufriedenheit. Mister Bills schickte seinem Partner einen Blick voller Zuversicht und Stolz.
Der Schiedsrichter sah auf die Uhr. Die Glocke bimmelte. Runde drei.
Der Meteorit fuhr aus seiner Ecke und versprühte Gin. Der Mo-Lok schüttelte sich wie ein durchnässter Windhund. Der Meteorit fing an zu krähen und zu jauchzen und auf der Stelle zu springen. Der Mo-Lok ging in Stellung.
Im nächsten Moment schleuderte sich der Meteorit mit dem geballten Körper auf ihn. »Ooh, da kannst du mal sehen, warum er Meteorit heißt!«, meinte Mister Bills.
Aber Mo-Lok hatte sich flugs zur Seite geworfen und verpasste dem Meteorit drei schnelle Bisse in den Hintern. Der stieß einen schrillen Schrei aus und versuchte die drahtigen Arme um seinen Gegner zu schlingen, doch Mo-Lok entschlüpfte ihm und tauchte ihm zwischen die Säbelbeine.
»Du Bazille, du Saukerl!«, brüllte Mister Moon plötzlich.
Blut schoss über den Boden. Die Menge teilte sich. Der Mo-Lok richtete seine Krallen aus und schlitzte ein großes »X« in den Rumpf seines Feindes, als wolle er ihn durchstreichen. Der Meteorit heulte auf vor Wut und bekam Mo-Lok zu packen; aber der duckte sich aus dem Angriff heraus und kam wieder hoch, die Zähne tief im Hals seines Feindes verankert.
Der Aufruhr war immens. Mister Bills feuerte ernsthaft und lauthals seinen Favoriten an. »Los, Meti, pack ihn dir!« Der Meteorit trat kräftig aus und kämpfte und kämpfte; der Mo-Lok hatte einen Fußsporn zu fassen bekommen und ließ nicht locker und fing an, obwohl ihm das Blut durch die Finger seiner kleinen Hand sprudelte, das Bein des Meteorit nach hinten zu biegen, bis die schmalen Knochen brachen.
Jetzt glich die Wirbelsäule des Meteorit einer gespannten Stahltrosse. Der Mo-Lok ließ seinen Kopf kreisen, um seinen Freunden den blutigen Fleischbrocken zu zeigen, bevor er ihn
ausspuckte. Er brach dem Meteorit die Arme, sprang auf dessen gestraffte Wirbelsäule, trat nach seinem Kiefer, zerschmetterte ihn. Trat und trat und trat. Dann fiel er noch einmal auf alle viere zurück und nagte an dem blutigen, pulsierenden Magen.
Der Schiedsrichter stand auf und schlurfte in den Ring. Bückte sich, nahm Mo-Lok bei der rechten Hand und zog ihn vorsichtig hoch. Die Menge jubelte. Sogar die Fans des Meteorit schienen beeindruckt. Sie brachten ihren Hohn und ihren Protest durch die Bierdosen und die alten Schuhe zum Ausdruck, die sie auf den Sieger warfen, als der Schiedsrichter ihn feierlich herumführte. Mister Bills stand hilflos da und fühlte sich betrogen.
Der Mo-Lok grinste und verbeugte sich und tätschelte sich neckisch den Kopf. Dann riss er sich los und flitzte zurück, um auf seinen kaputten Gegner zu urinieren.
Seine pfeifende Sippe fackelte nicht lange, nahm ihn auf die Schultern und tanzte mit ihm herum. Die piepsenden Kleinen gingen ihm auf die Nerven, bis sich ein graumelierter einäugiger Keck durchkämpfte und ein
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