�Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt�
es. Die Maschine schaukelte hin und her und auf und ab – nicht gerade angenehm. Als wir in etwa zehn Meter Höhe über der Landebahn waren, drückte uns der Wind nach unten. Es klang, als würde das Fahrwerk gleich durch den Kabinenboden stoßen. Nach dem Ausrollen kam dann die Entschuldigung des Kapitäns: »Ladies and gentlemen, we apologize for the rather hard landing. It seems Logan Airport has decided to lift the runway by about ten meters since I last landed here.« (»Meine Damen und Herren, wir entschuldigen uns für die harte Landung. Es scheint, als habe der Logan-Flughafen entschieden, die Landebahn etwa zehn Meter höher zu legen, seit ich das letzte Mal hier gelandet bin.«)
Lars P. Reichelt, Herrliberg, Schweiz
BeimAnflug auf Chicagos Flughafen O’Hare herrschte schlechtes Wetter mit dicken Gewitterwolken. Kurz bevor das Flugzeug in die Wolken eintauchte, kam die Ansage aus dem Cockpit: »Cabin Crew, 15 seconds ’til impact!« (»Kabinenbesatzung, 15 Sekunden bis zum Einschlag!«)
Hans-Joachim Fabry, Berlin
Beim Landeanflug meines Fluges von Mexiko-Stadt nach Villahermosa im Bundesstaat Tabasco war es bereits dunkel, und es herrschte dichter Nebel. Als ich kurz vor dem erwarteten Aufsetzen aus dem Fenster schaute, sah ich einen Acker statt einer Landebahn. Das bemerkte anscheinend auch der Kapitän, denn er riss die Maschine blitzschnell hoch. Wieder in sicherer Höhe vermeldete er dann: »Entschuldigung, ich habe die Landebahn nicht gefunden. Ich versuch’s noch mal.« Was folgte, war die längste Viertelstunde meines Lebens.
Andreas Morsch, Genf
Beim zweiten Landeversuch in Frankfurt bei Frost und Nebel sagte der Pilot: »Bitte denken Sie bei Ihrer Heimreise daran, wie unsicher Verkehrsmittel wie Auto, Bus und Bahn sind.«
Eckbert Dollhofer, Wiesbaden
INFOBOX: Wo ist der sicherste Platz im Flugzeug?
Entgegenaller Vorstellungen ist die Chance, ein lebensbedrohliches Flugzeugunglück zu überleben, recht hoch, immerhin über 70 Prozent. Ob man dabei allerdings vorn oder hinten im Flugzeug sitzt, spielt statistisch keine Rolle – es kommt immer auf die Art des Crashs an. Den einen sichersten Sitz gibt es nicht, da sind sich die Experten einig. Allerdings ergab eine Auswertung von tödlichen Flugzeugunfällen an der Londoner University of Greenwich, dass diejenigen, die nicht mehr als fünf Sitzreihen von einem im Notfall benutzbaren Ausgang entfernt saßen, eine etwas höhere Überlebenschance hatten. Auch wer am Gang statt am Fenster saß, hatte etwas bessere Aussichten – einfach weil der Weg zum Ausgang schneller zurückzulegen ist und etwa bei Feuer an Bord jede Sekunde zählt.
Kapitel8
Blödeleien über den Wolken:
»Tinky Winky und Laa-Laa bitte ins
Cockpit«
In den Crews der meisten Fluggesellschaften gibt es eine Tradition, die den wenigsten Passagieren bekannt ist: dass neue Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen auf ihrem Erstflug zum Opfer derber Späße werden.
Einer der Klassiker geht so: Der nervöse Neuling, eifrig darauf bedacht, bloß keinen Fehler zu machen, bekommt eine Warnweste und einen kleinen Feuerlöscher in die Hand. »Dann erteilt der Purser ihm den Auftrag, damit die Betankung der Maschine zu überwachen«, erzählt der Flugbegleiter einer großen deutschen Airline.
Für ebenfalls große Erheiterung beim Rest der Crew sorge die Ansage, dass leider nicht genug Plastikbecher mitgenommen wurden und deshalb nun gespült werden müsse. »Erst wenn der Neuzugang fast fertig ist, öffnet ein anderer eine Schublade und sagt: ›Ups, da sind sie ja!‹« Eine ähnlich sinnlose Beschäftigungstherapie ist die Bitte, doch kurz bei sämtlichen Tabletts zu überprüfen, ob das Besteck vorhanden ist – bei einer vollbesetzten Boeing 747 ein durchaus zeitraubender Vorgang.
ImInternetforum www.airlinecrew.net zählen Crew-Mitglieder weitere Varianten der Flugbegleiter-Feuertaufe auf. Hier ein paar Highlights:
Ein Pilot füllte eine Spucktüte mit warmer Gemüsesuppe und bat die neue Stewardess, sein Erbrochenes zu entsorgen. Als die zum Mülleimer eilte, fing sie ein Kollege ab, nahm ihr den warmen Papierbeutel ab und begann, den Inhalt zu essen. »Man wirft doch keine Mahlzeit weg«, sagte er laut Forumseintrag – die arme Frau habe daraufhin selbst eine Tüte gebraucht.
Erfreulicher schien die Premiere für eine neue Stewardess der inzwischen eingestellten US -Fluglinie Tower Air zu laufen: Vor einem Inlandsflug von New York nach San Francisco informierte sie ihr
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