Spätkontrolle aufschlussreich
unserem zerstörten Gleiter über einen starken Hochenergie-Schutzschirm verfügte. Damit hatten die alten Marsianer vor langer Zeit fremde Planetenoberflächen bezwungen, oder militärische Landungsunternehmen abgewickelt.
Der Wagen bewegte sich etwa in der Mitte zwischen unserem Standort und dem Schutzschirm. Da er aber soeben Fahrt aufnahm, konnte sich das günstige Verhältnis schnell ändern.
Bedrückend an dieser Operation war die leicht erkennbare Tatsache, daß die Fremden das Prinzip der Absicherung völlig vernachlässigten. Sie bewegten sich so langsam und gezielt auf uns zu, als gäbe es für sie überhaupt keine Gefahrenquellen.
Ich spähte in den nachtdunklen Mondhimmel hinauf und wartete auf den Schweren Kreuzer der marsianischen KASHAT-Klasse. Als ich Kiny erneut anrufen und zur Eile mahnen wollte, bemerkte ich einen grellen Blitz.
Ehe ich die Augen schließen und meine spontan aufklingenden Kopfschmerzen bekämpfen konnte, war der Waffenstrahl der hoch im Raum stehenden SAGHON schon angekommen.
Er peitschte etwa vierhundert Meter vor dem marsianischen Schwebefahrzeug in den staubbedeckten Boden der Senkung und erzeugte dort einen Glutkrater.
Major Lobral mußte wirklich mit der geringstmöglichen Leistung gefeuert haben, andernfalls wäre für uns und für die fremden Angreifer das Ende gekommen. Dem gezielten Hochenergiefeuer eines Schweren Kreuzers dieser Typenreihe konnte auch ein stark abgeschirmter Gleiter keinen Widerstand leisten.
Verflüssigtes Gestein spritzte weit in den Mondhimmel empor und regnete teilweise auf den fremden Wagen ab. Die grellweiße Flut, durchsetzt mit hellrot glühendem und überwiegend verflüssigtem Gestein, entzog ihn meinen Blicken.
Das würde die Unbekannten für einige Zeit aufhalten. Allerdings würden sie sich fragen, warum man eine so schwache Waffe einsetzte. Dafür gab es jedoch eine Erklärung!
Der Schiffskommandant konnte nicht intensiver feuern, denn wir befanden uns in unmittelbarer Nähe. Schon dieser Schuß war für uns gefährlich gewesen, denn was bedeutete eine Streuung von einigen Kilometern bei solchen Entfernungen. Das mußte man auf der anderen Seite begreifen und entsprechend darauf reagieren.
Ich ging vor der heißen Gasdruckwelle in Deckung, und dabei erblickte ich die Freunde. Sie trugen Normans zwischen sich.
Der Captain war besinnungslos und bereits derart von seiner eigenen Abluft geschädigt, daß an eine Befragung nicht gedacht werden konnte.
Auch eine telepathische Sondierung erwies sich als zwecklos. Er besaß tatsächlich einen tiefgreifenden Para-Gedächtnisblock, den wir in dieser Notlage und bei der zur Verfügung stehenden Zeit auf keinen Fall lösen konnten.
Weit über uns feuerte die SAGHON erneut. Der Einschlag erfolgte draußen in der Albara-Senkung. Der Energiekissenpanzer war schon so nahe, daß Lobral keine andere Wahl mehr hatte.
»Ob Sie nur leicht närrisch oder komplett übergeschnappt sind, wird sich zeigen, sobald Sie nach Frischluft schnappen«, schimpfte Allison. Dabei hantierte er verbissen in meinem aufgeklappten Rückentornister herum.
Er entfernte meine Höchstdruckflaschen, riß die noch frische Ladebatterie heraus und ersetzte alle Teile mit jenen, die sich soeben noch in Normans’ System befunden hatten.
Mein Double konnte schon wieder tadellos atmen, denn in meinen Flaschen befand sich noch Atemgas für etwa vier Stunden. Bei einer guten Aufbereitung konnte der Vorrat auf sieben Stunden gestreckt werden.
Ich hielt die Luft an und lauschte auf die kratzenden Geräusche. Mein Regenerierungslader lief mit
Weitere Kostenlose Bücher