Sophie und der feurige Sizilianer
„Ich reiß mir die Beine für dich aus, lege dir mein Herz zu Füßen, und immer noch ist es nur sie, die für dich zählt! Sie hat dich betrogen und gedemütigt, und du … du liebst sie immer noch!“
„Allegra?“ Marco konnte es nicht fassen. „ Du glaubst, ich liebemeine Exfrau?“ Er versuchte in Sophies aufgelöstem Gesicht zu lesen, doch sie presste die Lippen zusammen und hielt den Blick gesenkt.
„Und das beunruhigt dich.“ Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Und zwar eine, die sein Herz erwärmte und seinen Kopf ganz leicht machte. „Cara …“
„Versuch jetzt nicht wieder, mich einzuwickeln“, zischte sie. „Es ärgert mich einfach, dass ein Mann, der angeblich so schlau und gerissen ist, sich an eine Frau hängt, die … die seiner nicht wert ist!“ Sophie schnüffelte. „Und das nur, weil sie eine hübsche Fassade hat!“
„Allegra ist Vergangenheit und mir so was von egal.“
Weil sein gleichgültiger Tonfall tatsächlich genau das besagte, horchte Sophie überrascht auf. Dann schaute sie auf, nur um in Marcos meergrünen Augen zu versinken, die vor aufrichtiger Liebe leuchteten. Ihr Herz schlug bis zum Hals, als er sie anlächelte und ein kleines Kästchen aus seiner Jackentasche zog.
„Das ist für dich“, erklärte er ohne lange Umschweife und legte es ihr in den Schoß.
Wie betäubt öffnete Sophie die Schmuckschatulle und holte scharf Luft angesichts des traumhaften Colliers aus Brillanten und Saphiren und der dazu passenden Ohrringe. „Das … das ist wunderschön … und bestimmt sehr alt und kostbar.“
„Es stammt aus der Zeit der arabischen Invasion in Sizilien.“
„Es ist wirklich ganz zauberhaft, aber ich kann doch nicht …“
Erschrocken brach sie ab, weil Marco plötzlich die Fahrertür aufriss, aus dem Wagen sprang, um ihn herumlief und die Beifahrertür öffnete.
„Sophie!“, sagte er seltsam eindringlich und ließ sich auf ein Knie fallen. „Ich hatte dir versprochen, deine Intelligenz nicht auf diese Weise zu beleidigen, doch inzwischen zweifele ich ernsthaft an meiner eigenen. Sophie, mein Engel … lass mich dir ewige Liebe schwören und dich fragen … nein, bitten … ach was! Bellissima , ich befehle dir, mich zu erhören, meine Frau zu werden und … das hätte ich fast vergessen!“
Rasch fasste er in die Innentasche seines Jacketts, zog den Heiratsvertrag hervor und riss ihn fein säuberlich in kleine Stücke, die er achtlos über die Schulter nach hinten warf.
„Das brauchen wir nicht. Also, wirst du mir die große Ehre erweisen und meine Frau werden? Halt, bevor du etwas sagst, lass mich dir versichern, dass ich auf jeden Fall an gebrochenem Herzen sterben werde, wenn du mich noch einmal zurückweist, Cara . Und jetzt bist du dran.“
Sophie zitterte am ganzen Körper. „Ich werde nicht Nein sagen, Marco. Ich liebe dich doch auch.“
Für einen Moment schloss er die Augen, dann schaute er angespannt in ihr strahlendes Gesicht. „Und was ist mit dem anderen Mann?“
„Es gab nie einen anderen, es warst immer nur du.“
Für einen Mann, der sich in erster Linie auf seinen Verstand verließ, schaute ihr Liebster ziemlich beschränkt drein, was Sophie zum Lachen reizte. „Bitte, setz dich wieder in den Wagen. Die Leute bleiben schon stehen, um uns zuzuschauen.“
„Sollen sie doch“, meinte Marco achtlos. „Meinetwegen kann die ganze Welt erfahren, dass du mirgehörst. Allein mir!“ Plötzlich wurde er ganz ernst, umfasste Sophies schmale Hand und legte sie auf sein Herz. „Du hast vorhin gesagt, das Glück und das Leben seien zerbrechlich, und du hast recht, Cara . Fast hätte ich dich verloren.“
Sie beugte sich vor und strich mit der anderen Hand liebevoll über seine Wange. „Ab sofort werde ich immer an deiner Seite bleiben“, versprach sie. „Ist es wirklich möglich, so glücklich zu sein? Lass uns heimfahren, Liebster. Mir gefällt, wie sich das anhört … heim . Ich glaube, das werde ich zukünftig noch sehr oft sagen.“
„Ja, das Wort hat wirklich einen netten Klang“, bestätigte Marco und küsste seine Braut auf die Nasenspitze. „Und ja , lass uns endlich heimfahren. Von Autos habe ich für heute wirklich genug! Sie mögen ganz praktisch sein, aber um dir meine wahren Gefühle zu zeigen, bieten sie einfach nicht genügend Raum, Bellissima !“
Sein freches Lächeln ließ sie erröten.
„Eine Bedingung habe ich allerdings noch, bevor ich fahre“, schob Marco hinterher.
„Was?“
„Komm
Weitere Kostenlose Bücher