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Special Der Zauberbann

Special Der Zauberbann

Titel: Special Der Zauberbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilyane Barley
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mühevoll davon. Der helle Vollmond am Himmel wies ihr den rechten Weg aus der Tiefe des finsteren, unheimlichen Forstes.
    In der Zwischenzeit hatte das Chee-Moon-Kätzchen mit dem winzigen Tim die uralte Eiche erreicht. Behutsam ließ es sich vor dem breiten Baum nieder, damit der noch immer gelähmte Tim von seinem Rücken gleiten konnte, um sich zunächst am Stamm der Eiche anzulehnen.
    Dem Kätzchen war keine Müdigkeit anzumerken, und es schaute Tim mit großen, smaragdgrün leuchtenden Augen treu und zufrieden an.
    »Nun sind wir am Ziel, leb´ wohl!«, sagte es, und flugs machte sich das weiße Kuscheltier wieder auf den Weg zu seiner Herrin, der Waldhexe Orka.
    Tim erinnerte sich, dass Sarah ihm vor der Waldhütte geraten hatte, am Stamm des Eichenbaumes anzuklopfen. Was für eine merkwürdige Idee! Doch bevor er sich weiter besinnen konnte, erschallte mit einem Mal das zornige, schrille Geschrei eines Waldkauzes aus dem nahe liegenden mysteriösen Fichtenwald.
    Tim bekam eine Gänsehaut. Das war Zorxia, die sicherlich schon voller Wut nach ihm suchte! Schnell trommelte er so gut er konnte mit beiden Fäusten gegen den Baumstamm.
    »Ist hier jemand? Bitte helft mir, ich kann meine Beine nicht bewegen. Sarah ließ mich hierher bringen.«
    Als Antwort ertönte eine Stimme im oberen Stammbereich, die Gehilfen zur Unterstützung herbeirief. Es war der Nachtwächterwichtel, der auf Tims Rufen reagierte und eilig seine Kameraden verständigte.
    Ein paar Sekunden später kam der Wichtelmann mit einer Laterne in der Hand durch das magische Tor. Er spähte zu Tim herab, um zu sehen, wer da so aufgeregt rief. Dann ließ er eine Strickleiter herunter, über die er, von einigen seiner Artgenossen gefolgt, herabflitzte.
    Tim wagte beim Anblick der flinken Männlein kaum, seinen Augen zu trauen. Entgeistert starrte er die Winzlinge mit halb offenem Mund an. Na ja!, dachte er, inzwischen sollte ich derlei Überraschungen gewohnt sein!
    »Das muss der Junge sein, von dem uns die Prinzessin erzählte!«, meinte einer der hageren Kerle. »Seht nur, ich glaube, er kann seine Beine noch immer nicht …« Mitten in die Worte des Wichtels hinein ertönte erneut das Kreischen eines Waldkauzes. Anstatt seinen Satz zu beenden, rief er nur: »Vorsicht! Das ist Zorxia.«
    Da die Wichtel außerhalb des Elfenreiches immer ihre grünen Zaubermützen trugen, fasste sich ein jeder von ihnen an seine Mützenspitze, und schon wurden sie vor Tims Augen auf der Stelle alle unsichtbar.
    »Hey! Was macht ihr denn mit mir?«, fragte er erschrocken, als ihn die quirligen Männlein bei seinen Armen und Beinen fassten und geschwind über die Leiter hinaufhievten.
    Das grelle Geschrei kam währenddessen immer näher.
    »Schneller, schneller! Zorxia ist gleich hier!«, schrie Tim nun von Panik gepackt und sah sich bereits wieder der bösen Fee ausgeliefert.
    Im letzten Moment schafften es alle, sich durch das magische Tor in Sicherheit zu bringen.
    Schon kam Zorxia als Waldkauz mit hoher Geschwindigkeit herangeflogen, um sich Tim zu schnappen. Dochunmittelbar vor ihr schloss sich die ovale Öffnung im Stamm der Eiche wieder. Nur knapp gelang es der Fee, dem Stamm auszuweichen und einen heftigen Aufprall zu verhindern. Fluchend kehrte sie zum Fichtenwald um, den zur selben Zeit die Elfenprinzessin Sarah mit dem Rubin in den Armen entkräftet durchflog.
    Nachdem Sarah über die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte, konnte sie vor Erschöpfung kaum mehr ihre Flügel bewegen und ließ sich im hohen Gebüsch nieder, um ein wenig auszuruhen. Als sie glaubte, sich endlich ein bisschen erholt zu haben, flog plötzlich der wütend kreischende Waldkauz über sie hinweg.
    Sarah versteckte sich schnell unter den Blättern eines Strauches und verdeckte mit ihrem Kleid, so gut es ging, den schimmernden Edelstein. »Gut, dass ich nicht in Menschengröße unterwegs bin«, murmelte sie, »sonst hätte mich Zorxia wohl schon längst gesehen!«
    Die böse Fee hatte Sarah nicht bemerkt und verschwand kurz darauf im tiefen Wald. Da ihr Eulengeschrei immer schwächer wurde, wollte Sarah nach der kurzen Rast weiterfliegen. Doch da hörte sie aus dem Unterholz plötzlich seltsame Geräusche hervordringen und Schritte, die sich näherten. Ein röchelndes, lautes Atmen hinter ihr ließ sie herumfahren. Eine Schar Kobolde funkelte sie aus feuerroten Augen grimmig an.
    »Woher kenne ich bloß diese schrecklichen Gestalten?«, durchzuckte es Sarah.
    »Wir wollen den Edelstein

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