Sorge dich nicht - lebe
das war den Preis wert, den ich dafür bezahlen musste.
Dorothy Dix besiegte ihre Sorgen und Ängste, weil sie ihr Leben in «Einheiten von Tagen gliederte».
J. C. Penney
Ich dachte, ich würde den nächsten Tag nicht mehr erleben
Vor Jahren machte ich die schlimmste Zeit meines Lebens durch. Aber meine Sorgen waren in keiner Weise mit der J.-C.-Penney-Gesellschaft verbunden. Das Geschäft war grundsolide und expandierte immer mehr. Es handelt sich vielmehr darum, dass ich persönlich einige unkluge Verpflichtungen eingegangen war, vor dem Bankkrach von 1929. Wie vielen anderen Leuten gab man auch mir die Schuld an Verhältnissen, für die ich nicht im Mindesten verantwortlich war. Ich quälte mich so mit meinen Problemen herum, dass ich nicht schlafen konnte und eine höchst schmerzhafte Gürtelrose bekam – einen roten Hautausschlag mit vielen Bläschen. Ich ging zum Arzt – einem Mann, mit dem ich als Junge zur Schule gegangen war: Dr.Elmer Eggleston. Er gehörte zur Ärzteschaft eines Sanatoriums in Michigan. Dr.Eggleston steckte mich ins Bett und sagte mir, dass ich ein sehr kranker Mann sei. Eine strenge Behandlung folgte. Doch nichts half. Ich wurde täglich schwächer. Ich war nervlich und körperlich am Ende, voll Verzweiflung, ohne auch nur einen Schimmer von Hoffnung. Das Leben hatte keinen Sinn mehr, ich hatte das Gefühl, keinen einzigen Freund mehr zu haben, und sogar meine Familie schien sich von mir abgewandt zu haben. An einem Abend gab mir Dr.Eggleston ein Beruhigungsmittel, doch die Wirkung hielt nicht lange an, und ich erwachte mit der niederschmetternden Überzeugung, dass die letzte Nacht meines Lebens da sei. Ich kletterte aus dem Bett und schrieb Abschiedsbriefe an meine Frau und meinen Sohn, weil ich meinte, den nächsten Tag wohl nicht mehr zu erleben.
Als ich erwachte, war es hell, und zu meinem Erstaunen lebte ich noch immer. Ich ging hinunter und hörte nebenan in der kleinen Kapelle die Leute singen. Dort wurde täglich Andacht gehalten. Das Lied werde ich nie vergessen: Gott wird immer für dich sorgen. Ich ging in die Kapelle, lauschte mit müdem Herzen dem Gesang und dem Bibeltext und dem Gebet. Plötzlich – plötzlich geschah etwas Seltsames. Ich kann es nicht erklären. Ich glaube, es war ein Wunder. Mir war, als habe man mich aus einem dunklen Verlies ans warme, helle Sonnenlicht geholt. Ich hatte das Gefühl, als sei ich aus der Hölle ins Paradies geführt worden. Ich spürte die Kraft Gottes, wie ich sie noch nie im Leben gespürt hatte. Plötzlich erkannte ich, dass ich allein für all meine Sorgen verantwortlich war. Und ich wusste auch, dass Gott mir in seiner großen Güte und Liebe helfen würde. Von diesem Tag an war mein Leben frei von Ängsten und Sorgen. Ich bin 71 Jahre alt, und die aufregendsten und schönsten zwanzig Minuten meines Lebens waren jene, die ich damals in der Kapelle saß. «Gott wird immer für dich sorgen.»
Von Oberst Eddie Eagan
Ich boxe mit dem Sandsack
oder wandere hinaus aufs Land
Wenn ich mir Sorgen mache und entdecke, dass sich meine Gedanken endlos im Kreis drehen wie die Kamele an ägyptischen Wasserrädern, dann hilft es mir, mich körperlich auszuarbeiten, um meine trübe Stimmung zu verscheuchen. Ich jogge oder mache eine Wanderung aufs Land hinaus, oder ich boxe im Sportzentrum eine halbe Stunde mit dem Punchingball oder spiele Squash. Es ist gleichgültig, was es ist – jede körperliche Bewegung klärt meinen geistigen Horizont. Am Wochenende treibe ich viel Sport; ich spiele zum Beispiel eine Runde Golf oder Tennis oder fahre zum Skifahren in die Berge. Wenn ich mich körperlich ermüde, kann sich mein Kopf ausruhen, und ich denke nicht mehr an meine Klienten. Bei meiner Rückkehr in die Stadt habe ich dann wieder neuen Schwung und neue Kraft.
Manchmal habe ich auch in New York, wo ich als Rechtsanwalt arbeite, die Möglichkeit, für eine Stunde in das Sportzentrum des Yale Club zu gehen. Kein Mensch kann sich ängstigen oder sich Sorgen machen, während er Tennis spielt oder Ski fährt. Er ist viel zu beschäftigt. Die riesigen Gebirge von Problemen werden zu winzigen Maulwurfshügeln, die neue Gedanken und Taten rasch einebnen.
Sich körperlich auszuarbeiten, ist meiner Meinung nach der beste Sorgenbrecher. Gebrauchen Sie Ihre Muskeln mehr und denken Sie weniger, wenn Sie deprimiert sind. Sie werden über die Wirkung staunen. Bei mir funktioniert es jedenfalls. – Die Sorgen gehen, wenn die Bewegung kommt.
Von Jim
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