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Soul Screamers: Sophie (German Edition)

Soul Screamers: Sophie (German Edition)

Titel: Soul Screamers: Sophie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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Leib, und Kaylee wirkt auf diese Biester wie ein Köder.“
    „Das klingt ja, als wäre die Eastlake High ein Kriegsgebiet. Sollte ich besser in Kampfausrüstung zum Unterricht kommen?“
    „Immer.“ Und es kann nicht schaden, ein Kettenhemd mit Designerlabel zu tragen . „Der Schlüssel zum Erfolg liegt in dem Wissen, welche Schlachten den Kampf wert sind.“
    „Handelt es sich bei diesen Schlachten zufällig um Tanzwettkämpfe?“, fragte Luca, und seine Augen glitzerten amüsiert. „Wenn dem so ist, befürchte ich nämlich, dass es mir an der nötigen Technik fehlt. Vielleicht könntest du mir ja ein paar Tipps geben?“
    „Klar“, sagte ich und versuchte, nicht so nervös auszusehen und zu klingen, wie ich mich fühlte. Er war so was von attraktiv, und er hatte gerade alles über meine psychisch gestörte Cousine erfahren und sich überhaupt nicht davon abschrecken lassen. „Ich könnte in meinem Terminkalender bestimmt noch ein Plätzchen für ein paar Privat…“
    Ein Junge erschien plötzlich im Korridor, genau vor mir, nur Zentimeter von der Stelle entfernt, an der mir vor ein paar Minuten die Tür ins Gesicht geknallt war. Erschrocken machte ich einen Satz nach hinten, und mein Herz klopfte so heftig, dass seine Schläge in meinen Ohren widerhallten. „Was zur Hölle …?“ Ich wich weiter zurück. Mein Blick klebte an dem Jungen, der gerade aus dem Nichts erschienen war, kniend, die Hände flach auf seine Oberschenkel gelegt und mit gesenktem Kopf, so als würde er beten.
    „Sophie, warte …“ Luca stellte sich vor mich. Er ließ seinen Blick zwischen mir und dem Typen auf dem Boden hin und her wandern, als hätte er Angst, einen von uns aus den Augen zu lassen. Zwischen mir und dem Typen, der eigentlich nicht hätte existieren dürfen. Der sich nicht bewegt hatte, seit er sich direkt vor unseren Augen materialisiert hatte.
    Wie hart hatte mich die Tür eigentlich getroffen?
    „Du siehst ihn?“, fragte ich. Ich hatte die Augen vor Panik weit aufgerissen, und mein Puls raste so schnell, dass meine Sicht langsam verschwamm. „Dann bilde ich mir das gar nicht ein?“ Vielleicht tat Kaylee ja doch nicht so, als wäre sie verrückt. Vielleicht war es eine Erbkrankheit, und ich verlor ebenfalls langsam den Verstand.
    „Ja, ich sehe ihn auch. Er ist real.“ Luca bewegte sich langsam rückwärts, bis er neben mir stand. Unter seinem linken Arm klemmte immer noch der Karton, und er hielt mir die rechte Hand hin, als wolle er meine nehmen.
    „Und warum flippst du dann nicht aus?“ Ich konnte meinen Blick von dem Typen, den es nicht geben sollte, nicht abwenden. Er kniete immer noch da, in seinen schwarzen Hosen und dem weißen Hemd, als wäre er auf dem Weg in die Kirche. Oder ein Kellner. Wie war er hierhergekommen? Und warum bewegte er sich nicht?
    „Ich kann unter Druck eben besonders gut arbeiten“, sagte Luca. Seine Stimme klang sanft und fest. „Wenn ich ‚Jetzt‘ sage, rennen wir beide los.“ Er kniete sich vorsichtig hin und stellte den Karton auf den Boden. „Okay?“
    Ich nickte, aber das konnte er nicht sehen, weil er immer noch den Jungen musterte, der nach wie vor wie erstarrt wirkte. Der nicht mal atmete. „Was zum Teufel ist gerade passiert? Wie kannst du so ruhig bleiben?“, fuhr ich Luca an.
    „Ich tu nur so. Gib mir deine Hand.“
    „Ich verstehe nicht …“
    „ Sophie“ , flüsterte Luca scharf, und ich schob meine Hand in seine, genau in dem Moment, in dem der Junge im weißen Hemd aufblickte. Langsam. Als ob er sich genauso wenig sicher war, dass er uns sehen wollte, wie wir, dass wir ihn sehen wollten. Was vermutlich der Grund dafür war, dass seine Augen immer noch geschlossen waren. Eine dunkle Haarsträhne fiel ihm übers Ohr, und die Hand auf seinem Schenkel zitterte. Mit dem Daumen strich er kratzend über den schwarzen Baumwollstoff. Der Junge war älter, als ich anfangs gedacht hatte. Zu alt für die Highschool. Der Junge-der-nicht-da-sein-konnte war in Wahrheit ein Mann -der-nicht-da-sein-konnte, aber diese Tatsache nahm ich kaum zur Kenntnis, weil so vieles an dieser ganzen Sache keinen Sinn ergab.
    Ich atmete zu schnell. Meine Lungen fingen an zu brennen, und der Flur schien plötzlich von einer Art Nebel eingehüllt zu werden. Ich war einmal in meinem Leben ohnmächtig geworden – in der Nacht, in der meine Mom gestorben war –, und kurz bevor ich damals das Bewusstsein verloren hatte, hatte die Welt genauso ausgesehen wie jetzt.
    „Bereit?“,

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