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Soul Screamers: Sophie (German Edition)

Soul Screamers: Sophie (German Edition)

Titel: Soul Screamers: Sophie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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Verstand, deswegen bin ich mir nicht ganz sicher, ob du wirklich real bist.“
    Ein weiteres Lachen. „Nekromantie ist real. Ich bin real, du bist real, und all das hier ist auch real.“ Er breitete in einer Geste die Arme aus, die die tödlichen Pflanzen, ihre Ranken, den tropfenden Pflanzensaft und das ganze Gebäude umfasste, das der Crimson Creeper scheinbar von innen nach außen einzunehmen gedachte. „Normalerweise würde ich ja versuchen, dich langsam an diese neue Realität zu gewöhnen – nein, normalerweise hätte ich dir von all dem hier gar nichts erzählt –, aber da wir leider nun mal hier sind, müssen wir eben den Sprung ins eiskalte Wasser wagen.“
    „Okay, also was genau ist ein Nekromant?“ Beim Klang dieses Wortes regte sich eine vage Erinnerung in meinem Gedächtnis – die Erinnerung an irgendetwas, das trotz des gelehrigen Ausdrucks einfach nur widerlich war. „Ähm … stehst du auf Tote? Ich meine, körperlich?“
    Luca runzelte verwirrt die Stirn. Dann wurden seine Augen größer, und er lachte erneut auf, diesmal etwas lauter. „Nein, das ist ein Nekro philer . Derselbe Wortstamm, eine völlig andere Bedeutung.“
    „Oh. Gut.“ Weil … igitt . „Und was ist dann ein Nekromant? Was machst du?“
    „Das ist ein bisschen kompliziert. Ein Teil ist aber einfach zu erklären: Ich … erkenne die Toten.“
    Ich brach in Gelächter aus, dann schlug ich mir die Hand vor den Mund und sah über meine Schulter. Der Flur war immer noch leer. Keine Ahnung, vor was wir uns versteckten, aber ich wollte auf keinen Fall gefunden werden.
    „Du siehst also tote Leute? Ist es das, was du mir sagen willst? So wie Geister?“
    „Nein. Keine Geister. Leute. Wie der Typ mit den weißen Augen im Flur. Er war tot.“
    Ich blieb wieder stehen, doch Luca zog mich weiter vorwärts, aus der Bahn einer dünnen Ranke, die aus dem Belüftungsschlitz eines Spinds auf mich zuschlängelte. „Aber er hat sich bewegt. Tote bewegen sich nicht. Ist das nicht so was wie das Erkennungsmerkmal Verstorbener?“
    Luca zuckte mit den Achseln. „Es gibt verschiedene Arten von ‚tot‘. Der Typ vorhin war ein Reaper, ein Sensenmann. Eigentlich sollten sie nicht wahllos töten, aber sie sollten sich auch nicht mitten in einem Highschool-Flur materialisieren. Was der Grund dafür ist, dass wir wegrennen sollten. Aber dann sind wir ja hier gelandet.“
    „Warte mal. Sensenmann wie ‚der Tod‘? Das vorhin war der Sensenmann?“
    „Nein, das war ein Sensenmann. Einer von vielen. Aber etwas stimmt nicht mit ihm.“
    Ich blinzelte, und als meine Füße wie von selbst stehen blieben, zog Luca mich einfach weiter. „Okay, Time-out. Mehr Verrücktheiten kann ich gerade nicht ertragen. Ich will nach Hause. Was muss ich dafür tun? Die Hacken zusammenschlagen?“ Ich trug zwar keine rubinroten Schuhe wie Dorothy aus Der Zauberer von Oz , aber so viel, wie mein Dad für meine Designerschuhe hingeblättert hatte, hatten sie mich gefälligst überall hinzubringen, wo ich hinwollte.
    „Ähm, ich denke nicht, dass das was bringen würde, Dorothy. Also würde ich vorschlagen, dass wir uns ein sicheres Plätzchen suchen, wo wir eine Lösung finden können.“
    Eine Lösung finden? „Moment mal.“ In meiner Brust flackerte Wut auf, so wie wenn ich zu viel Zeit mit Peyton verbracht hatte. „Du weißt, wo wir sind, aber nicht, wie wir zurückkommen? Das kann doch nicht sein!“
    „Dimensionen zu wechseln, ist etwas komplizierter, als die Straßenseite zu wechseln.“
    „Also stecken wir für immer hier fest?“
    „Nö. Wir werden nämlich bei lebendigem Leib gefressen, lange bevor sich Für-Immer hier blicken lässt.“
    Na toll . Menschenfressende Pflanzen, lebendige tote Typen und ein One-Way-Ticket. „Noch irgendwas, was ich wissen sollte?“
    „Jep. Trink hier auf keinen Fall Leitungs- oder Quellwasser.“
    „Warum nicht?“ Ich hatte es bis jetzt nicht bemerkt, aber ich war plötzlich sehr durstig. War das eine Art unbewusster Beeinflussung oder so?
    „Das Wasser hier hat eine andere chemische Zusammensetzung als in unserer Welt. Wenn du es trinkst, setzt du dich damit quasi selbst unter Drogen“, sagte Luca, und auf meinen Armen breitete sich eine Gänsehaut aus.
    „Mit was?“
    „Beruhigungsmittel. Amnesiemittel. Aufputschmittel. Bei jeder Quelle ist es etwas anderes.“
    „Amnesiemittel?“ Ich runzelte die Stirn und versuchte, mir etwas darunter vorzustellen. „Vergisst man davon, wer man ist?“
    „Es wirkt

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