�Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt�
Hamburg-Finkenwerder nach Hamburg-Fuhlsbüttel geflogen worden und war damit wenigstens schon mal in der Luft.«
Der Start verzögerte sich aufgrund des Eisregens, und wir mussten auf die Enteisung warten. Nach gefühlten zwei Stunden ließ der Pilot endlich die Turbinen an. In dem Moment schoss ein stinkender Qualm durch die Lüftungsschlitze, und man konnte kaum noch etwas sehen. Nachdem ein panischer Steward ins Cockpit gestürmt war, kam die zweite Durchsage des Piloten: »Meine Damen und Herren, das, was Sie sehen und riechen, ist die Enteisungsflüssigkeit. Dass sie nicht so gut riecht, ist normal. Dass sie allerdings ins Innere des Flugzeugs gelangt, ist nicht normal. Ach, egal, wir starten jetzt einfach.«
Simone Diekmann, Hamburg
Nächtlicher Anflug auf Bilbao, etwa vor zehn Jahren: Das Wetter war sehr schlecht, mit Regen und dichtem Nebel. Wir sackten von einem Luftloch zum nächsten, dann startete das Flugzeug plötzlich durch und flog eine steile Linkskurve. Die beidenFlugbegleiterinnen mir gegenüber waren sichtlich geschockt. Der Flug wurde nach San Sebastian umgeleitet. Wir erfuhren, dass wir die Landebahn verpasst hatten und der Steilflug wegen der nahen Hügelkette erforderlich war. Immer noch kreidebleich, versicherte mir eine der Flugbegleiterinnen, dass sie sich jetzt nach einer anderen Fluglinie umsehen werde, denn das sei schon mal vorgekommen. Die nächsten zwei Jahre litt ich während jeden Fluges unter Panikattacken.
Margit Thiemann, Regensburg
Bei heftigem Regen nach einer Landung: »Wir sind soeben in Bremen gewassert.«
Frank Weisel, Eichenau
Bei einem Ryanair-Flug von Frankfurt-Hahn zum Flughafen Balaton am ungarischen Plattensee, der zu der Zeit noch nicht mit einem Instrumentenlandesystem ausgestattet war, gab es ausgerechnet über dem Flughafen dichten Nebel. Nachdem wir eine halbe Stunde Warteschleifen geflogen waren, machte der Pilot folgende Durchsage: »Meine Damen und Herren, versuchen Sie sich zu entspannen, während ich versuche zu landen.« Nach drei erfolglosen Versuchen, die Landebahn zu finden, sind wir dann mangels Treibstoff zum nächsten größeren Flughafen ausgewichen.
Ulrich Fink, Oberursel
Bei einem Flug von Vancouver nach Terrace im kanadischen British Columbia mit einer kleinen zweimotorigen Maschine meldete der Pilot kurz vor der Landung, dass er den Flugplatz wegendes schlechten Wetters nicht sehen könne, und fügte dann hinzu: »But I will try it!« Als wir im Sinkflug durch den Nebel stießen, waren plötzlich – und ziemlich nah – nur Bäume zu sehen, und der Pilot riss die Maschine hoch. Nach drei weiteren Versuchen erklärte er: »Sorry, I can’t find the runway!« (»Entschuldigung, ich kann die Landebahn nicht finden!«), und wir wurden nach Prince Rupert umgeleitet. Während die Landeversuche für meine Mutter, die Flugangst hat, schrecklich waren, blieben alle anderen Passagiere sehr ruhig – sie waren diese Art der Fliegerei wohl schon gewöhnt.
Bernd Müller, Heilbronn
Auf einem Flug mit British Airways von Manchester nach London-Heathrow, das in Nebel gehüllt war, kam diese Durchsage des Piloten: »Visibility is 120 yards only. But don’t worry, this aircraft is equipped to land at 100 yards. So we have 20 yards extra!« (»Die Sicht beträgt nur 109 Meter. Aber keine Sorge, dieses Flugzeug kann bei einer Sichtweite von 91 Metern landen. Wir haben also 18 Meter Spielraum!«)
Armin Vonach, Gaissau, Österreich
Als wir auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo-2 gerade auf dem Weg zur Startbahn waren, wurden die Motoren plötzlich wieder abgestellt. In einer Durchsage wurde mitgeteilt, dass der Flughafen wegen eines Gewitters gesperrt sei und wir warten müssten. Als das Gewitter vorbei war, tat sich nichts. Bis der Kapitän sich meldete: »Wie Sie gemerkt haben, scheint die Sonne, und wir könnten jetzt starten, aber in der Bo denkontrollewird zurzeit nur Russisch gesprochen.« Einige Zeit später meldete er dann: »Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: Die Bodenkontrolle spricht wieder Englisch. Die schlechte: Sie hat uns eben mitgeteilt, dass das Gewitter zurückkommt und der Flughafen nun wieder gesperrt ist.«
Martin Heilmann, Siegen
Flug nach München mit einer amerikanischen Airline: Wir setzten im extrem dichten Nebel zur Landung an, plötzlich startete die Maschine heulend wieder durch und schoss steil nach oben. Der Pilot erklärte ruhig: »Sorry, we missed the runway.« (»Sorry, wir haben die
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