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Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Titel: Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Weitzels
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eigentlich gar nicht der richtige Job
für mich sei. Was ich nun tat, passe viel besser zu mir, meinte er und das sah
ich allerdings genauso!
     
    Wir wollten am 28. Dezember 1984 für
eine Woche nach Miami fliegen und Adelio hatte erklärt, dass er dort unbedingt
vor dem 01.01.1985 noch ein Geschäft abwickeln müsste! Dies bedeutete, dass er
einen Tag lang nicht da wäre. Der Rest der Zeit würde jedoch Urlaub sein. Ich
überlegte, was sein würde, wenn… Aber irgendwo spürte ich da schon, dass
Xaví auch an Weihnachten nicht zurückkommen würde. Ich hatte mir Weihnachten
jedoch als allerletzte Frist gesetzt und danach wollte ich seinen Namen auch
nie wieder hören! Irgendwie verband mich immer noch etwas mit ihm — aber was es
auch war, nach Weihnachten würde ich es ein für alle Mal durchtrennen! Egal was
dafür auch nötig sein würde! Und dann würde ich auch nie wieder zurück, sondern
nur noch nach vorne schauen.
     
     Vanessa hatte über ihren Agenten auch
einen kleinen Auftritt auf einer Weihnachtsparty in Barcelona angeboten
bekommen und auf Anraten ihres Gesangslehrers auch angenommen. Ihm zufolge nahm
die gesamte katalanische High Society an dieser Weihnachtsparty teil! Die Party
fand am ersten Weihnachtsfeiertag statt, dem Tag, an dem auch der „Gran Palace“
und selbst das „Hollywood“ geschlossen waren. Außerdem hatte Vanessa noch eine
Einladungskarte ohne Namensangabe für diese Party bekommen. Dies für den Fall,
dass sie selbst eine Begleitperson mitbringen wollte, denn ohne schriftliche Einladung
kam man nicht auf diese Party. Vanessa hatte die Karte jedoch mir angeboten.
    >>Aber willst du dir denn nicht
selbst einen Begleiter zur Party mitnehmen?<<, fragte ich sie. Vanessa
lachte mich aus.
    >>Ich glaube, du machst dir
keine Vorstellung davon, wer dort alles  erscheinen wird — da nehme ich mir
doch kein Holz mit in den Wald!<<, antwortete sie.
    Bei genauerem Hinsehen sah ich
jedoch, dass Vanessas Karte für eine Person plus Begleitung ausgestellt
war. Zuerst dachte ich daran, Corinna zu fragen, ob sie mit mir kommen wollte, aber
der Schnitt zwischen uns wurde von Tag zu Tag grösser. Als ich ihr erzählte,
dass ich überlegte, mit Adelio eine Woche nach Florida zu fliegen, reagierte
Corinna sogar regelrecht wütend.
     
    Vor der Party fuhr ich mit Vanessa
nach Barcelona, begleitete sie zu ihrer Gesangsstunde und danach gingen wir
shoppen! Sie benötigte etwas für ihren Auftritt auf der Party und ich benötigte
ebenfalls ein Abendkleid dafür. Allerdings fand ich kein Abend-Kleid, das mir
gefiel, dafür jedoch einen Abend-Hosenanzug. Statt eines langen Rockes hatte
diese Abendrobe eben Hosenbeine. Von vorn sah der schwarze Anzug auch eher sehr
zugeknöpft aus, abgesehen davon, dass er natürlich eng geschnitten war. Aber
die langen Arme und der hochgeschlossene, runde Halsausschnitt, verbargen jegliches
Stück Haut. Dafür hatte der Hosenanzug jedoch auf der Rückseite einen feinen Schlitz,
der über die gesamte Länge des Rückens verlief und zumindest erahnen ließ, dass
man darunter sonst nichts mehr trug! Ich fand das reichte allemal, um für
genügend Aufsehen zu sorgen und diese subtile Form von Aufsehenerregen, lag mir
sowieso mehr. In derselben Nacht fragte ich Alonso, ob er einen Smoking habe,
obwohl ich wusste dass er mindestens einen hatte, denn zu besonderen Festtagen
legte man im „Hollywood“ ebenfalls Wert darauf, dass der Türsteher seinen dunklen
Anzug gegen einen Smoking tauschte.
     
    Die einzigen beiden Tage im Jahr, an
denen das „Hollywood“ geschlossen hatte, waren der erste Osterfeiertag und der
erste Weihnachtsfeiertag und somit hatte Alonso frei. Also nahm ich ihn mit auf
die Party, die in einem riesigen Privatanwesen außerhalb Barcelonas stattfand.
Einige der geladenen Gäste fuhren tatsächlich in Stretch-Limousinen vor und für
die Autos derer, die nicht vom eigenen Chauffeur chauffiert wurden, hatte man
extra Personal angeheuert, das deren Autos parkte. Trotz der riesigen Anzahl an
Gästen, hatte ich zuerst das Gefühl, als käme ich auf eine Art Familienfeier — wo
jeder jeden zu kennen schien, auch wenn sich durchaus nicht alle grün waren! Aber
auch das war ja eigentlich typisch für eine Familienfeier! Und erst als Alonso
und ich uns auf der Party trennten, wurden wir plötzlich angesprochen. Mir war
das alles jedoch ein wenig zu spießig und die Musik der Live-Band traf auch
nicht so ganz meinen Geschmack: Tango, Cha-Cha, usw., zum Glück

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