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Sophie und der feurige Sizilianer

Sophie und der feurige Sizilianer

Titel: Sophie und der feurige Sizilianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KIM LAWRENCE
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Sie dieses Büro betraten.“
    Erst der Blick, mit dem er sie bedächtig musterte, angefangen bei ihrem zornroten Gesicht bis hinab zu ihren Knöcheln, machte ihr bewusst, dass sie in dieser Haltung bestimmt nicht vorteilhaft aussah. Aber das konnte ihr egal sein, denn die Hoffnung, dass er ihre wenig modelhaften Formen bisher noch nicht wahrgenommen hatte, tendierte ohnehin gegen Null.
    „Ist das so überraschend, wenn man sich mit einem Geschäftsbesuch konfrontiert sieht, der schon vor dem ersten Meeting einschläft?“, konterte Marco kühl. „Abgesehen davon … erwarten Sie wirklich von mir, dass ich jemanden ernst nehme, der in einem Outfit wie dem Ihren versucht, einen lukrativen Auftrag zu ergattern?“
    Er drehte einen schmalen Stift zwischen seinen langen Fingern. „Vielleicht wäre es auch keine schlechte Idee, in einen Kamm oder eine Bürste zu investieren“, setzte er mit einem beziehungsvollen Blick auf Sophies schlafwirre Locken noch hinzu.
    Fasziniert beobachtete er, wie sich das unglaubliche Kobaltblau ihrer Augen von einer Sekunde zur anderen veränderte. Es changierte offenbar je nach innerer Erregung von Dunkelblau über Aquamarin zu einem hellen durchdringenden Türkis. Etwas Ähnliches hatte er noch nie zuvor gesehen.
    Dieses seltsame englische Mädchen konnte ganz sicher die Geduld eines Heiligen auf die Probe stellen, aber Marco kam nicht umhin, sich einzugestehen, dass ihn lange kein weibliches Wesen derart fasziniert hatte und regelrecht neugierig machte.
    „Hören Sie, Miss Balfour, falls Sie Notizen, Skizzen oder sonstige Unterlagen bei sich haben, lassen Sie sie einfach hier. Ich verspreche, sie mir anzuschauen und mich zu gegebener Zeit bei Ihrem Boss zu melden.“
    Jetzt funkelten auch noch eindeutige Zornestränen wie kostbare Diamanten in ihren ungewöhnlichen Augen. „Wie können Sie es wagen, mich auf diese perfide Art zu bevormunden?“
    „Bevormunden?“, echote Marco verblüfft. Diese Frau gab dem Ausdruck „weibliche Logik“ noch mal eine ganz eigene Note.
    „Ja! Alles, was Sie können, ist, mich zu verhöhnen und arrogant auf mich herabzusehen. Leute wie Sie machen mich krank! Menschen, die wahrhaftig denken, sich alles nehmen und erlauben zu können, was ihnen in den Sinn kommt, nur weil sie einen bestimmten Namen oder Titel tragen. Das ist eine Welt, die ich hasse und in der ich niemals leben will!“
    „Wie möchten Sie denn leben?“, fragte Marco ruhig.
    „Das tut hier nichts zur Sache!“
    „Verzeihung, selbstverständlich wollte ich Ihnen nicht zu nahe treten“, murmelte er spöttisch. „Holen Sie wenigstens zwischendurch mal kurz Luft, wenn Sie reden?“
    Sophie beschlich das unangenehme Gefühl, dass er sich schon wieder über sie lustig machte. „Ich … ich rede immer einfach drauflos, wenn ich nervös bin“, gestand sie widerstrebend.
    „Und ich mache Sie nervös?“
    „Der Gedanke gefällt Ihnen unter Garantie! Habe ich recht? Aber darauf kann ich nur antworten …“ Was sie ihm als Nächstes beinahe an den Kopf geworfen hätte, schluckte Sophie lieber herunter.
    Ihren letzten derartig wütenden Auftritt verdankte sie zwei Gläsern Champagner auf der Taufe ihres Neffen Oliver. Danach war sie zur Belustigung aller auch noch in einen Brunnen gefallen und wurde wochenlang wegen ihres kleinen Fehltritts geneckt.
    „Nur keine Scheu“, ermunterte Marco sie. „Was haben Sie mir noch vorzuwerfen?“
    „Dass Sie behaupten, mich wegen meines Outfits nicht ernst nehmen zu können!“
    „Das war wirklich ungezogen“, gestand er, „aber ich hatte einen mörderischen Tag und war einfach nicht darauf vorbereitet, eine …“
    „ Sie hatten einen schlechten Tag?“, empörte sich Sophie. „Ich glaube, Menschen wie Sie haben nicht die leiseste Ahnung, wie sich so etwas anfühlt! Und nur zu Ihrer Information, Mr Speranza , ich habe Schwestern, an denen auch ein Kartoffelsack noch wie ein sexy Designermodellaussehen würde!“
    „Und wann haben Sie beschlossen, nicht in Konkurrenz mit ihnen zu treten?“, fragte er ausdruckslos und machte Sophie damit zunächst sprachlos.
    Doch nachdem sie sich von ihrem Schock über seine Arroganz und Gefühllosigkeit erholt hatte, kniff sie die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und trat ganz dicht an den Schreibtisch heran. Dort jedoch schienen Mut und Kraft sie ganz plötzlich zu verlassen.
    „Ich bin nicht wie sie“, lautete ihre wenig aufschlussreiche Erklärung.
    „Warum setzen Sie überhaupt voraus, dass

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