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Spanischer Wein

Spanischer Wein

Titel: Spanischer Wein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Lyons
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gewesen, so viel zu trinken, aber durchaus verständlich, oder? Schließlich passierte es nicht jeden Tag, dass die verloren geglaubte große Liebe wieder auftauchte. Und Antonio war noch genauso attraktiv wie damals. Und er hatte ihr bereits genug Kummer für ein ganzes Leben zugefügt. Sie würde es nicht ertragen, ein zweites Mal darüber hinwegkommen zu müssen.
    Du dumme Kuh hast dich von seinem Charme einwickeln lassen, warf Gina sich vor, als sie kurz darauf mit einem Tablett in Händen das Wohnzimmer betrat.
    Zu wissen, dass sie eine Närrin war, weil sie seiner Anzie hungskraft erlegen war, war eine Sache. Die Frage, wie sie damit fertig werden sollte, wenn er abgereist war, eine ganz andere.
    Das Wichtigste ist, dass ich stark bleibe, sagte Gina sich energisch, während sie sich Kaffee einschenkte. Sie musste Antonio unbedingt den Eindruck vermitteln, dass sie eine Frau von Welt war. Eine Frau, die sich darüber gefreut hatte, eine alte Flamme wieder zu treffen, es aber ganz gelassen hinnahm, sie möglicherweise nie wieder zu sehen.
    Ja, genauso musste sie mit der Situation umgehen. Leider war das leichter gesagt als getan, wie sie feststellte, als Antonio ins Zimmer kam.
    „Ah, mir war so, als hätte ich Kaffee gerochen", meinte er und setzte sich neben ihr aufs Sofa. „Ich war gerade an meinem Wagen, um zu telefonieren."
    „So?" Sie konzentrierte sich darauf, ihm Kaffee einzuschenken. „Hattest du Probleme mit dem Empfang?"
    „Nein, überhaupt nicht", erwiderte er kühl, als er die Tasse entgegennahm. Dabei stellte er zufrieden fest, dass ihre Hand zitterte. Miss Gina Brandon war offenbar nicht so beherrscht, wie sie sich gab.
    Das ist ausgleichende Gerechtigkeit, dachte er. Wegen des aufreizenden Kleids, das sie trug, hatte er an diesem Abend auch erhebliche Probleme gehabt. Insbesondere war es ihm schwer gefallen, die Hände von ihr zu lassen.
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. Gina blickte in ihre Tasse und versuchte, den Mann, der so nicht neben ihr saß, nicht anzusehen. Das Atmen fiel ihr schwer, und ihr Puls hämmerte.
    „Möchtest du noch Kaffee?" erkundigte sie sich schließlich heiser, bemüht, seinen muskulösen Schenkel zu ignorieren, der ihren berührte, als Antonio sich vorbeugte, um seine Tasse auf den Couchtisch zu stellen.
    „Nein, ich gla ube, ich habe genug getrunken - zumal ich heute nicht mehr nach London zurückfahre."
    „Du ... fährst nicht zurück nach London?" Erschrocken wandte sie sich zu ihm um.
    Antonio zuckte die breiten Schultern. „Ich habe beschlossen, erst morgen zu fahren. Ich glaube, ich habe zu viel getrunken. Deswegen habe ich auch in meinem Hotel angerufen und meine Buchung storniert."
    „Aber ... du hast deinen Wein kaum angerührt. Deswegen dachte ich ... Na ja, anscheinend habe ich mich geirrt ..." sagte sie hilflos, bevor sie noch einen Schluck Kaffee trank und verzweifelt versuchte, wieder einen klaren Gedanken zu fassen. „Du möchtest also
    ... hier bleiben, im Haus ...?"
    Er lächelte jungenhaft. „Es wäre mir jedenfalls lieber, als im Wagen zu schla fen."
    „Okay." Gina seufzte, als er den Kopf zurücklehnte und sie anlächelte.
    Sie wusste wirklich nicht, ob sie es bedauern oder sich darüber freuen sollte, dass er noch eine Nacht blieb. Allerdings kam sie immer mehr zu dem Ergebnis, dass es keine gute Idee war. Nicht wenn schon sein Lächeln sie so durcheinander brachte.
    „Es war ein sehr schöner Abend", riss seine tiefe Stimme sie aus ihren Gedanken. „Aber jetzt sollten wir ins Bett gehen, findest du nicht?"
    „Ja, ich glaube schon." Gina versuchte, sich zusammenzureißen. „Du weißt ja, wo dein Zimmer ist."
    „Mein Zimmer?" wiederholte er spöttisch. „O nein, querida. Daran bin ich nicht interessiert. Absolutamente, no!"
    „Was?" Verwirrt betrachtete sie sein sonnengebräuntes Gesicht. „Willst du damit andeuten ...?"
    „Dass ich mit dir ins Bett will? Ja, natürlich! Überrascht es dich, dass ich mit einer so schönen Frau wie dir schlafen möchte?" Lässig legte er den Arm auf die Sofalehne.
    „Aber ... du kannst nicht einfach hier auftauchen ... und denken, du könntest dort weitermachen, wo du vor acht Jahren aufgehört hast!" rief sie. „Und ... He, lass das!" sagte sie scharf, als sie merkte, wie er ihr die Kämme aus dem Haar zog.
    „Was immer damals passiert ist, dein wunderschönes langes Haar habe ich nie vergessen", bemerkte er leise, als ihr das Haar über die Schultern fiel.
    „Du meine Güte!" Hilflos

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