Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)
Ich
schlussfolgerte daraus, dass Ricardo Corinna jedoch hatte abblitzen lassen!
Corinna war zudem ziemlich blau und lallte, sie müsste sich unbedingt wieder
fit schlafen. Immerhin hatte sie sich für nachmittags mit Titus verabredet.
Corinna ging also ins Bett und kurz darauf hörte ich, wie auch Babs — allerdings
in Begleitung — nach Hause kam. Wenn Babs in diesem Tempo weiter machte, würde
sie in no time die ganze Propaganda und alle Typen, die auch nur im
Entferntesten etwas mit dem Nachleben von Lloret zu tun hatten, durchgevögelt haben!
Mir war es jedoch egal, was Babs in ihrer Freizeit tat oder mit wem ,
solange sie nur im „Japόn“ möglichst viel umsetzte!
Kurz nach 10.00 Uhr stand ich auf und
ging zum Strand. Auf dem Rückweg schaute ich erneut bei Henry vorbei und selbst
ihm fiel mittlerweile auf, dass ich trotz Sonnenbräune schlecht aussah.
>>Willst du nicht mal was
anständiges essen?<<, schlug er vor. >>Ich kann dir auch ein Schnitzel
machen, wenn du willst.<<
Ich hatte Schnitzel jedoch noch nie
gemocht und lehnte ab.
>>Was ist nur los mit
dir?<<, fragte Henry. >>Hast du mal wieder Stress mit Corinna?<<
Ich seufzte und fragte, ob Markus in
letzter Zeit hier gewesen wäre. Henry nickte.
>>Ja, gestern. Aber erst gegen Abend.<<
Ich seufzte erneut und sagte, dass
ich nach Hause müsste und ließ den verwunderten Henry stehen.
Zu Hause lief dann alles völlig aus
dem Ruder. Corinna war gerade dabei, sich für ihr Treffen mit Titus fertig zu
machen, als Babs‘ Schlafzimmertür aufging und Ricardo wie ein Gockel aus dem
Zimmer stolzierte. Er warf Corinna einen hämischen Blick zu und ich war mir
sicher, er hatte nur auf diesen Moment gewartet, um die Tür zu öffnen, wenn er
sicher sein konnte, dass Corinna davor stand! Er hatte natürlich zuvor mich und
Corinna reden gehört. Corinna wurde sofort leichenblass und diesmal schaffte
sie es auch nicht so cool zu bleiben, wie bei ihrer Begegnung mit Ricardo im
„Hollywood“ vor ein paar Wochen. Doch statt ihre Wut an ihm auszulassen,
stürzte sie an ihm vorbei in Babs‘ Zimmer.
>>Du gemeine Schlampe<<,
schrie sie dabei und stürzte sich auf die noch schlafende Babs. Ricardo stand draußen
im Flur und lachte schäbig. Am liebsten wäre ich in mein Zimmer gegangen und
hätte einfach weggeschaut, aber irgendwie brachte ich das gerade noch nicht
fertig. Stattdessen ging ich dazwischen und versuchte, Corinna und Babs voneinander
zu trennen. Babs war zwar mittlerweile wach und kreischte wie am Spieß, sie war
aber von Corinnas Angriff dermaßen überrumpelt worden, dass sie kaum in der
Lage war, sich zur Wehr zu setzen. Es dauerte eine Weile, bis es mir gelang,
Corinna von Babs herunterzuzerren. Dabei schlug Corinna dann auch nach mir und
ich schlug zurück. Ich traf Corinna mitten ins Gesicht. Erschrocken hielt sie
sich die Wange. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt, rannte in ihr Zimmer und
schlug die Tür so fest hinter sich zu, dass die Fensterscheiben klirrten. Ich
hörte, wie sie sich in ihrem Zimmer einschloss. Babs saß noch in ihrem Bett und
heulte. Blut tropfte aus ihrer Nase auf die Decke. Ricardo stand im Flur und
konnte sich vor Lachen kaum auf den Beinen halten. Mir platzte fast der Kopf!
>>Raus<<, sagte ich
wütend, aber ohne wirklich laut dabei zu werden. Ricardo hielt inne und blickte
mich erstaunt an.
>>Sofort raus oder ich vergesse
mich!<<, wiederholte ich scharf. Obwohl ich äußerlich versuchte gelassen
zu bleiben, kochte ich innerlich vor Wut und dies schien auch Ricardo zu
spüren. Sein Grinsen gefror ihm jedenfalls im Gesicht und mir war es todernst!
>>Nochmal sag‘ ich es
nicht!<<, zischte ich. Ricardo zog die Augenbrauen hoch, warf seine
langen Haare zurück, streckte dabei die schmächtige Brust heraus und wandte
sich endlich zum Gehen.
>>Mujeres-Weiber!<<, murmelte er, als er die Tür
öffnete und die Wohnung verließ. Babs heulte noch immer. Sie hatte keine Ahnung,
was in Corinna gefahren war, aber sie konnte natürlich auch nicht wissen, dass
Corinna total auf Ricardo abfuhr! Ich ging in mein Zimmer und schloss ebenfalls
die Tür. Kurze Zeit später hörte ich Corinna, wie sie die Wohnung verließ und
dabei wieder demonstrativ die Türen knallte. Babs erschien daraufhin in meinem
Zimmer und fing sofort an zu schimpfen und sich über Corinnas Benehmen zu
beschweren.
>>RAUS!<<
Diesmal hatte ich geschrien und
warf Babs dabei einen so bitterbösen Blick zu, dass sie sofort wieder in ihr
Zimmer
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