Späte Heimkehr
Vielleicht komme ich später noch mal in die Stadt zurück.« Er ging eilig zum Wagen. Als sie wegfuhren, winkte er Cheryl zu.
»Warum gehen wir eigentlich nicht zu diesem Picknick?«, fragte Barney.
»Aber wozu denn?«, entgegnete seine Mutter.
»Ich überlege noch, ob ich nicht hingehen soll. Cheryl Maddocks hat mich für ihr Kricketteam aufgestellt.«
»Welches Team, Liebling?«
»Zeitverschwendung. Außerdem ist Sonntag«, mischte sich sein Vater ein.
In der Straße, die zum Park führte, staute sich der Verkehr, sodass sie gezwungen waren, an der Kreuzung anzuhalten. Sie warteten, ohne etwas zu sagen, als Barney plötzlich die unverkennbaren Rundungen des braunen Buicks der McBrides erkannte, die offensichtlich ebenfalls in Richtung Park wollten. Er lächelte und hielt nach Abby Ausschau.
»Weißt du was, Dad? Ich glaube, ich steige doch hier aus und gehe zu Fuß zum Park. Warum soll ich bei dem Match nicht mitmachen? Ich finde schon jemanden, der mich nach Hause fährt.« Er öffnete die hintere Wagentür und sprang hinaus.
»Aber du hast doch gar keine Kricketsachen dabei«, bemerkte seine Mutter und fügte dann hinzu: »Zum Mittagessen gibt es Schweinebraten.«
»Den esse ich heute Abend, Mama. Bis später dann.« Er sprintete los, und sein Vater lenkte den Wagen mit zusammengekniffenen Lippen schweigend nach Hause.
Viele der Picknickbesucher waren direkt von der Kirche gekommen. Einige trugen Freizeitkleidung, aber die Tatsache, dass die meisten immer noch ihre Sonntagskleider anhatten, verlieh dem Ereignis eine sehr festliche Atmosphäre.
Es waren mehrere Stände und große Zelte aufgestellt worden, und für die Kleinen gab es ein Karussell und eine Ponyreitbahn.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen vom Roten Kreuz verkauften Limonade, Tee und selbst gemachtes Gebäck. An einem Stand wurden Würstchen und Steaks für Sandwiches warm gehalten, und auch die bei allen so beliebten
jaffles
bekam man dort. Überall richteten sich einzelne Gruppen ihren Picknickplatz ein, breiteten Decken aus und verteilten das mitgebrachte Essen. Der Sportlehrer verkündete durch sein Megafon, das erste Wettrennen für die Kinder werde bereits vor dem Mittagessen stattfinden. Anschließend gäbe es einen Wettbewerb für die Väter und Mütter, die mit zusammengebundenen Beinen um die Wette hüpfen müssten.
Barney erstand eine Limonade und ein Würstchen mit Brötchen, wanderte gut gelaunt herum und sah sich das bunte Treiben an. Plötzlich entdeckte er im Schatten eines Eukalyptusbaums inmitten von Kissen, Decken und Picknickutensilien die McBrides.
Bob McBride sprach ihn an: »Hallo, Barney!«
»Hallo allerseits«, begrüßte Barney sie. »Sieht aus, als hätten Sie heute Ihren Ausflugstag.« Sein Blick fiel auf Abby, die schnell an ihrem Rock hinunterblickte. Sie stellte mit Erleichterung fest, dass man die ärgsten Flecken im Sitzen nicht sehen konnte. Das Kleid war zwar inzwischen getrocknet, aber am Saum waren immer noch Schlammspritzer.
»Ja, so ein Picknick ist eine großartige Sache«, erwiderte Bob fröhlich. »Warum setzen Sie sich nicht auf einen Bissen zu uns? Wir haben genug Fressalien dabei. Die McBrides reisen immer mit ausreichend Proviant. Abby, rutsch doch mal rüber und mach Platz für Barney.«
Barney überlegte kurz und wollte die Einladung gerade annehmen, als ihn Cheryl Maddock am Arm fasste.
»Barney«, lächelte sie ihn an. »Dann ist mein Teamkapitän also doch noch gekommen. Das ist wirklich toll von dir.«
»Oh … hallo, Cheryl. Ich habe mich gerade unterhalten. Du kennst die McBrides wahrscheinlich noch nicht, oder? Mr. McBride hat uns beim Scheren ausgeholfen.«
Er wandte sich wieder der Gruppe zu, die wie erstarrt auf das schick gekleidete lebhafte Mädchen blickte. Als Barney begann, die einzelnen Familienmitglieder vorzustellen, war Abby aufgestanden, um dem Beispiel ihres Vaters zu folgen. Barfuß stand sie da, als Barney sagte: »Und das hier ist Abby.«
»Hi«, sagte Cheryl lässig und ließ ihren Blick rasch über Abbys verflecktes Kleid wandern. Sie lächelte Abby voller Mitgefühl an.
»Hallo«, sagte Abby leise.
Jetzt sah auch Barney die Flecken, spürte ihre Verlegenheit und wusste nichts Besseres zu sagen als: »Abby hat uns übrigens auch beim Scheren geholfen. Sie ist eine prima Arbeiterin.« Abby und Barney sahen sich an. Abby wäre vor Scham am liebsten im Boden versunken.
Bob McBride eilte seiner Tochter zu Hilfe. »Aber heute Morgen war sie vor allem
Weitere Kostenlose Bücher