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Sorry, Ihr Hotel ist abgebrannt

Titel: Sorry, Ihr Hotel ist abgebrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Blinda
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humorigen Umgang mit den Passagieren.«
    Ähnliches hatte wohl auch der philippinische Billigflieger Cebu Pacific Air im Sinn, als er seine Stewardessen ein Sicherheitsballett zum Rhythmus von Lady Gagas »Just Dance« aufführen ließ. In knappen T-Shirts schwangen sie lächelnd ihre Hüften und führten den Passagieren in einer einstudierten Choreographie vor, wie sie ihre Sicherheitsgurte richtig anlegen und die Rettungswesten aufblasen sollten. Mit dem lockeren Auftritt bediente die Airline zwar zum Ärger von Flugbegleiter-Kolleginnen das gängige Stewardess-Klischee, landete aber einen großen Werbeerfolg. Das YouTube-Video der Tanzeinlage wurde sogar häufiger angeklickt als das des rappenden Stewards von South-West, der vor einigen Jahren seine Fluggäste mit einer Sicherheitseinführung in Sprechgesang unterhielt.
    Slater in Rapperpose
    »Fünfhunderttausend Meilen in einer kleinen Blechbüchse / angestrengt lächeln für die unfreundlichen Leute«, rappt inzwischen auch Steven Slater über seine Erfahrungen, und zwar in einem Werbevideo für eine Handy-App. Der rundliche Exsteward stolziert darin über die Straße, das Gesicht von einer schwarzen Sweatshirtkapuze halb verdeckt, die Hände fuchteln in Rapperposen durch die Luft. »Ein Riesenkoffer, gezwängt in ein Gepäckfach / wenn da Platz wäre für so einen Mist, hätte ich es zu meiner Wohnung gemacht«, reimt er, bemüht böse guckend – bis er selber grinsen muss. Seinen Humor hat Slater offensichtlich wiedergefunden. Der New Yorker brachte seinen Prozess hinter sich und kam mit 10000 Dollar Strafe glimpflich davon. Außerdem hat er einen Vertrag für sein erstes Buch in der Tasche. Vorläufiger Titel: »Cabin Pressure« – Kabinendruck.
    Fliegen
wie Clooney
    Ryan Bingham ist ein ausgebuffter Vielflieger: effizient und abgeklärt. Der Geschäftsmann, den George Clooney in dem Hollywood-Film »Up in the Air« verkörpert, hat einige Tricks auf Lager, um schneller durch die aufwendigen Checks am Flughafen zu gelangen. Vor der Sicherheitsschleuse führt er seinen Fluglehrling, die 23-jährige Natalie Keener (Anna Kendrick), in das Geheimnis der Warteschlange ein:
     
    Bingham: »Passen Sie auf, dass Sie niemals hinter Leuten mit Kindern landen, so einen Buggy kriegt niemand in weniger als 20 Minuten zusammengefaltet. Alte Leute sind noch schlimmer, die haben lauter Metall im Körper und scheinen nicht darüber nachzudenken, wie wenig Zeit auf Erden ihnen noch bleibt.«
    Er deutet auf arabisch aussehende Passagiere: »Noch eine Problemschlange, die werden doppelt gescreent.« Er stellt sich an: »Asiaten. Sie packen wenig ein, reisen effizient und haben eine Vorliebe für Slipper – das ist toll.«
    Keener: »Das ist rassistisch!«
    Bingham: »Da bin ich wie meine Mutter: Ich denke in Schubladen, das geht schneller.«

 
    Kapitel 4
    Prominente Extremreisende
Grizzly an der Angel
    Sie reisen zu Fuß oder mit dem Fahrrad um die Welt, klettern auf die anspruchsvollsten Berge, suchen die Grenzerfahrung in den abgelegensten Regionen der Erde. Zu Hause sein ist für echte Weltenbummler Urlaub, unterwegs sein ist Arbeit. In ihrem Job müssen sie ständig mit Situationen fertig werden, die Otto Normalurlauber als mittlere Katastrophe bezeichnen würde. Sei es eine Schlechtwetterfront, die für Tage sämtliche Pläne zunichtemacht, ein kaputter Reifen oder eine Zwangsübernachtung im Freien, weil keine Unterkunft zu finden ist.
    Aber auch Extremreisende geraten hin und wieder in eine Situation, die so erstaunlich ist, dass sie ihnen ewig im Gedächtnis bleibt. Wir haben einige von ihnen nach ihren skurrilsten Erlebnissen unterwegs gefragt. Zu Wort kommen: ein Reisebuchautor, ein Tierfilmer, eine Kajak-Rekordfahrerin, ein Weltwanderer, ein Extremkletterer, ein Wildnis-Fotograf und eine Eiswüsten-Bezwingerin.

    Andreas Kieling, Jahrgang 1959, ist einer der bekanntesten deutschen Tierfilmer. Der Abenteurer hat viel Zeit mit Grizzlys in Alaska verbracht und ist den seltensten Tieren der Welt nahe gekommen: von den Komodowaranen in Indonesien bis zu den Berggorillas in Ruanda.
    Bei Reisen nach Alaska haben mir schon Grizzlys die Schuhe vor dem Zelt geklaut oder mein Gummi-Kanu zerbissen. Doch den größten Schreckmoment, den ich je mit Bären erlebt habe, bescherte mir ein junger Küstenbraunbär auf der Inselkette der Aleuten: Mit meinem Segelboot »Tardis« erreichten eine Kollegin und ich im August einen Fjord an der Bärenküste, die ich seit zehn Jahren

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