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Soul Beach 1 - Frostiges Paradies (German Edition)

Soul Beach 1 - Frostiges Paradies (German Edition)

Titel: Soul Beach 1 - Frostiges Paradies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Harrison
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Jüngster-Tag-Kram habe ich aber auch nichts zu tun. Ist ’ne total andere Abteilung.«
    »Du willst mir sagen, dass Gott Abteilungen hat?«
    Sie verzieht das Gesicht. »’tschuldige, Schätzchen, das ist bloß mein seltsamer Humor. Hör mal. Ich kann einen super Long Island Ice Tea mixen, Schlägereien beenden und die Spülmaschine zum Laufen bringen, wenn sie verstopft ist, aber von den größeren Zusammenhängen habe ich leider keinen Schimmer.«
    »Oh. Und was war dann das mit dem Limbus?«
    Sam weicht meinem Blick aus. »Das habe ich bloß aufgeschnappt, bei diesen ganzen Gott-und-die-Welt-Diskussionen, die hier manchmal nächtelang abgehen. Was ich aber sicher weiß, ist, dass alle unsere Gäste unter ungeklärten Umständen gestorben sind. Mord. Selbstmord. Unfälle, die einem gar nicht mehr wie Unfälle vorkommen, wenn man genauer darüber nachdenkt. Ich weiß ja nicht, ob wir unser Haltbarkeitsdatum schon von Anfang an aufgedruckt bekommen wie ’ne Dose Ölsardinen, aber diese Kids sind auf jeden Fall zu früh gestorben oder es war Gewalt im Spiel. Keiner von ihnen ist friedlich eingeschlafen, so viel kann ich dir sagen.«
    Ich denke an die Schlagzeilen über Meggie, sie haben sie Die schlafende Nachtigall genannt. Zoe, das Mädchen, das ihre Leiche gefunden hat, sagte, ihr Haar sei auf dem Kissen ausgebreitet gewesen wie ein Heiligenschein und ihre Haut gerötet, als habe sie ein bisschen zu viel Sonne abgekriegt. »Niemand?«
    »Tja, das hier ist vielleicht nicht der Himmel, aber die Hölle ist es definitiv auch nicht«, erklärt Sam weiter. »Ich meine, guck dich mal um. Gratisessen. Gratisdrinks. Sonne nonstop und jede Menge hübsches Partyvolk. Gitarren für Jam-Sessions am Strand. Kein Stress. Volleyball.« Sie grinst. »Jede Menge Sachen, die die Kids vergessen lassen, was passiert ist.«
    Wie gern hätte ich jetzt auch ein Glas Wein in der Hand. »Kids?«
    »Ach ja, habe ich ganz vergessen. Du hast ja noch niemanden gesehen, stimmt’s?«
    »Stimmt. Heißt das, das wird sich irgendwann ändern?«
    »Ja, würde ich schon sagen. Das ist wie mit einem von diesen dämlichen 3-D-Bildern. Man muss bloß den Trick raushaben. Aber du kriegst es schon noch hin und dann siehst du auch, warum ich immer von Kids rede. Formulieren wir’s mal so: Verglichen mit den Gästen hier fühl ich mich wie ’ne alte Schachtel.« Sam wirft einen Blick auf ihre Uhr. »Ich würde sagen, das reicht für heute, Alice. Jetzt hast du erst mal ’ne Menge zu verdauen. Und du willst sicher auch zu deiner Schwester, oder?« Sie steht auf und schnappt sich ihr Glas und den Aschenbecher. Überrascht sehe ich, dass nach unserer Unterhaltung drei Zigarettenstummel darin liegen.
    »Dann gilt im Limbus also noch kein Rauchverbot, ja?«, frage ich.
    Sie lächelt. »Ich bin die einzige Nikotinsüchtige hier. Wir haben einen Kippenautomaten«, sie deutet in die Ecke, »aber der ist leer, weil es die Gäste gar nicht interessiert.«
    »Sam? Eins noch.«
    Sie bleibt auf halbem Weg zur Theke stehen. »Ja?«
    »Wenn die Gäste ihre Vergangenheit vergessen sollen, was mache ich dann hier?«
    »Hm …« Sie kommt wieder zurück, noch immer das Glas und den Aschenbecher in der Hand. »Manchmal können sie es einfach nicht hinnehmen. Dieses Leben für den Moment.«
    »Also soll ich Meggie helfen, ihr Schicksal zu akzeptieren?«
    »So was in der Art.« Sie wirkt unruhig. »Wie gesagt, ich weiß auch nicht auf alles eine Antwort. Und in diesem speziellen Fall hab ich genauso wenig Ahnung wie du.«
    Ich habe den Verdacht, dass sie mir nicht die ganze Wahrheit gesagt hat, aber sie wendet sich ab, bevor ich noch weitere Fragen stellen kann.
    »Danke«, sage ich und Sam, die schon angefangen hat, die Theke zu polieren, sieht noch einmal auf.
    »Jederzeit gern, Schätzchen. Megan ist am Steg, glaub ich.«
    Das ist eine ziemlich deutliche Aufforderung zum Gehen. Ich laufe die zwei Stufen von der Bar zum Strand hinunter, und als ich mich noch einmal umdrehe, flirrt Sams Silhouette ein bisschen, so als wäre zwischen uns eine Art Hitzedunst aufgestiegen. Sie summt die Musik mit.
    »Sam?«
    »Mmh?« Sie blickt nicht auf.
    »Du bist … Du bist doch kein Engel, oder?«
    Jetzt hebt sie doch den Kopf. Ihr Gesicht verzieht sich zu einem breiten Grinsen und dann bricht sie in Gelächter aus. Es klingt melodisch, fast wirklich ein bisschen wie das eines Engels, denke ich. Aber sie schüttelt den Kopf und kann gar nicht mehr aufhören zu kichern. Als sie sich

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