Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Soulmates - Ruf des Schicksals

Soulmates - Ruf des Schicksals

Titel: Soulmates - Ruf des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. L. Langley
Vom Netzwerk:
bescheuert.«
    Bobby warf Keaton einen entschuldigenden Blick zu und räusperte sich: »Äh, Chay? Remi?«
    »Was?«, antworteten beide. Keiner von ihnen bewegte sich auch nur einen Zentimeter vom Fleck. Stattdessen versuchten beide, den anderen in Grund und Boden zu starren.
    »Wollen wir nun spielen, oder nicht?«, fragte Bobby.
    Chay seufzte und setzte sich hin. »Ja, gut.«
    »Hey, ich hab gespielt. Chay war derjenige, der mir vors Schienbein getreten hat.« Auch Remi nahm wieder Platz. Er warf Keaton einen letzten, bösen Blick zu und nahm einen Schluck von seinem Bier.
    Etwa drei Runden lang verhielten sich alle friedlich, dann fing Remi erneut an. Er erhöhte den Einsatz um einen Dollar und sah von Chay zu Keaton. »Wo hast du Chay eigentlich kennengelernt?«
    Keaton warf Chay einen unsicheren Blick zu und sah dann wieder zu Remi. »In seiner Praxis. Ich habe einen verletzten, äh, Hund zu ihm gebracht.«
    Bobby setzte sich etwas aufrechter hin. »Du bist der Wo… Hund… ich meine, derjenige, der den Hund zu ihm gebracht hat? Mein Bruder hat so was erwähnt. Vom Wildhüter hatte er gehört, dass jemand einen Hund angeschossen und Chay ihn wieder zusammengeflickt hat. Zum Glück ist er durchgekommen. Die Behörden müssen sich darum kümmern. Es kann doch nicht sein, dass Leute ungestraft rumlaufen und Hunde abknallen.«
    Keaton nickte. Erst Joe Winston, jetzt Bobby. Offenbar stand Chays Rudel genauso auf Tratsch wie sein altes. »Genau, das war ich.«
    »Hast du Jasmine schon getroffen?«, wollte Remi mit einem Grinsen wissen.
    »Jasmine?« Fragend zog Keaton eine Augenbraue hoch.
    Chay räusperte sich und wollte gerade etwas sagen, als Remi ihm ins Wort fiel: »Chays Freundin.«
    Was?! Keaton versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, aber er war sich nicht sicher, ob es ihm gelang. Er fühlte sich, als hätte ihm jemand einen Schlag in den Magen versetzt. Er bekam kaum noch Luft. Konnte man vor Enttäuschung ohnmächtig werden?
    Er sah Chay nicht an. Konnte es nicht. Stattdessen schüttelte er den Kopf und grinste Remi an.
    »Nein, habe ich nicht«, sagte er. »Aber nachdem Chay sie mir vorgestellt hat, können wir ja vielleicht mal ein Doppel-Date machen?« Okay, das war gerade nicht die feine englische, aber er war auch gerade nicht besonders gut auf Chay zu sprechen. Er hätte ihm ruhig sagen können, dass er eine Freundin hatte.
    »Nein, können wir nicht, weil sie nicht meine Freundin ist. Wir sind genau zweimal miteinander ausgegangen. Das macht noch lange keine Beziehung.«
    »Aber du hast sie gefickt.« Remi grinste so breit, dass seine strahlend weißen Zähne aufblitzten. Hämisch sah er zwischen Chay und Keaton hin und her.
    Oh Gott. Keaton wurde schlecht. Logisch betrachtet, wusste er natürlich, dass Chay keine Jungfrau mehr war. Er hatte sogar gewusst, dass er was mit Frauen hatte. Aber warum tat es so weh, es zu hören? Er hatte keinen Anspruch auf Chay… nicht wirklich. Hatte Chay mit dieser Frau vielleicht ernsthaft was anfangen wollen, bevor er auf seinem Untersuchungstisch aufgetaucht war?
    Chay lehnte sich in seinem Stuhl zurück und nahm einen Schluck von seinem Bier, als wäre diese Unterhaltung die beiläufigste Sache der Welt. Trotzdem konnte Keaton den unterschwelligen Geruch von Unbehagen wahrnehmen. Das war verwirrend.
    »Bist du etwa mit jeder, die du fickst, gleich zusammen?«
    Remi zuckte mit den Schultern. »Okay, Punkt für dich.« Er nahm seine Karten wieder auf und sah hinein, musterte Keaton jedoch über den Rand seines Blattes hinweg.
    Er hatte keine Ahnung, was Remi für ein Problem hatte, aber der Kerl hatte es eindeutig auf ihn abgesehen. Was Keaton nicht sonderlich störte. Jedenfalls solange nicht, bis Remi und Chay anfingen – natürlich auf Remis Initiative hin –, in alten Erinnerungen zu schwelgen, und damit deutlich machten, dass sie schon sehr lange befreundet waren.
    Als sie schließlich gingen, fühlte sich Keaton ganz und gar entmutigt und zu allem Überfluss schwiegen sie sich auch noch auf der Rückfahrt an. Kein gutes Zeichen. Keaton wusste, dass Remi es darauf angelegt hatte, ihn zu ärgern, und er hatte es verdammt noch mal geschafft. Der Kerl hatte ans Licht gebracht, was er von Anfang an gewusst hatte: Er gehörte einfach nicht in Chays Welt.
    Nach dem Treffen mit Chays Eltern hatte er sich eingeredet, dass alles glatt laufen würde, dass Chay über diese ganze Schwulen-Sache hinwegkommen würde, was in vielerlei Hinsicht bescheuert war. Erstens:

Weitere Kostenlose Bücher