Spätkontrolle aufschlussreich
schmatzenden Geräuschen aus. Gleichzeitig klickte es laut und aufdringlich.
»Fertig«, vernahm ich Allisons Stimme in den Helmlautsprechern. »Wenn Sie jetzt auf die Idee kommen, Ihre Dreißigminuten-Notflasche abzublasen, um absolut echt den Erstickenden mimen zu können, dann übernehme ich keine Garantie mehr. Sie sind jetzt schon so gut wie tot! Oder haben Sie nicht bemerkt, daß man Sie nicht mehr haben will? Die haben auf Sie geschossen, weil sie annahmen, es würde sich um ihren entflohenen Gefangenen handeln. Also richten Sie sich danach. Wenn Sie nicht einen guten Grund finden, der die andere Seite bewegt, Sie in den Wagen zu ziehen, dann sind Sie erledigt. War das klar genug?«
Ich zwang ein launiges Grinsen auf meine Lippen. Als Framus das Gesicht verzog, wußte ich, daß es nicht launig war.
Wir versteckten Normans’ Körper in einer tiefen Spalte der Basaltschlucht, deckten den Eingang mit umherliegenden Gesteinsbrocken ab und rannten davon.
Hannibal hatte sich bereits weisungsgemäß abgesetzt. Er lag mindestens fünfzig Meter entfernt in einer guten Deckung. Auf ihn kam es an! Ich war jetzt davon überzeugt, daß man sich hauptsächlich für seine Person interessierte.
Nur stand ich jetzt noch vor der zusätzlichen Aufgabe, meine Wenigkeit wenigstens so beeindruckend in Szene zu setzen, daß man mich nicht ins Jenseits schickte.
Wir hatten uns weit in die Klippen zurückgezogen. Hannibals Schutzschirmgenerator begann in dem Augenblick zu arbeiten, als der fremde Schwebepanzer in eine breite Schneise vorglitt. Man hatte uns phantastisch genau geortet und eingepeilt. Die kreisenden Antennen verrieten es.
Knapp hundert Meter entfernt blieb der Wagen endgültig stehen. Er kam auch mit seinem energetischen Schwebepolster nicht mehr weiter.
»Wenn er nicht flugfähig ist, können wir uns einige Zeit halten«, teilte mir Allison mit. »Denken Sie an Ihren Luftvorrat. Wenn Sie das Unausbleibliche zu lange hinauszögern, sind Sie wirklich verloren. Machen Sie also keine Dummheiten. Ich löse jetzt die Steckverbindung. Viel Glück.«
Er rollte seine Verbindungsschnur ein und verschwand. Der anschließende Sprechfunk-Test war einwandfrei. Von nun an kam es nur noch auf den Gegner an.
»Hannibal – Feuer eröffnen«, gab ich telepathisch durch. »Kiny, hörst du mich?«
»Sehr laut und klar.«
»Danke. Feuer einstellen. Lobral soll mit der SAGHON die Kreisbahn verlassen, auf die Oberfläche niederstoßen und über dem Ort der Geschehnisse kurz anhalten. Dann langsam weiterfliegen. Ich möchte, daß der mächtige Kreuzer einwandfrei vom Atlanter erkannt wird. Nein, keine Fragen, bitte. Ich habe meine Gründe.«
Hinter Hannibals Klippe zuckte der erste Thermostrahl hervor. Er traf den Schutzschirm des Panzers, prallte wirkungslos davon ab und verlor sich in der allgegenwärtigen Schwärze.
Nur Sekunden später eröffneten die Fremden das Feuer; aber sie schossen mit Paralysestrahlen!
Ich hörte ein lautes, gepreßtes Aufstöhnen. Das war Allison gewesen. Wir hatten einen weiteren Erfolg errungen.
Allison schoß ebenfalls. Das ließen sich die Fremden so lange gefallen, bis Hannibal die Stellung wechselte. Von da an konzentrierten sie ihr Feuer nur noch auf ihn.
Da wußte ich endgültig, daß sie an ihm interessiert waren. Nach dem Dafürhalten des Atlanters mußte das der Mann sein, der ihn in der Sahara so unverhofft bedrängt hatte. Nach den Gesetzen der Logik mußte Hannibal auch jener Mensch sein, der mit einem marsianischen Kodator umgehen konnte.
Ich sah seinen kleinen Schutzschirm dunkelrot aufleuchten; ein Zeichen dafür, daß er bereits an den Grenzen seiner Belastbarkeit
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