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»Sorry, wir haben uns verfahren«

»Sorry, wir haben uns verfahren«

Titel: »Sorry, wir haben uns verfahren« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Antje; Orth Blinda
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Frankfurt Süd.« Darauf sagte der Schaffner nur ganz trocken: »Dann sehen Sie mal zu, dass Sie schnell nach hinten in die erste Klasse kommen und Ihr Gepäck einsammeln, wir halten nämlich gerade in Frankfurt Süd.« Da die Dame ob ihrer ­erregten Art wenig Sympathien bei den übrigen Fahrgästen hatte, gab das natürlich ein lautes Gelächter. Ich habe keine Ahnung, ob sie es noch geschafft hat.
    Thomas Goldammer, Leipzig

    Im Januar 2011 gegen Abend im Dunkeln bei Schneechaos im Fernverkehr. Im Zug von Hannover nach Braunschweig saßen wir in einem dieser grünen alten Waggons, es war ziemlich kalt. Bei der Abfahrt ging in unserem Abteil auch noch das Licht aus. Zehn Minuten später kam der Schaffner und sagte erstaunt und belustigt: »Das ist der neue Service für müde Kunden: extra Schlafbeleuchtung. Keine Angst, ich kontrol­liere jetzt nicht Ihre Tickets mit der Taschenlampe.« So sorgte er für gute Laune bei den Fahrgästen. Hinter dem Bahnhof Vechelde ging plötzlich das Licht wieder an.
    Dagmar Stein, Braunschweig
    In einem Zug ging die Klimaanlage nicht. Es war heiß, die Waggons waren überfüllt. Als die Zugbegleiterin kam, fragte ich: »Können Sie bitte ein Fenster aufmachen?« Ihre Antwort: »Wir haben keinen Schlüssel für die Fenster, aber Sie können ja die Tür aufmachen!«
    Stefanie Große, Leipzig
    Es war zu einer der Chaoszeiten im Winter am Hamburger Hauptbahnhof. Statt des planmäßigen ICE kam zur täglichen Stoßzeit ein Ersatz-Intercity, der nur die Hälfte der Wagen aufwies. Selbstverständlich waren dadurch alle Reservierungen für die Katz. Die Menschen standen dicht gedrängt wie die Sardinen in den Gängen. Erste oder zweite Klasse war egal, wer saß, war glücklich und übte sich in Demut. Bevor sich das Gefährt in Bewegung setzte, gab es eine Durchsage des Lokführers: »Sehr geehrte Damen und Herren, ich habe mich breitschlagen lassen, diesen sogenannten Zug heute zu fahren. Suchen Sie sich irgendwo einen Platz und haben Sie Nachsicht mit meinen Kollegen vom Zugpersonal. Vielen Dank!«
    Fred Werner, Weyhe-Lahausen

Survival-Kit für die Schienensauna
    Defekte Klimaanlagen sorgen immer wieder für Ärger bei den Passagieren. Hier finden Sie zehn ultimative Hilfsmittel für eine beschwerdefreie Höllenhitzefahrt mit der Bahn.
    Saunatuch (10 Euro): Zum Unterlegen. Taugt bei Klo- oder Speisewagen-Ausflügen auch als Schwitzplatzreservierung.
    UV-Wasserentkeimer (circa 150 Euro): Sie haben nicht daran gedacht, Wasservorräte mitzunehmen, die auch für einen Sahara-Tagesausflug reichen würden? Dann hilft so ein kleines Gerät aus dem Outdoor-Fachgeschäft – nach 60 Sekunden Entkeimung können Sie sogar das Wasser aus dem Zugklo-Waschbecken trinken.
    Handventilator (circa 7 Euro): Ganz großartig für Bahnfahrten sind Modelle mit LED-Textfunktion, bei denen wie durch Magie kurze Botschaften über den rotierenden Blättern erscheinen. Sie können damit wunderbar kurze Nachrichten an den Schaffner (»Will hier raus!«), Flüche (»Grube raus!«) oder Bedürfnisse (»Muss aufs Klo!«) kommunizieren – oder ­einfach nur um »Hilfe!« rufen.
    Schwitzende Smartphone-Besitzer können sich selbst im Zug noch die Blower-App (0,99 Euro) herunterladen. Damit verwandelt sich der Handy-Lautsprecher in ein Gebläse, das immerhin stark genug ist, um eine Kerze auszupusten. Vor dem Hitzschlag wird das zwar niemanden retten, dafür macht es lustige Geräusche.
    Ein nettes Wort für den Schaffner (0 Euro): »Ganz toll, wie Sie hier trotz dieser Affenhitze so souverän Ihren Job machen!« ist schon nicht schlecht. Auch ein »Der Herr ­Grube könnte ruhig mal ein paar luftigere Uniformen rausrücken, was?« schafft ein angenehmes Gesprächsklima. ­Solche Herzlichkeit ist der Bahnangestellte an einem Hitzehorrortag nicht gewohnt – fragen Sie danach ganz freundlich, ob wohl in der ersten Klasse (mit funktionierender Klimaanlage) noch was frei ist.
    Dose Raumspray (4 Euro): Sorgt dafür, dass es nicht mehr nach den Ausdünstungen der Fahrgäste, sondern nach Erdbeerjoghurt oder provençalischem Lavendelfeld riecht. Ab einer gewissen Dosis äußerst wirksam zum Verjagen aller anderen Passagiere aus dem überfüllten Abteil – die Freude darüber dürfte jedoch mangels

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