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Soul Beach 1 - Frostiges Paradies (German Edition)

Soul Beach 1 - Frostiges Paradies (German Edition)

Titel: Soul Beach 1 - Frostiges Paradies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Harrison
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auch wieder nicht.
    Und doch, wie oft hatte ich in letzter Zeit den Gedanken, dass Soul Beach der einzige Ort ist, an dem ich sein will? Obwohl mir der Gedanke, was das bedeuten würde, von Anfang an eine Heidenangst eingejagt hat.
    Warst du außer dir vor Eifersucht, wenn du beobachtet hast, dass ein anderes Mädchen mit ihm redet? Wolltest du ihr nicht die Augen auskratzen oder eine reinhauen?
    Tja, dazu ein klares Ja. Also: zweimal Ja, einmal Vielleicht und einmal Nein. Stacie würde sagen, dass das auf keinen Fall ausreicht, um sich sicher zu sein.
    Und ich? Ich liege hier im Dunkeln und denke an Danny und ich weiß, dass meine Gefühle, wenn ich mit ihm zusammen bin, eine Million Mal stärker sind als jemals mit Robbie.
    Nein, streichen wir das. Es ist einfach ein völlig anderes Gefühl.
    Mist. Sieht aus, als wäre ich gerade dabei, mich in einen Toten zu verlieben.

43
    Am nächsten Morgen kommt mir das alles lächerlich vor: Natürlich bin ich nicht in Danny verliebt. Ich bin nur einsam und traurig und vielleicht hat das die Art peinliche Schwärmerei hervorgerufen, von der ich eigentlich angenommen hatte, seit der achten Klasse kuriert zu sein.
    Trotzdem ist mir nicht nach meinem üblichen Strandspaziergang vor dem Frühstück zumute und so mache ich mich früher als sonst auf den Weg zur Schule. Es fällt niemandem auf. Dad ist schon unterwegs ins Büro – vermutlich, weil er da ungestört schlafen kann – und Mum führt irgendetwas im Schilde. Sie summt die ganze Zeit vor sich hin, das ist nie ein gutes Zeichen.
    Als ich das Schultor erreiche, klingelt mein Handy. Nummer unterdrückt. Ich will schon die Mailbox rangehen lassen, als mir der panische Gedanke kommt, es könnte Meggie sein, die vor lauter Sorge, weil ich nicht am Strand aufgetaucht bin, von irgendeiner Art Soul-Beach-Nottelefon anruft.
    »Alice? Bist du das?«
    Eine Männerstimme. Und nicht falsch verbunden, sondern ein Mann, der meinen Namen kennt. Die vier Wörter fühlen sich an wie ein Tritt in die Rippen. Ich klappe beinahe zusammen.
    »Wer ist da?«, flüstere ich, sobald ich wieder Luft bekomme.
    Nervöses Lachen am anderen Ende. Ich will gerade auflegen, als der Mann sagt: »Ich bin’s, Adrian. Saharas Freund. Weißt du noch, aus dem Pub?«
    Meine Angst verwandelt sich in Ärger. »Ja, natürlich. Aber hättest du mir nicht eine SMS schreiben können? Ich hab schon genug am Hals, auch ohne dass ich mir über unbekannte Anrufer Sorgen machen muss.«
    »Tut mir wirklich leid, dass ich mich so aus heiterem Himmel bei dir melde«, sagt er und es klingt, als meinte er es ernst, weshalb sich mein Herzschlag ein bisschen beruhigt. »Und ja, ich weiß, dass dir das hier wahrscheinlich ziemlichen Stress bereitet, aber ich habe jemandem ein Versprechen gegeben, das dir vielleicht auch helfen könnte.«
    »Wie denn?« Ich bin skeptisch, obwohl er wirklich ehrlich klingt.
    »Sahara hat mir erzählt, dass du eigentlich in Greenwich warst, weil du zu Tim wolltest?«
    Muss diese dumme Kuh sich denn überall einmischen? »Das hätte sie dir gar nicht erzählen sollen.«
    Die Augenblicke in Meggies Zimmer stürzen wieder auf mich ein: die Dunkelheit, die Panik. Ich will nie wieder dort hin, nie wieder mit Sahara reden. Aber wenn ich es nicht tue, werde ich niemals erfahren …
    »Hör zu, du hast ja recht, vielleicht hätte sie es mir nicht sagen dürfen.« Seine Stimme klingt immer noch ganz ruhig. »Und, na ja, wahrscheinlich war es auch nicht ganz richtig von mir, es Tim gegenüber zu erwähnen, aber ich habe ewig lange darüber nachgedacht und am Ende habe ich es eben doch getan. Und … also, er will mit dir reden.«
    Ich stolpere rückwärts, bis ich die Schulmauer in meinem Rücken spüre. Mit einem Mal ist sie das Einzige, was mir noch solide vorkommt. Was hat meine Schwester gesagt? Er könnte dir vielleicht das eine oder andere sagen.
    »Tim? Wann? Ich kann sofort kommen.« Bevor er es sich anders überlegt.
    »Langsam, Alice. So einfach ist es leider nicht. Er ist sich ziemlich sicher, dass die Polizei ihn beschattet.«
    »Was?«
    Ellie aus meinem Medienwissenschaftskurs kommt vorbei und lächelt mir zu. Mir wird klar, wie normal ich ausnahmsweise wirken muss. Wie Hunderte andere Mädchen, die noch schnell mit einem Jungen telefonieren, bevor sie zum Unterricht flitzen.
    »Ich weiß nicht, ob es stimmt oder ob er nur paranoid ist, aber seit sie ihn nach dem Verhör wieder freigelassen haben, verfolgen ihn ein paar Männer, sagt er

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