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Spatz mit Familienanschluß

Spatz mit Familienanschluß

Titel: Spatz mit Familienanschluß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Othmar Franz Lang
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weg«, gestand er Anne. »Warte, ich muß noch unsere Limo bezahlen.«
    »Dann geh ich voraus.«
    Anne holte ihn schnell ein. »Ich hab nichts zahlen müssen. Die Signora hat gesagt: >Ihr wart Gäste des Hauses/« Sie starrte Markus aufmerksam an. »Tut dir was
    weh?«
    »Ich weiß nicht recht. Mir ist nicht ganz gut. Ich glaub, ich hab zuviel durcheinandergetrunken.«
    »Hoffentlich ist es nicht der Blinddarm, du bist ganz grün im Gesicht.«
    Im Lift lehnte er sich an die Wand, und Anne litt mit ihm. Sie fuhr ihm durchs Haar und sagte: »Armer Markus, ich kenne das, es ist die Aufregung von gestern abend. Typisch Polizei, das sagen alle, pumpen den Verbrechern die Reifen auf, und dich wollten sie einsperren.«
    Für Markus war alle Übelkeit in dem Augenblick verflogen, in dem Anne ihm durchs Haar strich. Sie brachte ihn bis an die Tür seines Appartements. »Du mußt dich ein bißchen hinlegen, dann geht’s dir gleich besser.«
    Ehe er noch etwas entgegnen konnte, lief sie schon zum Lift zurück, stieg sofort ein, und er war allein. Auf dem Balkon schob Markus die Liege in einen schattigen Winkel, um sich etwas zu entspannen. »Hallo«, sagte da jemand. Es war Lucas. »Ich hab dich ins Haus gehen sehen. Menschenskind, du siehst nicht gut aus.«
    »Alle haben mir in der Cafeteria etwas gezahlt«, berichtete Markus.
    »Weiß ich, weiß ich. Ich weiß auch, daß dir ein bißchen übel ist. Aber ich weiß noch etwas.«
    »Und?«
    »Ich hab über uns beide nachgedacht. Und es ist nachgerade ein Ding der Unmöglichkeit.«
    »Was?«
    »Daß ich dich allein, nur mit deinen Schwestern und Eltern zurückfahren lasse.«
    »Wer soll den mit mir fahren?«
    »Na, wer wohl? Ich hab alles ganz genau überlegt. Dein Vater sprach heute vormittag mit Giorgio. Er will nächstes Jahr mit euch wieder herkommen, ins Residence hier, ins selbe Appartement. Sogar die Zeit ist schon festgelegt, eine Woche länger.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Deine Mutter fiel dem Vater um den Hals, als er ihr das mitteilte.«
    »Und meine Schwestern?«
    »Die fielen einander um den Hals. Mädchen sind nun einmal so.«
    »Weißt du auch, ob Anne nächstes Jahr hier sein wird?«
    »Ich wurde, selbstverständlich ganz unfreiwillig, Zeuge eines Gespräches zwischen deiner Mutter und Frau Käringer.«
    »Und?«
    »Sie kommen ebenfalls im nächsten Jahr. Auch Frau Käringer hat schon alles klar gemacht. Ihr Mann ist Beamter und kümmert sich um solche Dinge nicht.«
    »Hoffentlich ist Anne dann so nett zu mir wie heute.«
    »Das ist natürlich die Frage. Vielleicht ist sie dann so nett zu dir wie heute, aber du willst nichts von ihr wissen, weil du ein Mädchen kennst, das dich mehr interessiert, und dann hätte Anne einen traurigen Sommer.«
    »Du wolltest mir etwas Wichtiges sagen. Du bist jetzt vom Thema abgekommen.«
    »Ach ja, richtig. Ja, ich dachte über uns beide nach, über alles. Auch darüber, was du von deinen Klassenkameraden erzählt hast und von dem Lehrer, wie hieß er noch?«
    »Dachdecker.«
    »Ja, richtig, Dachdecker. Nun ja, ich denke, daß du auch weiter meine Hilfe benötigst. Und da würde ich, ich meine, nur wenn du damit einverstanden bist, ja da würde ich, falls ihr noch Platz für mich im Auto habt und für mein Gepäck, aber nur diesen einen Winter, da würde ich — brrr, ich friere schon, wenn ich an den deutschen Winter denke — würde ich mitfahren.« Markus jubelte zunächst. Sofort wurde er jedoch stiller. »Wir müssen das aber heimlich tun. Mein Vater hält mich für verrückt, wenn ich ihm sage, daß ich dich mitnehme. Und dann haben wir zwei Grenzkontrollen, man weiß nie, wie die Beamten dort sind. Das einemal winken sie einen durch. Das anderemal wollen sie weiß Gott was alles wissen.«
    »Wir machen das so: Du läßt mich kurz vor der Grenze aus dem Wagen, ich fliege hinüber und steig auf der anderen Seite wieder zu.«
    »Das wäre eine Möglichkeit«, überlegte Markus.
    »Früher hätte ich nur allzu gerne die ganze Strecke unter meine Flügel genommen, aber in meinen Jahren wird man ein bißchen bequemer.«
    Unten fuhr jetzt ein Wagen sehr schnell vor den Hoteleingang und bremste jäh. Man konnte hören, wie die Räder auf dem Kies weiterrutschten.
    Lucas steckte seinen Kopf über die Balkonbrüstung. »O nein!« rief er, »das darf doch nicht wahr sein. Schon wieder ein Streifenwagen der Polizei. Da muß ich sofort nach dem Rechten sehen.« Er schwang sich in die Luft und tauchte nach unten.
    Markus rappelte sich

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