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Special Der Zauberbann

Special Der Zauberbann

Titel: Special Der Zauberbann
Autoren: Lilyane Barley
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genau hatte erkennen können. »Nun habe ich sicher keine Zweifel mehr an der Hilfe deines Chee-Moon-Kätzchens!«
    »Da wäre noch etwas sehr Wichtiges!«, sagte Orka, als Sarah sich schon zum Abflug erhob. »Solltest du in Zorxias Hütte zufällig einen strahlend roten Rubin entdecken, fast in der Größe eines Hühnereis, so bringe ihn mir bitte, wenn es dir möglich ist! Dieser Rubin ist in Wahrheit mein Eigentum. Meine Mutter schenkte ihn mir vor langer Zeit. Meine raffgierige Schwester Zorxia stahl ihn mir, um in den Besitz seiner starken magischen Kräfte zu gelangen, aus denen sie täglich neue Energie schöpfen kann. Mit seiner Hilfe kann sie magische Rituale durchführen, sich verwandeln und auch andere verzaubern. Ohne ihn wäre ihre Macht gebrochen.«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann!«, versprach Sarah und wandte sich dann an das Kätzchen. »Folge mir bitte!« Mit Schwung flog sie voraus in Richtung Fichtenwald.
    Die finstere Nacht war bereits angebrochen, und als sie den schmalen, langen Weg entlang in den tiefen Wald flogen, erschien dieser düster und gespenstisch. Zwischen den Bäumen erschallten hin und wieder die Laute der Nachtvögel, und manchmal hatte Sarah den Eindruck, als ob gierige rote Augen sie aus dem Unterholz beobachteten. Ein Schauer lief ihr über den Rücken.
    Endlich waren sie bei der Hütte angekommen, die in dieser Mondscheinnacht eher einem Hexenhaus ähnelte. Das Chee-Moon-Kätzchen versteckte sich auf leisen Pfoten hinter einem Beerenstrauch neben der Treppe zur Eingangstür.
    Sarah flog erneut zum Fenster und lugte vorsichtig hindurch. Die im Raum verteilten roten Stehlämpchen verbreiteten ein angenehmes, warmes Licht. Auf dem niedrigen, runden Holztisch waren eine Weinflasche und zwei leere Gläser zu erkennen. Im breiten Sessel, zwischen weiche Kissen gebettet, saß die zur Seite geneigte, in einen tiefen Schlaf versunkene Fee. Schräg neben ihr auf dem Sofa lag der ebenfalls schlummernde Junge.
    Sarah flog durch den leicht geöffneten Fensterspalt in den Raum und ließ sich auf dem über die Lehne hängenden Arm des Jungen nieder. Um ihn aufzuwecken, kniff sie sanft in eine Wange und sprach mit ihrer feinen Stimme in sein Ohr: »Wach auf! Ich bin wieder zurück und habe Hilfe mitgebracht.«
    Er öffnete langsam seine Augenlider. Als er Sarah erblickte zeichneten sich Freude und neue Hoffnung auf seinen Gesichtszügen ab.
    Sarah umfasste ihre Königsperle am Hals und kniete im selben Moment in Menschengröße vor ihm.
    »Sarah, endlich bist du wieder ein Mensch!«
    »Psst! Sei still, sonst erwacht die böse Fee!«, warnte sie ihn leise. »Draußen vor der Hütte wartet ein kräftiger Helfer, der dich schnell aus dem Wald bringen wird. Hier berühre meine Perle und wünsche dir Elfengröße!«
    Er schaute zunächst etwas zweifelnd drein, befolgte dann aber dennoch ihren Rat. Einen Augenblick später saß er tatsächlich in der Größe eines Elfenknaben auf der Kante des Sofas.
    Sarah hob ihn hoch und verließ mit dem auf ihrer Hand sitzenden Jungen auf Zehenspitzen die Hütte.
    Auf der Treppe vor der Eingangstür atmete er erleichtert auf. Sarah winkte das Chee-Moon-Kätzchen herbei, und setzte den nur noch menschenhandgroßen Jungen auf dessen Rücken. Das Kätzchen streckte seine mit langem Fell bewachsenen Flügel aus und machte sich zum Abflug bereit.
    »Halte dich gut fest, das Kätzchen wird dich bis zum uralten Baum am Rande des Eichenwaldes mitnehmen. Wenn du dort ankommst, so klopfe kräftig an seinen Stamm und rufe um Hilfe! Meine Freunde, die Wichtel, werden dich hören und in Sicherheit bringen.« Sarah sprach mit gedämpfter Stimme, um die noch immer im Tiefschlaf versunkene Fee nicht aufzuwecken.
    »Kommst du denn nicht mit?«
    »Ich habe noch etwas Wichtiges zu erledigen und komme bald nach. Nun fliegt aber los, und beeilt euch!«
    Der Junge hielt sich am langen Fell des Kätzchens fest, welches sich mit ihm in die Lüfte erhob und in der Dunkelheit der Nacht über die Baumspitzen des Waldes hinwegflog.

14 EINE MAGISCHE ÜBERRASCHUNG
    Durch die Geräusche vor der Tür erwachte Zorxia allmählich aus ihrem Schlummer. Nach ausgiebigem Gähnen öffnete sie ihre Augen, reckte sich und richtete sich noch etwas müde auf. Sofort fiel ihr unheimlicher Katzenblick auf das Sofa. Der Junge war fort.
    Aufgeregt schaute sie sich um. Die Tür stand offen. Er war geflohen! Schlagartig war sie hellwach.
    »Er hat es tatsächlich gewagt, mich zu hintergehen und ohne
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