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Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Titel: Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Rachel
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des Trostes kam, der für Emma bestimmt war. Nur für den Fall.
    „Du schwörst also?“, fragte er, und Emma nickte. „Du weißt ja, dass Kaylee es voraussagen kann, wenn jemand stirbt.“ Emma nickte wieder, sie hing wie gebannt an Nashs Lippen. Hinter ihrer Neugierde versteckte sich ein Anflug von Angst, den sie uns nicht zeigen wollte. „Nun, manchmal, unter bestimmten Voraussetzungen, kann Kaylee sie … zurückholen.“
    „Mit seiner Hilfe“, fügte ich heiser hinzu und fragte mich im selben Moment, ob Nash diesen Teil der Geschichte lieber unterschlagen hätte. Doch er küsste mich auf den Hinterkopf, um mir zu verstehen zu geben, dass es in Ordnung war.
    „Ja, mit meiner Hilfe“, sagte er zustimmend und verschränkte unsere Finger. „Gemeinsam haben wir dich … aufgeweckt. Sozusagen. Jetzt ist alles wieder in Ordnung. Du bist völlig gesund, und der Arzt wird sicher nur feststellen, dass du vor lauter Stress und Kummer umgefallen bist. So wie der Sanitäter gesagt hat.“
    Emma schwieg fast eine Minute lang, während sie Nashs Worte auf sich wirken ließ. Ich begann schon zu fürchten, dass sie sogar unter Nashs tröstendem Einfluss ausflippen oder uns auslachen könnte. Doch sie schüttelte nur ungläubig den Kopf. „Ich bin gestorben?“, fragte sie wieder. „Und ihr habt mich zurückgebracht. Ich wusste ja, dass ich mir diesen kleinen digitalen Gesundheitsmesser hätte einpflanzen lassen sollen, damit ich weiß, wann es so weit ist.“
    Ich lächelte erleichtert, und Nash lachte aus vollem Hals. Es tat gut zu hören, dass Emma ihren Humor nicht verloren hatte.„Nun ja, mit etwas Glück haben wir jetzt ewige Gesundheit für dich freigeschaltet.“ Nash lachte.
    Emma erwiderte sein Lächeln, doch dann wurde sie schlagartig ernst. „War es wie bei den anderen? Bin ich einfach umgefallen?“
    „Ja.“ Es fiel mir schwer, Emma den eigenen Tod so deutlich vor Augen zu führen. „Mitten im Satz.“
    „Warum?“
    „Das wissen wir nicht“, sagte Nash schnell. Ich ließ seine Antwort gelten, weil es letztendlich stimmte, auch wenn es nicht die volle Wahrheit war. Und weil ich Emma nicht noch tiefer in die Sache hineinziehen wollte.
    Sie dachte einen Moment lang darüber nach, während sie die weiße Krankenhausdecke glatt strich. Dabei entdeckte sie die Fernbedienung für das verstellbare Bett und hielt sie vors Gesicht, um die Knöpfe näher in Augenschein zu nehmen. Dann suchte sie meinen Blick. „Wie hast du es gemacht?“
    „Das ist … kompliziert.“ Mir fielen nicht die richtigen Worte ein. „Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll, und es ist auch nicht wichtig.“ Zumindest war es das nicht für Emma. „Was zählt, ist, dass es dir gut geht.“
    Emma drückte einen Knopf auf dem Regler, und das Rückenteil des Betts fuhr in eine aufrechte Position. „Was ist dann mit Julie passiert?“
    Vor dieser Frage hatte ich mich gefürchtet. Ich senkte den Blick und starrte auf meine Finger, bevor ich mich zu Nash umdrehte. Ich hatte die stille Hoffnung, dass er eine bessere, weniger erschreckende Erklärung finden würde als „Sie ist für dich gestorben“.
    Doch da hatte ich mich getäuscht. „Wir haben dein Leben gerettet, und das würden wir wieder tun, wenn es nötig wäre. Aber der Tod ist ähnlich wie das Leben. Alles hat seinen Preis.“
    „Einen Preis?“ Emma zuckte zusammen und umklammerte die Fernbedienung. Unter ihr senkte sich das Bett, doch sie merkte es gar nicht. „Ihr habt Julie getötet, um mich zu retten?“
    „Nein!“ Ich wollte Emmas Hand nehmen, doch sie zuckte zurück und warf sich entsetzt auf die Kissen. „Wir hatten nichts mit Julies Tod zu tun“, sagte ich schnell. „Aber als wir dich zurückgeholt haben, haben wir eine Art Vakuum erschaffen, und das musste gefüllt werden.“ Das war zwar nicht ganz korrekt, aber ich konnte ihr schlecht erklären, dass es keinen Preis hätte geben dürfen, ohne sie über Banshees und Reaper und andere dunkle Dinge aufzuklären, die ich selbst noch nicht verstand.
    Emma schien sich ein wenig zu entspannen, hielt jedoch den Sicherheitsabstand bei. „Habt ihr das gewusst, als ihr mich gerettet habt?“, fragte sie. Mich überraschte, wie schnell sie die richtigen Fragen stellte. Sie gäbe wahrscheinlich eine weitaus bessere Banshee ab als ich.
    Nash räusperte sich vernehmlich, um klarzustellen, dass er die Antwort übernehmen würde. „Wir sind uns der Möglichkeit zumindest bewusst gewesen. Aber dein Fall war in

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