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Special Der Zauberbann

Special Der Zauberbann

Titel: Special Der Zauberbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilyane Barley
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goldenen Halskette, die ihnen die Mutter hatte anfertigen lassen.
    Um ihren Freiheitsdrang zu stillen, verließ Sarah gleich am nächsten Tag nach dem Mittagessen mit ihrer Perle das Elfenschloss.

9 DIE AUFKLÄRUNG
    Sarah flatterte mit ihren wunderschönen, regenbogenfarbenen Flügeln gut gelaunt durch die herrliche von Feilchen- und würzigem Waldduft getränkte Natur des Elfenreiches. Sie hatte es nicht weit bis zur mächtigen, uralten Eiche, in deren gewaltig dickem Baumstamm ein elfengroßes, magisches Tor das Reich der Elfen und Wichtel von der Welt der Menschen trennte. Da die Eiche dieses ovale Tor immer verschlossen hielt, war es draußen von der Seite der Menschenwelt nicht erkennbar. Es öffnete sich von dort nur für die Bewohner des Elfenreiches und für die, die im Besitz einer Königs-perle waren.
    Im wuchtigen unteren Bereich des Baumstammes wohnten die hilfsbereiten Wichtel in ihren verschnörkelten Wurzelhäusern mit rundförmigen Türen und Fenstern.
    Die nur menschenhandgroßen und überwiegend dünnleibigen Kerle bewachten das geheime Tor bei Tag und Nacht. Sie waren keineswegs dickbäuchige, drollige Gestalten, wie man sie aus Bilderbüchern kennt, sondern wirkten eher so, als wären sie zweibeinige, quirlige Verwandte der Baumwurzeln. Ihre knielangen, ausgefransten Hosen und kurzen Hemdröckchen bestanden zumeist aus einfachem, braunem Leinenstoff. Lediglich ihre etwas abstehenden spitzen Ohren unter den großen, segelförmigen Filzhüten, ihre rötlichen Knubbelnasen und überlangen Lederschuhe erweckten einen lustigen Eindruck.
    Das friedliebende Völkchen war wegen seiner Gastfreundlichkeit bei den Elfen sehr beliebt. Außerdem waren die Wichtel seit mehreren Monaten die besten Freunde der jüngsten Prinzessin. Ihnen konnte sie alles anvertrauen, denn die Wichtel hatten immer Verständnis und halfen, wenn es nötig war, mit guten Ratschlägen weiter.
    Nachdem Sarah an dem breitstämmigen Baum angekommen war, klopfte sie an die von einem Wurzel-bogen überdachte Haustür der lieben Freunde. Eine Wichtelmutter im Schürzenkleid empfing Sarah mit einem herzlichen Willkommensgruß.
    Schnuppernd betrat sie die gemütliche, hölzerne Stube. »Na so was! Da riecht es ja nach meiner Lieblingsspeise!«
    »Tja, da bist du genau zur rechten Zeit gekommen«, plapperte die Wichtelmutter und bewirtete Sarah mit wohlschmeckendem Honiggrießbrei. Mit Genuss löffelte sie unter den amüsierten Blicken der Wichtelfamilie den Teller leer.
    »Mmm, war das lecker!« Sie wischte sich den schmalen Essensbart von der Oberlippe.
    »Jetzt erzähl doch mal, was dir heute so gute Laune bereitet?«, fragte der Wichtelvater neugierig und strich sich dabei über sein langes, graues Spitzbärtchen.
    »Stellt euch vor, ich darf endlich meinen ersehnten ersten Ausflug hinaus in die Menschenwelt unternehmen. Wenn ihr wüsstet, wie glücklich ich darüber bin!«, berichtete Sarah und hätte vor Freude am liebsten einen Luftsprung gemacht. Doch ihre gute Stimmung erhielt einen Dämpfer, als sie auf ihre Nachricht keine begeisterten, sondern eher nachdenkliche Gesichter an ihren Freunden feststellte. »Aber warum freut ihr euch denn nicht mit mir? Ihr seht ja drein, als bekämen wir gleich Regenwetter!«
    »Wir machen uns eben Sorgen um dich!« Der Wichtelvater zog eine so bekümmerte Miene, dass seine schrägen Augenbrauen beinahe über der Nase zusammenliefen. Lediglich eine tiefe Furche trennte sie noch voneinander. »Wie du weißt, halten wir häufig Ausschau nach draußen in die Menschenwelt. Deshalb wissen wir nur zu gut, dass sich in dieser Gegend seltsame Gestalten herumtreiben, denen man besser aus dem Weg geht. Die Wälder hier sind mysteriös. Sie verbergen unheimliche Kreaturen und geheime Zugänge zu unbekannten Parallelwelten, aus denen diese Wesen kommen. Hier herrscht die Macht der Magie und Zauberei.«
    »Wenn du wirklich aus unserem Reich hinaus willst, so trage unbedingt die Königsperle bei dir, und sei stets auf der Hut!«, ergänzte die Wichtelmutter. »Fliege nie zu tief in den Wald hinein, und halte einen gewissen Abstand zur Stadt der Menschen, weil es zu gefährlich ist.« »Auf keinen Fall darfst du den angrenzenden Fichtenwald betreten, denn dort wohnt die herrschsüchtige und gefürchtete Fee Zorxia«, mahnte der Wichtelgroßvater, dessen langer weißer Bart so buschig war, dass man nie sah, wie sich seine Lippen bewegten. »Die Fee ist seit Jahren wie besessen auf der Suche nach einem Kind, weil sie

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