Sorge dich nicht - lebe
Erlebnisberichte
Von C. I. Blackwood
Sechs Probleme auf einmal
Über vierzig Jahre hatte ich ein normales, sorgenfreies Leben geführt, mit den üblichen Problemen, die man als Ehemann, Vater und Geschäftsmann hat. Meistens wurde ich mit ihnen leicht fertig, aber eines schönen Tages – wum! Wum!! Wum!!! WUM!!! Plötzlich hatte ich sechs große Probleme auf einmal am Hals und das Gefühl, ich müsste die Hälfte aller Sorgen der Welt auf meinen Schultern tragen. Nachts wälzte ich mich schlaflos im Bett von einer Seite auf die andere, aus Angst vor dem nächsten Tag. Ich musste eine Lösung für diese sechs Probleme finden.
Meine Handelsschule stand kurz vor dem finanziellen Zusammenbruch, weil die jungen Männer eingezogen worden waren und die jungen Frauen in kriegswichtigen Betrieben ohne Ausbildung mehr Geld verdienten als meine Absolventen mit ihrem ganzen Wissen in einem Büro.
Mein älterer Sohn war Soldat, und ich hatte die gleiche herzbeklemmende Angst um ihn wie alle Eltern, deren Söhne im Feld waren.
Oklahoma City hatte bereits ein Verfahren zur Enteignung des Bodens eingeleitet, auf dem ein neuer Flughafen entstehen sollte, und mein Haus – das Haus meines Vaters – stand mitten auf diesem Land. Ich wusste, dass ich höchstens ein Zehntel des Werts bekäme und, was noch schlimmer war, dass ich mein Zuhause verlieren würde. Und wegen des herrschenden Wohnungsmangels machte ich mir Sorgen, ob ich für meine sechsköpfige Familie eine andere passende Unterkunft finden könnte. Ich fürchtete, dass wir vielleicht in einem Zelt hausen müssten. Ich grübelte sogar darüber nach, ob wir uns so ein Zelt überhaupt leisten konnten.
Die Quelle auf meinem Grund war wegen eines Abwasserkanals, den man in der Nähe gezogen hatte, vertrocknet. Einen neuen Brunnen zu graben, würde 500 Dollar kosten, hinausgeworfenes Geld, wenn man bedachte, dass der Boden enteignet werden sollte. Ich hatte zwei Monate lang jeden Morgen das Wasser für mein Vieh mit Eimern holen müssen und hatte Angst, es würde den ganzen Krieg hindurch so weitergehen.
Ich wohnte über 16 Kilometer von der Handelsschule entfernt und hatte Benzinkarte B: Das bedeutete, dass ich keine neuen Reifen kaufen konnte, und so machte ich mir Sorgen, wie ich zur Schule kommen sollte, da die uralten Reifen meines klapprigen Ford bald den Geist aufgeben würden.
Meine älteste Tochter hatte die High-School ein Jahr früher als geplant abgeschlossen. Sie wollte unbedingt aufs College, und ich hatte schlicht und einfach kein Geld, um ihr dies zu ermöglichen. Ich wusste, dass ihr Herz brechen würde.
An einem Nachmittag saß ich in meinem Büro und machte mir Sorgen über meine Sorgen, als ich plötzlich beschloss, sie aufzuschreiben, weil ich das Gefühl hatte, kein Mensch auf der Welt hätte je so viele Probleme gehabt wie ich. Mich mit Schwierigkeiten auseinander zu setzen, bei denen ich eine Chance hatte, machte mir nichts aus, doch diesmal dachte ich, dass sie über meine Kräfte gingen. Ich war hilflos, ich wurde mit ihnen nicht fertig. So tippte ich meine Liste und legte sie ab, und mit der Zeit vergaß ich, dass ich sie überhaupt geschrieben hatte. Anderthalb Jahre später, als ich Akten auflöste, stieß ich zufällig wieder auf sie. Ich las sie mit großem Interesse – und Nutzen. Ich stellte fest, dass nichts von dem eingetreten war, was ich befürchtet hatte.
Folgendes war mit meinen sechs Problemen geschehen:
Die Sorgen, die ich mir wegen der finanziellen Situation der Handelsschule gemacht hatte, waren überflüssig gewesen, weil die Regierung die Ausbildung ehemaliger Kriegsteilnehmer subventionierte und meine Schule bald voll ausgebucht war.
Auch meine Sorgen wegen meines Sohnes waren überflüssig gewesen. Er kehrte, ohne einen Kratzer abbekommen zu haben, aus dem Krieg zurück.
Auch meine Sorgen wegen der Landenteignung für einen Flughafen waren verflogen. Keine zwei Kilometer von meiner Farm entfernt hatte man Öl gefunden, und der Preis für das Land war so gestiegen, dass eine Enteignung nicht mehr in Frage kam.
Auch die Sorgen, die ich mir wegen des Wassers und meines Viehs gemacht hatte, erwiesen sich als unbegründet. Denn sobald ich wusste, dass ich mein Land behalten konnte, gab ich das nötige Geld für einen neuen Brunnen aus, der tiefer gegraben wurde als der alte. Ich fand eine reiche Wasserader.
Auch meine Sorgen wegen der alten Autoreifen waren umsonst gewesen. Ich hatte sie runderneuern lassen und fuhr sehr
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