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Special Der Zauberbann

Special Der Zauberbann

Titel: Special Der Zauberbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilyane Barley
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meine Erlaubnis heimlich zu verlassen!« Voller Wut warf sie mit einer energischen Kopfbewegung ihre wilde, bis über die Schultern reichende Mähne in den Nacken zurück. »Ich werde diesen Lümmel finden und genauso bestrafen wie all die anderen vor ihm.« Zorxia schnappte sich ihren langen, schwarzen Kapuzenumhang und verließ mit schnellen Schritten die Hütte, um im Wald nach dem unverschämten Bengel zu suchen. Hätte sie geahnt, dass sie die ganze Zeit über von draußen beobachtet wurde, wäre sie wahrscheinlich umsichtiger gewesen. Doch so vergaß sie in der Eile nicht nur, das Licht auszuschalten, sondern auch das Fenster und die Eingangstür zu verschließen.
    »Er kann noch nicht weit sein!«, murmelte sie verärgert vor sich hin. »Er ist zu Fuß unterwegs und steht bestimmt noch unter dem Einfluss meines Zaubertranks!«
    Sarah hatte sich währenddessen draußen neben der Hütte hinter einem hohen Busch versteckt und Zorxias Wutausbruch durch die offene Tür mitverfolgt. Nun ging sie zurück in die Waldhütte. Wo konnte der Rubin sein, von dem die Waldhexe gesprochen hatte? Wenn sie ihn zurückbrächte, würde die machtgierige Fee ihre Zauberkräfte verlieren und könnte endlich unschädlich gemacht werden.
    Suchend lief Sarah von einem Raum zum anderen und schaute erfolglos in allen Schrankfächern nach. Nirgendwo konnte sie den roten Edelstein entdecken. Nur die untere Schublade der alten, schweren Kommode in Zorxias Schlafgemach war verschlossen und ließ sich nicht öffnen. Dort musste er sein, war sich Sarah sicher. »Ich muss den passenden Schlüssel finden. Zorxia wird ihn vermutlich hier irgendwo versteckt haben!« Sie überlegte angestrengt und ließ ihre Blicke über die Kommode wandern. Eine Spieldose, ein goldverzierter Handspiegel und ein gläserner Duftflakon.
    Vielleicht war der Schlüssel in der Spieldose verborgen? Sie versuchte, den kunstvoll gestalteten Deckel zu öffnen.
    »Verflixt, jetzt klemmt der auch noch!«, schimpfte Sarah nervös.
    Jeden Moment konnte die böse Fee zurückkehren. Beim zweiten Versuch, den winzigen Verschluss des Deckels zu betätigen, glitt ihr die Dose aus der Hand und fiel zu Boden. Beim Aufprall sprang der Deckel plötzlich ab, zu ihrer Enttäuschung tauchte jedoch kein Schlüssel auf. Sarah hob die beschädigte Spieldose auf und schüttelte sie. Im Inneren polterte etwas. Sarah drehte die Spieldose um und entdeckte an deren Unterseite ein fast unsichtbares Geheimfach. Sie schob es
    auf, und ein kleiner, goldener Schlüssel fiel heraus.
    »Na endlich, da ist er ja!«, jubelte sie.
    Er passte.
    Erwartungsvoll zog Sarah die Schublade auf, in der sich ein Knäuel aus schwarzem Samtstoff befand. Anscheinend war etwas darin eingewickelt! Vorsichtig fasste sie den Stoff an den Enden und zog ihn auseinander. Im selben Moment funkelte ihr der wunderschöne Rubin entgegen.
    »Oh, einen so herrlichen Edelstein habe ich noch nie gesehen!« Voller Begeisterung hob sie ihn heraus und betrachtete ihn näher. »Und nun bringe ich dich wieder zu deiner rechtmäßigen Besitzerin zurück.«
    Vor der Hüttentür umfasste Sarah erneut ihre Königs-perle am Hals und verwandelte sich wieder in eine Elfe. Gerade als sie sich zum Abflug bereit machen wollte, riefen ihr die fünf verwünschten Pilze vor der Hütte leise zu: »Bitte schicke Orka her, damit sie uns rettet!«
    Da wandte sich Sarah herum und guckte ganz verdutzt die sprechenden Pilze mit ihren roten und braunen Kappen an.
    »Nanu! Was ist denn mit euch passiert? Ihr könnt ja sprechen!«, fragte sie und ging näher heran.
    Die Pilze hatten winzige, menschliche Gesichter, und es kullerten ihnen vor Aufregung die Tränen aus den Augen. »Wir sind von Zorxia mit einem Fluch belegt worden und in Wirklichkeit Kinder. Sie hat uns entführt und bei sich behalten. Die böse Fee wollte uns zu ihren Verbündeten machen, um noch mehr Macht zu erlangen. Doch als wir merkten, wie grausam und herrisch sie sein konnte und deshalb von hier fliehen wollten, wurden wir von ihr in Pilze verzaubert. Orka weiß, wie sie uns befreien kann. Bitte schicke sie zu uns!«
    »Und wenn sie mir vielleicht auch noch helfen würde, das wäre einfach fantastisch! Ich wäre nämlich ebenfalls gerne wieder ein Mensch!«, mischte sich mit einem Mal eine kleine Eidechse ein, die auf der Treppe vor der Hüttentür hockte.
    »Ich werde es auf keinen Fall vergessen!«, versprach ihnen Sarah, dann umklammerte sie den fast hühnereigroßen Rubin und flog

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