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Soul Beach 1 - Frostiges Paradies (German Edition)

Soul Beach 1 - Frostiges Paradies (German Edition)

Titel: Soul Beach 1 - Frostiges Paradies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Harrison
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’ne Schlägerei geraten. Plötzlich hatte einer ein Messer in der Hand und …« Zur Veranschaulichung zieht er den Finger quer über seine Kehle.
    »Mickey?«, sagt Cara. Ihre Stimme klingt sanft, aber ihre Augen wirken beinahe so schwarz wie ihr Haar.
    Er dreht sich zu ihr um.
    »Bitte verpiss dich und lass mich in Ruhe. Für immer.«
    Mickeys Gesicht knautscht sich zusammen wie das einer Handpuppe. Dann schnappt er sich sein Bier. »So scharf fand ich dich eh nicht, du arrogante Kuh.« Er steht auf und nickt in Robbies und meine Richtung. »Mit deinen arroganten Freunden. Ach ja, und deine tote Schwester sah übrigens tausendmal besser aus als du.«
    Robbie will sich auf ihn stürzen, aber ich hebe die Hand, um ihn davon abzuhalten. »Er ist es nicht wert.« Ich verkneife mir die Bemerkung, dass dieser Schrank von Kerl Robbie mit einem Schlag umhauen könnte. Oder die, dass Mickey nur ausgesprochen hat, was die meisten Leute denken, sobald sie erfahren, wer ich bin.
    »Also, was ist nun mit dieser E-Mail?«, kommt Robbie auf das Thema zurück.
    »Im Ernst, ist nicht so wichtig, okay? Irgendwer hat Meggies Account gehackt und mir ein paar blöde Mails geschickt.«
    »Aber das ist schrecklich«, sagt er, nimmt meine Hand und streichelt sie. Noch vor sechs Monaten hätte ich in so einem Moment vor Aufregung kein Wort mehr herausgekriegt. »Also, Lewis könnte den Typen bestimmt aufspüren und ihm einen ordentlichen Shitstorm um die Ohren hauen, wenn du das willst.«
    Robbies älterer Bruder ist ein ziemlicher Nerd und Lewis dessen noch nerdigerer bester Freund. Er ist eins von diesen Genies, die schon in der Schule ihre eigene Webdesignfirma gründen und schließlich nicht mal mehr zur Uni gehen müssen. Gut möglich, dass er irgendwann mal so reich ist wie Bill Gates, dafür hat er noch nie eine Freundin gehabt.
    »Nein, bitte nicht.« Ich lasse seine Hand los und greife nach meinem Bier. »Eigentlich freue ich mich sogar fast über diese Mails. Sie … na ja, irgendwie erinnern sie mich daran, dass Meggie existiert hat.«
    »Ach, Süße.« Cara seufzt. »Natürlich hat sie existiert. Und das tut sie auch immer noch, weil wir an sie denken. Ganz Großbritannien denkt an sie. Sogar Mickey, dieser Idiot, wusste, wer sie war.«
    »Mag sein. Aber niemand redet mehr über sie.«
    Cara und Robbie wechseln einen Blick, wie Ärzte angesichts eines schwierigen Patienten.
    »Wir waren uns nicht sicher, ob du über sie reden willst«, erklärt Robbie. »Aber wir hätten einfach fragen sollen. Immerhin sind es die Erinnerungen, die einen Menschen lebendig halten, stimmt’s?«
    Ich zögere. Das hier sind meine beiden allerbesten Freunde. Vielleicht sollte ich ihnen erzählen, was mir auf der Welt am allermeisten Angst macht. Ich atme tief durch. »Wenn Erinnerungen sie lebendig halten, was passiert dann, wenn ich sie vergesse?«
    Sie gucken mich entsetzt an.
    »Das wirst du nicht«, meinte Robbie.
    Ich schüttele den Kopf. »Nein, so nicht, Meggie selbst werde ich nie vergessen. Aber … na ja, zum Beispiel fehlte ein Stück von ihrem Schneidezahn, aber ich weiß jetzt schon nicht mehr, an welchem.«
    »Am rechten«, sagt Cara und tippt gegen ihren eigenen, schon wieder leicht nikotinverfärbten Zahn. »Genau wie bei mir.«
    »Ich glaube, das ist nicht unbedingt das, worum es Ali geht«, sagt Robbie. »Hör zu, solche Details sind doch nicht wichtig. Das einzig Wichtige ist, wie sehr du sie geliebt hast.«
    Aber er versteht es auch nicht. Dieses Gefühl, Meggie zu verraten, jedes Mal, wenn ich ein Stückchen von ihr vergesse. Dass ich die mieseste Schwester bin, die es gibt. Aber ich hätte wissen müssen, dass es keinen Sinn haben würde, es ihnen zu erzählen. Jetzt komme ich mir nur noch einsamer vor. »Ja, kann sein. Danke, Leute. Wer steht eigentlich heute hinter der Bar?«
    »Der dämliche tätowierte Typ«, antwortet Cara und zwinkert mir zu. »Du weißt schon, der von der Weihnachtsparty. Mr Octopus. Der würde alles für mich tun, glaub mir.«
    »Gut«, sage ich. »Ich könnte jetzt nämlich wirklich was Stärkeres als Bier gebrauchen.«

8
    Auf Zehenspitzen schleiche ich mich ins Haus, in der Hoffnung, der spanischen Inquisition zu entgehen.
    »Alice?«, meldet sich Dad aus dem Wohnzimmer. Ich erstarre.
    »Ich gehe ins Bett!«, rufe ich zurück. »Bin total müde.« Dann halte ich die Luft an.
    Er grunzt: »Okay, dann gute Nacht, Schätzchen.« Schätze mal, er hat auch nicht viel mehr Lust auf Reden als ich.
    Ich

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