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Sorry, Ihr Hotel ist abgebrannt

Titel: Sorry, Ihr Hotel ist abgebrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Blinda
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bearbeiten Lack und löchern Fahrradreifen. Selbst geschlossene Rucksäcke zupfen Keas gekonnt auf und bedienen sich am Inhalt. Zum Glück beschränken sie sich – noch – auf die Bergregionen des Inselstaates.
    Quallen
    Was kann die Qualle dafür, wenn jemand gegen sie schwimmt? Die wabbeligen Tiere sind weder auf menschliche Beute aus noch angriffslustig – aber echt lästig. Obwohl letztlich harmlos, ist es doch eklig, wenn sie sich mit ihren gallertartigen Körpern auf dem Ostseestrand breitmachen. Schmerzhaft wird es, wenn Badende sich eine Portion Nesselgift abholen. In Australien, dem Land der giftigsten Tiere weltweit, kann so eine Begegnung sogar tödlich enden.
    Kakerlaken
    Das nächtliche Trappeln ihrer kleinen Füße im Zimmer gehört eindeutig zu den Horror-Urlaubserlebnissen: Die platten, schwarzen, äußerst flinken Schaben verseuchen Unterkünfte weltweit, knabbern sich durch jedes Lebensmittel und sind wahre Überlebenskünstler. Selbst nach Atombombentests auf dem Bikini-Atoll erfreuten sich die zähen Insekten noch bester Gesundheit. Immerhin gibt es sie seit über 300 Millionen Jahren – keine guten Aussichten für Kakerlakenhasser!

Tagebuch Botswana
    Pipipause mit Raubkatze
    Auf eine Safari nach Afrika fährt man, um Tiere zu sehen. Große, gefährliche – eben solche, die man bei Bernhard Grzimek im Fernsehen kennengelernt hat und im Zoo beobachten kann, wie sie träge, ja meist regungslos hinter Wassergraben und Gitter vor sich hin vegetieren. In Afrika aber, da ist das anders. Da sind Löwe, Krokodil und Flusspferd in ihrem Element, und der besuchende Mensch sitzt oft hinter Gittern auf einem Safaribus, ähnlich regungslos wie die Tiere im Zoo, allerdings vor Ehrfurcht.
    Fünf Freunde und ich wollten nun auch die »Big Five« beobachten – aber ohne Gitter. Gestählt durch »Ein Platz für Tiere« in Kindertagen, durch Biologie-Studium und unzählige Zoobesuche mieteten wir uns zwei Geländewagen mit Dachzelten und machten uns auf in das Okawango-Delta in Botswana, genauer: in den Moremi-Nationalpark, eines der, wie es im Reiseführer heißt, »schönsten und landschaftlich abwechslungsreichsten Schutzgebiete auf dem Schwarzen Kontinent«. Angekündigt waren Löwen, Leoparden, Kaffernbüffel, Elefanten und Nashörner, dazu Geparden, Hyänen und Afrikanische Wildhunde. Ein Traum!
    An einem Märztag brachen wir früh in der Regionalhauptstadt Maun auf, einem lebhaften Ort in der Savanne. Nach drei Stunden überquerten wir die Nationalparkgrenze, passierten Savannen und Sümpfe und erblickten Elefanten, Giraffen und Impala-Antilopen, Geier und Wildhunde – ganz ohne Gitter vor den Augen. Als Safari-Anfänger ließen wir eine zerfetzte Giraffenleiche links liegen – Fortgeschrittene hätten sich hier die Chance auf eine Raubkatzenbegegnung wohl nicht entgehen lassen. Insgeheim waren wir sechs enttäuscht: keine Löwen, keine Leoparden!
    Zweimal mussten wir uns gegenseitig unsere Vierrad-Toyotas aus Wasserlöchern auf die Pisten ziehen, ehe wir endlich unser Tagesziel erreichten: das legendäre Camp Third Bridge im Osten des Moremi-Parks. Ein einfacher Zeltplatz mit Grillstelle, außer uns war kein Mensch zu sehen. Empfangen wurden wir von einer Herde Bärenpaviane. Die recht ansehnlichen und selbstbewussten Exemplare rührten sich nicht einmal von der Stelle, wenn wir auf sie zugingen. So muss es sein, fand ich, das ist schließlich Afrika!
    Etwas mulmig wurde mir aber, als ich den Reiseführer genauer las. Diese Macho-Affen hatten ihren Ruf weg: Der Autor bezeichnete sie als »unerträgliche und gefährliche Plage«, es sei schon von »aktiven Angriffen plündernder Pavianhorden auf dort rastende Gäste« berichtet worden. Und dass die Affen »beim Durchwühlen von Feuerstellen die Glut auf nahe stehende Zelte« verteilt und schon Brände ausgelöst hätten. Auch sonst schien die Wildnisidylle nicht ungetrübt: Laut Reiseführer war 1989 eine Besucherin, die im geöffneten Zelt schlief, »von Löwen aus dem Zelt gezerrt und getötet« worden!
    Nur wenige Meter neben dem Zeltplatz verband eine Brücke die Ufer des Sekiri-Flusses. Am Geländer war ein »Baden verboten«-Schild angebracht. Im Führer stand wieso: Es gab an dieser Stelle schon »mehrere folgenreiche Attacken von Krokodilen auf Badende«. Weiter hieß es: »Der Platz ist berüchtigt für nächtliche Besuche von Löwen, Hyänen und anderen Tieren, die die Brücke zur Querung des Flusses nutzen.« Auf einem benachbarten Platz

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