Spanischer Wein
will.
Schließlich leitet er die Firma schon seit ewigen Zeiten. Deswegen nimmt er natürlich an, dass nie mand es so gut kann wie er. Und damit hat er wahrscheinlich sogar Recht!" fügte sie mit einem zerknirschten Lächeln hinzu.
„Na ja ... Ich habe den Eindruck, dass du momentan nichts daran ändern kannst", erklärte Antonio. „Und was die Zukunft betrifft ... Wer weiß, was passiert? Vielleicht heiratest du einen Mann, der dich in der Firma unterstützt?"
„Alles ist möglich", antwortete Gina. „Aber auch mit dem Heiraten und Kinderbekommen habe ich es nicht eilig. Ich meine ... ich muss immer noch eine Menge über die Weinbranche lernen. Außerdem", fügte sie mit einem schalkhaften Lächeln hinzu, „bin ich mit sechsundzwanzig noch lange keine alte Jungfer. Und was ist mit dir?"
„Mit mir?" Er blinzelte, und ein erschrockener Ausdruck huschte über sein Gesicht.
„Ja, mit dir. Du brauchst nicht so überrascht dreinzublicken. Du müsstest mittlerweile ...
vierunddreißig sein. Und das klingt, als würdest du schon mit mindestens einem Fuß im Grab stehen."
„Danke, Gina!" meinte Antonio lachend.
„Und, bist du verheiratet?"
„Nein. Nein, bin ich nicht", verkündete er.
„Was? Du hast nicht einmal eine Verlobte ... oder zwei?" neckte sie ihn und fühlte sich plötzlich ganz unbeschwert.
„Na ja ..." Er lächelte jungenhaft. „Es hat vielleicht eine Verlobte oder zwei, wie du es ausdrückst, gegeben. Aber die traurige Wahrheit ist, dass ich mein Herz schon vor langer Zeit an jemanden verloren haben." Starr blickte er in sein Glas. „Leider waren die Umstände damals ... na, sagen wir, sie waren schwierig."
„Oje. War sie verheiratet?"
Antonio zuckte unmerklich die Schultern. „So etwas kommt vor. Allerdings ist es lange her, ich war damals noch jung und naiv. Zum Glück löst die Zeit fast all meine Probleme.
Und vielleicht findest du tatsächlich einen Mann, der dich unterstützt, wenn du die Firma deines Großvaters übernimmst."
„Hm ..." Gina krauste die Nase. „Das hängt davon ab, was du darunter verstehst. Ich möchte jedenfalls keinen langweiligen alten Buchhalter heiraten."
„Das glaube ich dir gern." Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und betrachtete sie.
„Vor allem wenn es offensichtlich ist, dass es einer schönen Frau wie dir nicht schwer fallen dürfte, einen Ehemann zu finden."
Sie lächelte flüchtig und stellte erschrocken fest, dass sie errötete. Warum machten seine Komplimente sie bloß so verlegen?
„Außerdem ..." Wieder zuckte er die Schultern. „... liebst du möglicherweise schon jemanden, den du gern mal heiraten würdest. Hm?"
„Nein, es gibt momentan niemanden in meinem Leben", entgegnete sie entschlossen.
„Aber du hast sicher viele Freunde gehabt, no?"
„Natürlich", konterte sie schnell, damit er ja nicht auf die Idee kam, kein Mann würde sie attraktiv finden. „Und mindestens zwei davon wollten mich heiraten", fügte sie trotzig hinzu.
Als er daraufhin lachte, wurde ihr klar, dass es ziemlich albern geklungen haben musste, und sie errötete wieder.
Hatte sie vielleicht zu viel Wein getrunken? Beim Essen war sie völlig entspannt gewesen, doch jetzt war die Atmosphäre richtig spannungsgeladen - genau wie nachmittags im Keller.
Wie gebannt sah Gina ihm in die Augen. Der Ausdruck darin enthielt eine Botschaft, die sie zwar nicht verstand, die allerdings ein erregendes Prickeln in ihr hervorrief.
Antonio hatte sich lässig zurückgelehnt und lächelte ihr zu, während er langsam seinen Wein trank. Sie konnte sich nicht erklären, warum ihr Herz plötzlich so raste oder warum sie vor Furcht erschauerte.
Sie hätte wirklich nicht so viel Wein trinken dürfen. Der Alkohol hatte offenbar bewirkt, dass sie sich Antonios überwältigender männlicher Ausstrahlung so überdeutlich bewusst war. Daher war es riskant gewesen, nicht in Maßen zu trinken, so wie Antonio es tat.
Allerdings musste er an diesem Abend auch noch nach London fahren.
Doch alles, woran sie denken konnte, war die Frau, an die er damals sein Herz verloren hatte. Bedeutete sie ihm heute immer noch etwas? Und wenn ja, warum machte es ihr, Gina, dann so viel zu schaffen?
Kaffee! Genau das brauchte sie jetzt. Unmengen starken schwarzen Kaffees. Als er sich für einen Moment entschuldigte, nutzte sie die Gelegenheit und eilte in die Küche.
Da sie vom Wein ganz benommen war, musste sie so viel Koffein zu sich nehmen, wie sie vertragen konnte.
Es war idiotisch
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