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Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Titel: Soulbound (Ghostbound) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.M. Singer
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ein Weihnachtsgeschenk für meine Großmutter. Die steht auf so nen Mist …“
    „Hey, ganz ruhig. Ich hab doch gar nichts gesagt!“ Selbst ihr Lächeln konnte Riley nicht hundertprozentig einordnen. War es frech? Spöttisch? Oder doch eher scheu?
    Fasziniert studierte er ihr Sommersprossengesicht und versuchte daraus schlau zu werden. Dabei schlug es ihn dermaßen in seinen Bann, dass er den erneuten Ansturm spiritueller Energie, der gerade über ihn hereinbrach, fast schon mit Leichtigkeit beiseiteschieben und ausblenden konnte.
    „-zehn Pfund.“
    „Was?“ Irritiert wandte sich Riley dem Verkäufer zu.
    „Ich sagte, das macht dreizehn Pfund“, wiederholte der Typ, bevor er über die Schulter ins Hinterzimmer rief: „Gail? Leg mal ne andere Scheibe ein. Die gerade läuft hat nen Schuss und springt andauernd.“
    Nervös holte Riley die Geldbörse aus seiner Schultasche und bezahlte, wobei er den unverwandt auf ihn gerichteten Blick des Rotschopfs wie kleine Nadelstiche in seinem Nacken spürte. Warum befasste sie sich überhaupt mit ihm? Er war doch nur ein unauffälliger, eher schmächtiger Junge mit stoppeligen dunklen Haaren, der zudem im Augenblick leicht kränklich wirkte. Also wirklich nichts Besonderes und schon gar nicht in ihrer Liga.
    Dennoch musste sich Riley eingestehen, dass er sie näher kennenlernen wollte. Nur wie? Er hatte keinen Schimmer, wie man mit einem solchen Mädchen ein Gespräch begann. Während er CD und Geldbeutel in seiner Tasche verschwinden ließ, versuchte er sich etwas Passendes zurechtzulegen. Doch als er schließlich aufsah und die Kleine nach ihrem Musikgeschmack fragen wollte, war ihr Gesichtsausdruck so abweisend und verschlossen, dass ihm die Worte im Hals stecken blieben.
    Er murmelte eine Verabschiedung, die nur vom Verkäufer erwidert wurde und verließ eilig den Laden.
    Mann, das mit dem Signale deuten üben wir aber noch! , dachte er säuerlich, als er mit eingezogenem Kopf Richtung Oxford Circus stapfte. Es dämmerte bereits und die über den Straßen gespannte Weihnachtsbeleuchtung sandte ihr kaltes, blaues Licht in die vor Betriebsamkeit vibrierende Stadt hinaus. Als ob sich so eine Braut für einen Freak wie mich interessiert! Ja, klar!
    Riley seufzte frustriert. Im Moment konnte er noch nicht einmal mit den vertrauten Signalen der Toten umgehen, wie sollte er da imstande sein, die Signale von lebenden Frauen richtig einzuordnen? Mit denen hatte er schließlich so gut wie keine Erfahrung!
    Er beschloss, einen Abstecher nach Soho zu machen, um bei seinem Lieblings-Comicladen vorbeizuschauen. Vielleicht konnten die X-Men diesen lausigen Tag ja doch noch retten.
    Das Geschäft lag etwas abseits der größeren Einkaufsstraßen und bot eine enorme Auswahl an Mainstreamheften und Raritäten. Riley grüßte den Besitzer mit einer lässigen Geste und steuerte auf die Ecke mit den Marvel-Comics zu. Er nahm sich Zeit, das Angebot durchzugehen, und versuchte sich dabei ausschließlich auf die Titel und die Coverbilder zu konzentrieren. Den Tumult in seinen Kopf blendete er bestmöglich aus. Schließlich entschied er sich für eine ältere Ausgabe von Daredevil , die noch nicht Teil seiner Sammlung war.
    „Ist das auch für deine Großmutter?“
    Überrascht blickte Riley auf und sah in ein Paar amüsierter Katzenaugen.
    „Hi“, sagte er mit heiserer Stimme. Viel mehr fiel ihm gerade nicht ein.
    „Hi“, erwiderte das rothaarige Mädchen lächelnd. „Du verfolgst mich, oder?“
    Riley blinzelte perplex. Machte die Braut Witze? „Wie soll das gehen?“, brachte er schließlich hervor. „Immerhin war ich vor dir hier.“
    „Na, dann verfolge ja vielleicht ich dich.“ Eine rotbraune, mit einem Piercingring verzierte Augenbraue bog sich in die Höhe. Als sie keine Antwort erhielt, sagte das Mädchen: „Was machen die Kopfschmerzen?“
    „Etwas besser, danke“, log Riley und kämpfte verbissen gegen die erneut aufbrandenden Wogen an.
    „Ich bin übrigens Fiona.“
    „Riley.“
    „Freut mich, dich kennenzulernen, Riley.“ Und mit einem Nicken auf den Comic in seiner Hand: „Dein Ding sind also die klassischen Superhelden, was? Old School und so …“
    In Wahrheit hatte das nichts mit Old School zu tun, sondern damit, dass Riley einfach sehr gut nachvollziehen konnte, wie es war, besondere Fähigkeiten zu besitzen, die einen von der Masse abhoben und zum Außenseiter machten. Zum Freak. Aber das sagte er natürlich nicht. Stattdessen fragte er schroffer, als

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