»Sorry, wir haben uns verfahren«
Kräftevergleich gewöhnlich unterlegen sind. Manchmal reichen schon zwei zu allem entschlossene Krähen aus, um den Verkehr massiv zu behindern. Auf der Ostseeinsel Rügen flogen die beiden Tiere im Juni 2011 beim Raufen oder Balzen â darüber gab es im Nachhinein reichlich Spekulationen â in eine Oberleitung. Dadurch wurde ein Stromschlag ausgelöst, der einen Isolator zerstörte und den Fahrdraht zerriss. Das Ende der Stromleitung schlug auf dem Haltepunkt Teschenhaben auf, Menschen wurden dabei nicht verletzt. Die Bahnstrecke zwischen ÂBergen und Samtens musste stundenlang eingleisig gesperrt werden, es kam zu erheblichen Zugverspätungen. Die armen Krähen erlebten die Konsequenzen ihrer Tat nicht mehr â sie verbrannten durch den Stromschlag.
+++ Vorsicht, kratzende Kiwi-Katze +++
Irgendwie tröstlich ist die Tatsache, dass beim Aufeinandertreffen von Mensch und Tier nicht immer der Kleinere den Kürzeren zieht: Im November 2010 sorgte eine streunende Katze, die sich in einen Zug geschlichen hatte, in Neuseelands Hauptstadt Wellington für Chaos im Bahnverkehr. Als der ÂLokomotivführer die Katze einfangen wollte, kratzte das Tier diesen so sehr, dass er ärztlich behandelt und durch einen anderen Fahrer ersetzt werden musste. Der Zugverkehr in der Hauptstadt musste deshalb zeitweise komplett unterbrochen werden. Der Sprecher der Bahngesellschaft KiwiRail sprach von einem »sehr ungewöhnlichen« Vorfall. Der Fahrer habe ihm gesagt, er arbeite seit vier Jahrzehnten bei der Bahn, aber nie zuvor sei er von einer Katze angegriffen worden. Der blin de Passagier sei eingefangen worden, nun werde der Besitzer gesucht. Angst vor einer Strafe brauche der Katzenhalter nicht zu haben, wie der Sprecher betonte: »Wir versichern, dass wir kein BuÃgeld von ihm verlangen werden.«
+++ Trittbrettfahrer im Nachtzug +++
Ein menschlicher blinder Passagier brachte im Februar 2012 keine Bahnmitarbeiter, sondern vor allem sich selbst in groÃe Gefahr. Er hatte kein Geld für die Fahrt im Nachtzug von Berlin nach Amsterdam, deshalb versteckte er sich auf dem Trittbrett der Lokomotive. Zufällig entdeckte eine Zugbegleiterin den 26-Jährigen dort bei Tempo 200. Da war der »Euronight« schon eine halbe Stunde unterwegs. Der blinde Passagier Âkauerte hinten an der Lok und hielt sich an einem Haltegriff fest. Die Mitarbeiterin habe ihren Augen nicht getraut, sagte ein Polizeisprecher. Sie habe umgehend den Lokführer alarmiert. Der Zug legte daraufhin in der Nähe von Rathenow in Brandenburg einen Nothalt ein. Das Personal holte den völlig durchgefrorenen und erschöpften Mann ins Innere des Nachtzuges, lieà ihn in einem Abteil schlafen und übergab ihn in Hannover der Polizei.
Die Fahrt des 26-Jährigen war nicht nur illegal, sondern auch extrem gefährlich. »Er hat sich vermutlich nicht klargemacht, dass er sein Leben aufs Spiel setzte«, sagte der Polizeisprecher. Ein ähnlicher Fall, bei dem ein blinder Passagier bei eisiger Kälte und extrem hohem Tempo auÃen an einem Zug mitfuhr, sei zumindest bei der Bundespolizei in Hannover nicht bekannt.
Hätten Sieâs gewusst?
Auf www.bahn.de gibt es einen Lehrgang, bei dem der User üben kann, einen Fahrkartenautomaten zu bedienen. In insgesamt zehn Lektionen erklärt eine Frauenstimme, die stark nach Auto-Navigationssystem klingt, zum Beispiel Folgendes: »âºHin- und Rückfahrtâ¹ wählen Sie, wenn Sie eine Fahrkarte für eine Hin- und Rückfahrt kaufen möchten.«
Am 19. Dezember 2010 sorgte die Deutsche Bahn mit Âeinem ziemlich ungewöhnlichen Rat für Aufsehen: Sie empfahl aufgrund der durch ein Schnee- und Flughafenchaos überfüllten Züge, an diesem Tag nach Möglichkeit nicht mit der Bahn zu fahren.
Der wohl gröÃte Werbeskandal in der Geschichte der Deutschen Bahn war ein Plakat, das eine (ziemlich lebendig aussehende) Frauenpuppe mit entblöÃter Brust zwischen Strohballen zeigte. Die Ãberschrift dazu: »Bahn-Stückgut lässt keine Wünsche offen«.
Ebenfalls wenig Geschmack bewies die Werbung eines Be stattungsunternehmers, der an einer Berliner U-Bahn-Halte stelle mit dem Spruch »Kommen Sie doch näher« um Kundschaft buhlte. Das Plakat war so platziert, dass man aufs Gleis hätte laufen müssen, um näher dran zu sein.
Ein Online-Sprachportal brachte im Jahr 2011 einen Englischkurs
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