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Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Titel: Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Rachel
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gewisser Weise eine Ausnahme. Und wir hatten gehofft, dass es nicht dazu kommt. Und wir hatten keine Ahnung, wen es treffen würde!“
    Emma runzelte die Stirn. „Hast du ihren Tod nicht vorausgesehen?“, fragte sie mich.
    „Nein. Ich …“ Das hatte ich nicht. Und es war mir nicht einmal aufgefallen, bevor Emma mich danach gefragt hatte. „Warum wusste ich es bei ihr nicht?“, fragte ich nun meinerseits und verrenkte den Kopf, um Nash anzusehen.
    „Weil der Grund für ihren Tod …“, also die Entscheidung des Reapers, sie zu holen, „… erst gegeben war, als wir Emma zurückgeholt haben. Was wiederum beweist, dass Julie auch nicht hätte sterben sollen.“
    „Sie sollte nicht sterben?“ Emma drückte sich eines der Krankenhauskissen an die Brust.
    „Nein.“ Ich kuschelte mich in Nashs Arme und bekam sofort ein schlechtes Gewissen, weil Emma gerade gestorben war und niemanden hatte, an den sie sich anlehnen konnte. Also setzte ich mich wieder auf, hielt Nashs Hand aber weiterhin fest. „Etwas ist faul an der ganzen Sache. Wir sind dabei, herauszufinden,was es ist. Aber wir wissen nicht genau, wo wir anfangen sollen.“
    „Sollte ich etwa sterben?“ Emma durchbohrte mich förmlich mit ihrem Blick. Ich hatte meine beste Freundin noch nie so verletzlich und verängstigt erlebt.
    Nash schüttelte heftig den Kopf. „Deshalb haben wir dich ja zurückgeholt. Ich wünschte nur, wir hätten auch Julie retten können.“
    Emma runzelte die Stirn. „Warum habt ihr das nicht geschafft?“
    „Wir … Wir sind nicht schnell genug gewesen.“ Ich zog eine Grimasse, weil mir vor Wut und Enttäuschung ganz schlecht wurde. „Und ich habe praktisch meine ganze Kraft für dich verbraucht.“
    „Was bedeutet das …?“ Während Emma diese Frage stellte, schwang die Tür auf und eine Frau mittleren Alters in einem Ärztekittel trat ein, ein Klemmbrett in der Hand. Hinter ihr betrat eine sehr aufgeregte Mrs Marshall das Zimmer.
    „Emma, gehört diese Frau zu dir?“ Die Ärztin steckte sich das Klemmbrett unter den Arm, und Mrs Marshall drängte sich an ihr vorbei, rannte zum Bett und riss ihre jüngste Tochter an sich.
    Das Bett bewegte sich so abrupt unter uns, dass Nash und ich erschrocken aufsprangen. „Entschuldigung!“, rief Emma und zog die Fernbedienung unter ihrem Bein hervor.
    „Wir gehen jetzt lieber“, sagte ich und ging rückwärts zur Tür. „Mein Dad soll heute Abend ankommen, und ich muss dringend mit ihm reden.“
    „Dein Dad kommt her?“, fragte Emma. Mrs Marshall hielt ihre Tochter immer noch im Arm, und Emma musste das Haar ihrer Mutter beiseite schieben, um mich zu sehen.
    Ich nickte. „Ich ruf dich morgen an, ja?“
    Emma zögerte, als ihre Mutter sich neben sie aufs Bett setzte, nickte uns dann aber zum Abschied zu. Ich wusste, dass sie klarkommen würde. Egal was geschehen würde – wir hatten ihr Lebengerettet, zumindest für den Moment. Und wenn wir Glück hatten, würde sie lange, lange Zeit keinem Reaper mehr begegnen.
    Mrs Marshall winkte mir kurz zu, und bevor die Tür zufiel, hörte ich Emma sagen, dass sie sehr wohl angerufen hätte, wenn sie ihr Handy gehabt hätte!
    Wir gingen am Schwesternzimmer vorbei und steuerten auf die großen Schwingtüren zur Notaufnahme zu. Unsere Schritte hallten auf dem PVC-Boden dumpf wider. Es war erst vier Uhr nachmittags, aber ich war todmüde. Und das Kitzeln im Hals erinnerte mich daran, dass meine Stimme immer noch wie die einer Kröte klang.
    Kaum hatte ich das gedacht, hörte ich im breiten, weiß gefliesten Flur hinter uns eine bekannte Stimme meinen Namen rufen. Ich blieb sofort wie angewurzelt stehen, während Nash weiterlief, bis er merkte, dass ich nicht mehr neben ihm war.
    „Ich dachte, etwas Warmes würde deinem Hals vielleicht guttun. Es klingt so, als hättest du ihn heute ziemlich strapaziert.“
    Ich drehte mich um und stand Todd gegenüber, der einen Pappbecher mit einer dampfenden Flüssigkeit in der Hand hielt. Mit der anderen schob er einen leeren Infusionsständer vor sich her.
    Ich spürte, wie sich Nash neben mir verkrampfte. „Was ist los?“, fragte er mich, ohne überhaupt in Todds Richtung zu blicken.
    Als ich fragend die Augenbrauen nach oben zog, zuckte Todd nur grinsend die Schultern. „Er kann mich weder sehen noch hören, solange ich das nicht möchte.“ Dann wandte er sich an Nash. Und es war klar, dass der nächste Satz für ihn bestimmt war. „Und bis er sich entschuldigt, werden wir beide unsere

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