Sorry, Ihr Hotel ist abgebrannt
infernalischen Gestanks, den die beiden ausdünsteten. Eine vorherige Dusche mitsamt Kleidung wäre echt nett gewesen.
Mir blieb also nichts anderes übrig, als die Lüftung auf Maximum zu stellen und sämtliche drehbaren Belüftungsschlitze in mein Gesicht zu lenken. Ansonsten war die Fahrt völlig unauffällig, die beiden verhielten sich in jeder Hinsicht korrekt. Ob der Gestank in meinem Auto haften geblieben ist, konnte ich nie feststellen, da meinem Geruchssinn während dieser Fahrt eine dicke Hornhaut wuchs.
Andreas Vehrenberg, Neuss
Mitfahrer-Erhitzung zur Motorkühlung
Mein Lieblingserlebnis mit der Mitfahrzentrale stammt aus den neunziger Jahren. Damals fuhr ich regelmäßig von Münster nach Aachen mit. Die Fahrerin, die ich nie vergessen werde, hieß Elke – promovierte Chemikerin, sehr klug, wenn auch etwas kompliziert, und Besitzerin eines Daimlers älteren Baujahrs.
Eines schönen Freitags im Sommer fuhren wir also gen Aachen. Die Sonne brannte vom Himmel, 30 Grad Celsius und – wie üblich – über zehn Kilometer Stau vor dem Kreuz Duisburg-Kaiserberg. Da standen wir nun und schwitzten. Elke blickte auf die Anzeige für die Kühlertemperatur ihres Wagens: 90 Grad Motortemperatur. Das erschien Elke viel zu viel. Die Beteuerungen der Mitfahrer, dass 90 Grad für uns Menschen zu viel, für einen dieselgetriebenen Daimler aber völlig okay seien, konnten sie nicht beruhigen.
Um ihrem Daimler Erleichterung zu verschaffen, schritt sie zur Tat und schaltete Heizung und Gebläse des Autos auf volle Leistung: So müsse doch die Wärme aus dem Motorraum abgesaugt werden können. Wüstenheiße Luft in Ventilationsstufe vier blies uns nun entgegen. Völlig ausgetrocknet und somit kaum noch zur Argumentation fähig, sahen wir uns den Experimenten der Fahrerin ausgeliefert.
Selbst als sich der Stau auflöste und wir wieder zügiger gen Aachen fuhren, blieb die Heizung an – und die Fenster geschlossen! Dass die Motortemperatur konstant bei 90 Grad verharrte, beeindruckte Elke nicht. Sie sah sich dadurch eher bestätigt, dass die Wärmeabgabe via Heizung in die Fahrgastzelle erfolgreich war und deshalb fortgesetzt werden musste. Sie mochte ihren Daimler erkennbar lieber als uns.
Jürgen Gemen, Pattensen
Soldat als Polizeischreck
Ich bin häufig in Osteuropa mit dem Auto unterwegs und nehme da auch Anhalter mit, da sich dabei oft sehr interessante Unterhaltungen ergeben und man so Land und Leute besser kennenlernt.
In der Ukraine hält die Polizei gerne mal Autofahrer an, um aus diversen (meist unzutreffenden) Gründen eine kleine »Spende« ohne Quittung zu erbitten.
Eines Tages hatte ich unter anderem einen Soldaten als Anhalter mitgenommen. Dieser saß auf dem rechten Rücksitz, als mal wieder ein Polizeiposten mit der Kelle winkte. Ich setzte den Blinker und fuhr rechts ran. Der Polizist sah die Uniform auf dem Rücksitz – mit entsetztem Gesicht und hektisch mit der Kelle fuchtelnd, bedeutete er mir, doch bloß schnell weiterzufahren. Darüber haben wir uns dann den Rest der Fahrt köstlich amüsiert.
Michael Möller, Kamenz
Dumm, dümmer,
Darwin Award
Der Darwin Award wurde in den neunziger Jahren von Biologiestudenten der Stanford-Universität in Kalifornien für Liebhaber des schrägen Humors erdacht. Seit 1994 wird die pietätlose Auszeichnung jährlich »jenen Vertretern der Spezies zuerkannt, die sich auf die spektakulärste und denkbar blödeste Weise aus dem Genpool entfernt haben«, definiert die Webseite www.darwinawards.com die Preisträger. Indem sie ihre Dummheit nicht weitervererbten, leisteten sie einen wertvollen Beitrag zur Evolution – daher der Darwin im Namen. Hier drei tragische Fälle von Dummheit bei Reisenden, die nominiert wurden:
Gefährliche Liebschaft
Dezember 1991, Florida: Am Himmel zieht eine zweimotorige Piper PA-34 ihre Bahn – bis sie plötzlich über den rechten Flügel in einen Sturzflug übergeht und am Boden zerschellt. In den Trümmern finden Rettungskräfte die nur teilweise bekleideten Leichen des Piloten und seiner Flugschülerin. Zitate aus dem Bericht der US-Verkehrsbehörde: »Der vordere rechte Sitz war in Liegeposition«, »Keiner der beiden trug Sitz- oder Schultergurte«, »Es gibt keine Anzeichen, dass die Reißverschlüsse oder Gürtel der Kleidung mit Gewalt geöffnet wurden«. Das in gedrechselter Amtssprache formulierte Fazit des Gutachtens: Der Pilot habe während des Fluges die falsche Entscheidung getroffen, die Aufmerksamkeit seiner
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