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Sorge dich nicht - lebe

Sorge dich nicht - lebe

Titel: Sorge dich nicht - lebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Carnegie
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noch nie erlebt, dass jemand an Schlaflosigkeit gestorben sei. Natürlich könne man sich so darüber aufregen und schwächen, dass man gegen Krankheiten anfälliger werde und schließlich sterbe. Doch es seien die Sorgen über die Schlaflosigkeit, die schadeten, nicht die Schlaflosigkeit selbst.
    Dr.Kleitman sagte auch, viele Leute, die behaupteten, sie machten kein Auge zu, schliefen viel mehr, als ihnen bewusst sei. Derjenige, der schwört, er sei die ganze Nacht wach gelegen, kann lange geschlafen haben, ohne es zu merken. Dazu ein Beispiel. Herbert Spencer, einer der größten Denker des neunzehnten Jahrhunderts, blieb Junggeselle und lebte als alter Mann in einer Pension. Er langweilte alle Welt mit Berichten über seine Schlaflosigkeit. Er steckte sich sogar Stöpsel in die Ohren, um nichts zu hören und seine Nerven zu beruhigen. Manchmal nahm er Opium, um den Schlaf herbeizulocken. Einmal mussten er und Professor Sayce aus Oxford ein Hotelzimmer teilen. Am nächsten Morgen erklärte Spencer, er habe die ganze Nacht kein Auge zugetan. In Wirklichkeit war es Professor Sayce, der nicht schlafen konnte – weil Herbert Spencer schnarchte.
    Für einen gesunden Schlaf ist vor allem ein Gefühl der Sicherheit nötig. Wir wollen glauben, dass eine Macht, die größer ist als wir, sich bis zum nächsten Morgen um uns kümmert. Dr.Thomas Hyslop von der Irrenanstalt Great West Riding betonte diesen Umstand in einem Vortrag vor dem britischen Ärzteverein ganz besonders. «Mein jahrelanger Umgang mit Patienten hat mir gezeigt», sagte er, «dass eines der besten Schlafmittel das Gebet ist. Ich stelle dies nur in meiner Eigenschaft als Mediziner fest. Für die Menschen, die regelmäßig ein Gebet sprechen, ist es das beste und einfachste aller Beruhigungsmittel. Es besänftigt Geist und Nerven. Überlass alles Gott – lass los!»
    Die Filmschauspielerin Jeanette MacDonald erzählte mir, dass sie immer ein Gefühl der Sicherheit bekam, wenn sie den 23. Psalm sprach. Es half ihr bei Depressionen, Sorgen und Schlafstörungen. «Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser … »
    Aber wenn Sie nicht gläubig sind und es auf die harte Tour probieren müssen, dann lernen Sie, sich durch Körperübungen zu entspannen. Dr.David Harold Fink, der Autor von Befreiung von nervöser Spannung , sagte, die beste Methode sei, mit seinem Körper zu sprechen. Worte seien der Schlüssel zu den verschiedensten Arten von Hypnose. Und wenn Sie ständig unter Schlafstörungen litten, sei die Ursache darin zu suchen, dass Sie sie sich einredeten. Man müsse sich also selbst wieder aus der Hypnose aufwecken – am besten, indem man zu den Muskeln seines Körpers spreche. «Lasst los, lasst los – lockert euch und entspannt euch.» Wir wissen bereits, dass Kopf und Nerven nicht entspannen können, wenn die Muskeln angespannt sind. Wenn Sie also schlafen möchten, müssen wir mit den Muskeln anfangen. Dr.Fink empfiehlt – und macht es in seiner Praxis bei seinen Patienten ebenso –, sich ein Kissen unter die Knie zu legen, um die Spannung in den Beinen zu verringern, und kleine Kissen unter die Arme, zum gleichen Zweck. Dann befehlen wir dem Kinn, sich zu entspannen, den Augen, den Armen und den Beinen, und ehe wir es uns versehen, sind wir eingeschlafen. Ich habe es ausprobiert, ich weiß, dass es wahr ist.
    Eines der besten Mittel gegen Schlafstörungen ist körperliche Anstrengung: Gartenarbeit, Schwimmen, Tennis, Golf, Skifahren oder einfach Schwerarbeit. Theodore Dreiser glaubte dies auch. Als junger, ehrgeiziger Autor machte er sich so viel Sorgen wegen seiner Schlaflosigkeit, dass er sich einen Job als Streckenarbeiter bei der New Yorker Bahn suchte. Und nach einem Tag Bolzen einschlagen und Schotter schaufeln war er so ausgepumpt, dass er beim Essen beinahe eingeschlafen wäre.
Wenn wir müde genug sind, zwingt uns die Natur zu schlafen, selbst wenn wir noch auf den Beinen sind.
    Wenn wir müde genug sind, zwingt uns die Natur zu schlafen, selbst wenn wir noch auf den Beinen sind. Hier ein Beispiel. Als ich dreizehn Jahre alt war, musste mein Vater eine Wagenladung fetter Schweine nach Saint Joe in Missouri bringen. Da er zwei Freifahrscheine für die Bahn bekam, nahm er mich auf diese Reise mit. Bis dahin hatte ich noch nie eine Stadt mit mehr als 4000 Einwohnern gesehen. Als wir in Saint Joe ankamen – eine Stadt mit 60 000 Einwohnern –, war ich vor

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